„Unter Wert verkauft“? Salzufler debattieren mit der Stadt über ihr neues Logo

Bad Salzuflen. Der neue Markenauftritt der Stadt inklusive neuem Logo und Slogan hat für viel Gesprächsstoff gesorgt. Die Stadt hatte nun zu einer Einwohnerversammlung in die Konzerthalle geladen. Rund 100 Bürger nahmen das Angebot an und ließen sich vor Ort von Bürgermeister Dirk Tolkemitt sowie Alexander Bleifuß und Doris Halgmann-Bole, beide vom Fachdienst Tourismus, Gesundheit und Marketing der Stadt, mit Informationen rund um das neue Logo und das Erscheinungsbild der Stadt versorgen.

Wie mehrfach berichtet war bereits Anfang 2023 von der Politik beschlossen worden, einen Markenprozess zu starten. Für einen mittleren fünfstelligen Betrag hatte im Zuge dessen nun die Augsburger Kreativagentur &bdquo;Remy & Remy“ ein neues Logo samt Slogan entworfen und vorgestellt. Vor allem in der Fragerunde der Einwohnerversammlung zeigte sich allerdings, wie sehr am Markenauftritt noch gefeilt werden muss. So kam Dr. Stefan Wiesekopsieker, Vorsitzender des Salzufler Heimat- und Verschönerungsvereins, etwa auf das Markenbild zu sprechen.

Mit dem Zusatz &bdquo;Lippisches Staatsbad seit 1918“ verkaufe man sich aus seiner Sicht &bdquo;unter Wert“. Denn Bad Salzuflen habe als Solebad schon seit 1818 Kurgäste angezogen. Dieser Einwand werde in jedem Fall erneut geprüft, versprach Doris Halgmann-Bole.

Hohe Agenturkosten sind Thema Eine Bürgerin kam zudem auf die hohen Agenturkosten zu sprechen, die bei LZ-Lesern für viel Kritik gesorgt hatten, von Bürgermeister Dirk Tolkemitt im Verlauf aber relativiert wurden. Aus seiner Sicht ginge es nämlich nicht nur um die reine Entwicklung eines Logos und eines Slogans – dem Leopoldsprudel als Wahrzeichen in veränderter Form, dem Schriftzug sowie dem Claim &bdquo;Mein Wohlfühlort“ – sondern um einen kompletten Markenauftritt inklusive Strategie.

Diese diene dazu, das Alleinstellungsmerkmal Bad Salzuflens langfristig und einprägsam nach innen und außen zu tragen. Vor dem Hintergrund der Millionenumsätze, die Bad Salzuflen als Staatsbad mit dem Kurwesen und dem Tourismus erziele und mittelfristig sichern und ausbauen wolle, sei dieser mittlere fünfstellige Betrag durchaus vertretbar, so Tolkemitt. Ein weiterer Zuhörer zeigte sich zudem dankbar, dass die Vertreter der Stadt den neuen Markenauftritt umfassend vorgestellt hätten und erntete dafür Applaus der anwesenden Bürger.

Die enorme Bedeutung, die das Staatsbad und der Tourismus generell für Bad Salzuflen haben, verdeutlichte Alexander Bleifuß im Verlauf des Abends zudem anhand von Zahlen. So erziele man jährlich fast 184 Millionen Euro Gesamtumsatz aus dem Tourismus. Davon entfielen 90 Millionen auf das Gastgewerbe, 38 auf den Einzelhandel und 56 auf Dienstleistungen. Jeder einzelne Tagesgast lasse mehr als 26 Euro in der Stadt. Und fast 3800 Beschäftigte erzielten in der Kurstadt ihr Einkommen aus dem Tourismus.

Ziel sind eine Million Übernachtungen Um die Schallmauer und das erklärte Ziel von jährlich einer Million Übernachtungen endgültig zu durchbrechen, sei es laut Stadtverwaltung zudem wichtig, der touristischen Destination Bad Salzuflen &bdquo;eine Klarheit nach innen und außen zu schaffen“. Daher sei auch der Auftrag für das neue Markenbild vergeben worden. Am Ende stehe dabei laut Doris Halgmann-Bole die Entwicklung einer &bdquo;Stadtmarke“ im Fokus, die den Tourismusstandort mit einschließe und mit der sich die Bewohner von Kernstadt und den Ortsteilen identifizieren sollen.

Die finale Umsetzung des damit einhergehenden Handlungskonzeptes, wie sich Bad Salzuflen künftig weiterentwickeln soll und im Wettbewerb mit anderen Staatsbädern in Deutschland behaupten kann, läuft derweil noch. Noch bis Ende Juni werde daran gearbeitet.

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