Deswegen soll Rauchen im Kurpark gestattet werden

Bad Salzuflen . Römisch III, Punkt 8 der Benutzungsordnung des Kurparks Bad Salzuflen: &bdquo;Das Rauchen ist verboten.“ Das könnte bald Geschichte sein. Der Hintergrund: Der Salzufler Politik liegt ein Beschlussvorschlag der Verwaltung für eine geänderte Benutzungsordnung vor, die unter anderem – Zitat – &bdquo;das Rauchverbot konkreter“ fassen soll.

Der Formulierungsvorschlag für Punkt 8 lautet: &bdquo;In allen Gebäuden auf dem Gelände des Kurparks und unmittelbar am Erlebnisgradierwerk herrscht absolutes Rauchverbot.“ Was konkret heißt: Wird die neue Benutzungsordnung verabschiedet, gilt das Rauchverbot für weite Teile des Kurparks nicht mehr.

Rauchen in der Sitzungspause Was konkret mit dem Rauchverbot &bdquo;unmittelbar am Erlebnisgradierwerk“ gemeint ist, wird im neuen Regelwerk nicht erläutert. Fakt ist, dass recht unmittelbar an den XXL-Frischluftspender der Vorplatz der Konzerthalle grenzt. Und dort sollen dem Vernehmen nach bei Pausen von Ratssitzungen häufiger Politiker beim Rauchen beobachtet worden sein – was bisher eine Ordnungswidrigkeit darstellt. Die Sitzungen des Stadtparlaments finden wegen der Rathaus-Sanierung und der Sperrung des Kurhauses aus Brandschutzgründen seit Mitte 2020 in der großen Halle im Kurpark statt.

Auf Nachfrage bestätigte Bürgermeister Dirk Tolkemitt, selbst ein passionierter Nichtraucher, dass der neue Passus in der Benutzungsordnung einen politischen Hintergrund hat: &bdquo;Eine Lockerung des strikten Rauchverbots im Kurpark bildet auch die Lebenswirklichkeit in Pausen von Ratssitzungen ab.“

Debatte im Hauptausschuss Allerdings gebe es zudem den Hintergrund, dass neben der Konzerthalle auch die Wandelhalle künftig für deutlich mehr Veranstaltungen genutzt werden soll. Auch soll das Foyer der Konzerthalle separater Veranstaltungsort werden – zum Beispiel für Empfänge. &bdquo;Hierfür schaffen wir gerade die Voraussetzungen“, so Tolkemitt . Und für die Gäste dieser Lokalitäten soll mit der neuen Benutzungsordnung eine Rauchmöglichkeit geschaffen werden. Regelmäßige Besucher der Kulturangebote in der Konzerthalle berichteten der Redaktion jedoch auf Anfrage, dass es in den dortigen Pausen kaum bis gar keine &bdquo;Zigaretten-Ausreißer“ gebe.

Die neue Benutzungsordnung war bereits Thema im Ausschuss für Touristik, Gesundheit (!) und Kultur. Bei der anschließenden Abstimmung wurde grünes Licht erteilt. Als Nächstes befasst sich der Hauptausschuss in seiner Sitzung am kommenden Mittwoch (17 Uhr, &bdquo;Netzwerk“ an der Uferstraße) mit dem neuen Regelwerk. Die finale Abstimmung ist in der Ratssitzung am Mittwoch, 21. Juni, ab 17 Uhr in der Konzerthalle im Kurpark vorgesehen.

Personalisiertes Kurpark-Ticket Auch Bestandteil der neuen Benutzungsordnung ist eine Änderung beim Tageseintritt in den Kurpark. Das Ticket hierfür soll personalisiert werden. Mit der Folge, dass Karteninhaber den Kurpark verlassen können und am selben Tag anschließend auch wieder mit dem Ticket die Eingangstore passieren können. Bisher verfiel die Tageskarte (4 Euro für Erwachsene) automatisch, wenn der Inhaber den Kurpark verließ – außer er ließ das Ticket an der Kasse am Kurpark-Haupteingang oder in der Tourist-Info per Stempel personalisieren. &bdquo;Das ist jedoch weder praxisgerecht noch kundenfreundlich“, sagt Bürgermeister Tolkemitt zu der alten Regelung.

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