Aldi will in Bad Salzuflen neu bauen - Update: Das ist der Zeitplan

Bad Salzuflen. Der Discounter-Riese geht in der Kurstadt in die Offensive: Nach Abriss und Vergrößerung des Marktes an der Schötmarschen Straße in Lockhausen vor zwei Jahren hat Aldi Nord jetzt die Filiale an der Herforder Straße ins Visier genommen. Auch hier soll der bestehende Markt abgerissen und neu gebaut werden. Dabei soll die Verkaufsfläche um gut 50 Prozent steigen. Genau von aktuell 800 auf 1267 Quadratmeter, wie es in einer Vorlage der Verwaltung für die Mitglieder des Fachausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung heißt.

Damit dieses Vorhabens umgesetzt werden kann, muss die Politik einer Änderung des dort geltenden Flächennutzungsplans und der Aufstellung eines Bebauungsplans zustimmen. Und der Fachausschuss hat dies bereits einmütig getan, wie Vorsitzender Joachim Licht (SPD) auf Anfrage sagte.

0,85 Hektar Das Plangebiet ist nach Angaben der Stadtverwaltung rund 0,85 Hektar und damit etwa ein Fußballfeld groß und liegt westlich der Innenstadt und südlich der Herforder Straße. Das Areal umfasst den vorhandenen Aldi-Markt inklusive der Stellplatzanlage sowie eine westlich angrenzende Teilfläche, die von einem ehemals hier ansässigen Autohandel zum Abstellen von Fahrzeugen genutzt wurde.

Im südliche Plangebiet, parallel zur Siemensstraße, wird laut Verwaltung ein 43 mal 68 Meter großes Baufeld festgesetzt. Hier soll der neue Discounter stehen. Die Lage und Ausrichtung sind entgegen der heutigen Situation parallel zur Siemensstraße geplant. Die Anlieferung erfolgt über die Siemensstraße, eine Anlieferzone wird zeichnerisch festgesetzt.

Backshop mit Café Im nördlichen Bereich, zur Herforder Straße hin gelegen, ist ein weiteres Baufeld festgesetzt. Hier soll ein Backshop mit Café entstehen. Das Gebäude für den Backshop hat eine Höhe von rund fünf und der Markt von rund acht Metern über Gelände.

Die Erweiterung der Verkaufsflächen wird laut Aussage der Verwaltung bereits seit mehreren Jahren vom Eigentümer gewünscht. Die hierfür erforderlichen Planverfahren konnten bisher aber nicht eingeleitet werden, da sie nicht konform mit den bisherigen Zielen der Raumordnung war. Der aktuell noch geltende Regionalplan sieht in dem Plangebiet &bdquo;Bereiche für gewerbliche und industrielle Nutzungen“ (GIB) vor. Großflächiger Einzelhandel mit mehr als 800 Quadratmetern Verkaufsfläche ist laut Verwaltung allerdings nur in einem &bdquo;Allgemeinen Siedlungsbereich“ (ASB) zulässig und in einem GIB aufgrund der Vorgaben der Landesplanung ausgeschlossen.

Neuer Regionalplan macht den Weg frei Jetzt kommt ins Spiel, dass der Regionalplan für den Regierungsbezirk Detmold derzeit neu aufgestellt wird; die Beschlussfassung ist für Anfang 2024 geplant. Im vorliegenden Entwurf des Regionalplans ist das Änderungsgebiet an der Herforder Straße jetzt als &bdquo;Allgemeiner Siedlungsbereich“ dargestellt.

Die Aufstellung des Bebauungsplanes und die Änderung des Flächennutzungsplanes stehen somit dem Anpassungsgebot an die Ziele der Raumordnung nicht mehr entgegen, und die Verfahren können jetzt gestartet werden, so die Verwaltung. Das Plangebiet soll künftig als &bdquo;Sonderbaufläche mit der Zweckbestimmung Großflächiger Einzelhandel/Nahversorgungsmarkt“ ausgewiesen werden.

Öffentliche Auslegung folgt Die Umweltprüfung mit Artenschutzuntersuchung sowie Umweltbericht werden im weiteren Verfahren erarbeitet und zum Entwurf und dessen öffentlicher Auslegung in die Planung einfließen. Der Vorhabenträger hat laut Verwaltung ein Stadtplanungsbüro mit der Aufstellung des Bebauungsplanes und der Änderung des Flächennutzungsplanes beauftragt; dies beinhaltet auch die hierfür erforderlichen Gutachten. Daher entstehen der Stadt aus heutiger Sicht keine Kosten durch die Planung, heißt es aus dem Rathaus.

Am Ende des Verfahrens müssen vor Beginn der Maßnahme noch Bauanträge gestellt werden.

Das sagt Aldi Nord Auf Anfrage der Redaktion hat sich am Freitag Aldi Nord zu den Neubauplänen an der Herforder Straße geäußert. Demnach sollen die Bauarbeiten samt Abriss der alten Filiale voraussichtlich im April 2025 starten und bis Ende desselben Jahres abgeschlossen sein. &bdquo;Der Fokus unserer neuen Märkte liegt vor allem auf einer hellen Einkaufsatmosphäre mit mehr Platz und breiteren Gängen sowie einem vergrößerten Angebot an frischem Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und Backwaren“, teilt Aldi weiter mit. Dafür wird die Verkaufsfläche zukünftig 1267 Quadratmeter betragen – aktuell sind es an der Herforder Straße 780 Quadratmeter. Die vergrößerte Backwarenauslage sei künftig mit einem rückgelagerten Backraum versehen, sodass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Regale von der Rückseite befüllen können.

Keine Ausweichstätte wie in Lockhausen Während der Bauzeit ist keine Ausweichstätte wie im Fall des Neubaus der Filiale in Lockhausen vor zwei Jahren vorgesehen. Aldi Nord verweist für die Zeit der Baumaßnahme an der Herforder Straße auf den Standort in Lockhausen sowie auf die Filiale an der Uferstraße in Schömar.

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