Im Imbiss "Flamme an" gibt es auch mal Burger mit Fleisch vom Wagyu-Rind

Bad Salzuflen-Lockhausen. Wenn man gute und frische Qualität bieten wolle, dürfe man sich nicht verzetteln. Das sagt Luigi Gioia. Vor gut acht Jahren hat er den Grillimbiss an der Glockenstraße in Lockhausen übernommen, den er auf den Namen &bdquo;Flamme an“ getauft hat. Vor allem Burger sind bei den Gästen gefragt. Warum er als gelernter Koch einen Imbiss führt und warum ein Restaurant sein Traum bleibt, erzählt Luigi Gioia in unserer neuen Serie &bdquo;Alles mit scharf“, in dem wir Imbisse aus Bad Salzuflen vorstellen.

&bdquo;Dass ich einen Imbiss in Bad Salzuflen führe, ist einem Zufall zu verdanken“, berichtet Gioia. Es ist 10 Uhr an einem Donnerstagmorgen. Er und zwei seiner Mitarbeiterinnen bereiten die Speisen für die Mittagszeit vor. Eigentlich habe er damals Räumlichkeiten für ein Restaurant gesucht, erzählt er. Denn er ist gelernter Koch.

Als Küchen-Chef im H2O In dem Restaurant &bdquo;Am Osterfeuer“ in Herford, das gehobene westfälische und internationale Küche anbietet, hat er vor gut 18 Jahren seine Ausbildung absolviert. Im Anschluss hat er in Mailand gearbeitet, später in Münster - unter anderem als stellvertretender Küchenchef, wie er berichtet. Eine Station war auch der Job als Küchenchef im Freizeitbad &bdquo;H2O“ in Herford.

&bdquo;Das war zu der Zeit, als ich Vater geworden bin“, sagt Gioia. Aufgewachsen ist er in Herford, wo er bis heute mit seiner Frau und seinen beiden Kindern lebt. &bdquo;Irgendwann hatte ich dann den Wunsch, mich mit einem Restaurant selbstständig zu machen“, sagt Gioia. Allerdings seien alle Optionen zu teuer gewesen. &bdquo;Ein Restaurant ist eine kostspielige Angelegenheit“, sagt er.

Ein Freund habe ihn dann auf den Imbiss in Lockhausen aufmerksam gemacht, der damals noch &bdquo;Peters Grillstation“ hieß und für den ein neuer Pächter gesucht wurde. &bdquo;Es war nicht unbedingt mein Traum, einen Imbiss zu führen, aber ich habe das Potenzial gesehen“, sagt Gioia. Gut 65 Quadratmeter biete der Gästeraum und gut 30 Sitzplätze. Das passte für ihn.

Aussagekräftiger Name Er habe damals einen aussagekräftigen, aber auch ungewöhnlichen Namen gesucht. So sei es dann &bdquo;Flamme an“ geworden. Was durchaus passt, denn Gioia hat sich auf Gegrilltes spezialisiert. Burger in verschiedenen Variationen, vom Rind oder vom Huhn, dazu Bratwurst, Pommes und Salate. Auch ein Wiener Schnitzel vom Schwein hat den Weg auf die Karte gefunden.

Obwohl er sich als gelernter Koch auf Pasta versteht und als gebürtiger Italiener natürlich auch weiß, wie man Pizza macht, bietet er bewusst nicht alles an, was möglich wäre. &bdquo;Mir ist wichtig, dass die Gäste eine gute Qualität bekommen. Wenn man zu viel auf der Karte hat, verzettelt man sich. Man kann unmöglich alles frisch anbieten, wenn man zu viele Gerichte anbietet, muss man zwangsweise auf Tiefkühlkost oder Fertigsoßen zurückgreifen.“ Natürlich kaufe auch er das ein oder andere zu. Die meisten der Soßen für die Burger kreiere er aber selbst, das Fleisch kommt vom Metzger, die Burger-Buns, also die Brötchen, vom Bäcker. &bdquo;Mit ihm zusammen haben wir das Rezept für die Buns entwickelt“, sagt Gioia.

Wert lege er auch auf die Qualität von Salat, Tomate und Gurke, sagt er. &bdquo;Wir frittieren nicht vor oder schmeißen einfach Tiefkühl-Ware in die Fritteuse“, sagt Gioia. &bdquo;Flamme an“ sei zwar ein Imbiss, gearbeitet werde aber nahezu wie in einem Restaurant. &bdquo;Wir kochen für jeden Gast frisch“, sagt Gioia. &bdquo;Das bedeutet, wir fangen erst an, das Essen zu machen, wenn er bestellt hat. Das kann dann natürlich ein bisschen länger dauern als in einem Schnellimbiss.“ Die Soße für die Currywurst macht er ebenso selbst, wie die Glasur und die Barbecue-Soße für die Spare-Rips, die es ab und an gibt. Fonds und Brühen werden selbst angesetzt. Als Koch könne er da nicht aus seiner Haut.

"Gäste kommen gezielt zu uns" Der &bdquo;Burger des Monats“, wurde auch schon mal mit Ziegenkäse und Feige belegt. &bdquo;Den haben wir auch mal mit Wagyu-Rind gemacht“, sagt der Küchen-Chef. Das sei dann natürlich etwas teurer gewesen als der Standard-Burger, der für gewöhnlich über die Theke gehe. &bdquo;Dafür haben die Gäste einen High-End-Burger bekommen“, sagt Gioia. Viele Leute seien Stammgäste. &bdquo;Wir liegen ja etwas weiter außerhalb, da kommen die meisten der Gäste gezielt zu uns.“

Montag und Dienstag sind Ruhetage, ansonsten seien es zur Mittagszeit viele Mitarbeiter von Firmen, die bei ihm bestellten. Auch das Wochenende bringe Umsatz. Wirtschaftlich sei es momentan aber keine einfache Zeit. &bdquo;Man merkt, dass viele Menschen das Portemonnaie umdrehen müssen“, sagt er.

Heilfroh ist er, dass er mittlerweile wieder genügend Mitarbeiter habe – wie viele andere Betriebe habe auch er zwischenzeitlich Probleme gehabt, Leute zu finden. &bdquo;Ich bin froh, dass wir jetzt wieder ein gutes Team haben“, sagt er. Auch wenn er davon ausgeht, noch eine ganze Weile den Imbiss zu führen: Sein Traum bleibe ein eigenes Restaurant. &bdquo;Ich möchte gerne gehobene mediterrane und internationale Küche anbieten“, sagt er.

Gerne würde er das in Bad Salzuflen tun. &bdquo;Ich mag einfach die Stadt, und neben Herford ist sie zur Heimat für mich geworden.“ Sicher ist er auf jeden Fall, das gute Gastronomie immer eine Perspektive habe. &bdquo;Menschen sitzen gerne beim Essen zusammen und erzählen“, sagt er. Dazu möchte er beitragen: &bdquo;Mein Essen soll glücklich machen.“

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