Bad Salzuflen/Millau. Zuletzt gab es aufgrund einer Störung im Wasserversorgungssystem der Salzestadt vorübergehend Probleme bei der Trinkwasserversorgung, die aber zeitnah von den Stadtwerken behoben werden konnten. Aber wie gestaltet sich die Trinkwasserversorgung eigentlich in Bad Salzuflens südfranzösischer Partnerstadt Millau?
Antworten darauf gibt Friedrich-Wilhelm Schulte vom Förderverein Bad Salzuflen-Millau in unserer kleinen Reihe anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft. „Dank der günstigen Lage an den Flüssen Tarn und Dourbie ist die Trinkwasserversorgung in Millau seit jeher gut aufgestellt“, so Schulte.
Eine wichtige Quelle liege im idyllischen Dourbie-Tal nahe dem Dorf La Roque-Sainte-Marguerite, etwa 15 Kilometer flussaufwärts der Stadt. Seit einigen Jahren schreibe der französische Staat Kommunen mit mehr als 20.000 Einwohnern zusätzlich vor, ihre Trinkwasserversorgung auf ein zweites Standbein zu stellen. Die Stadt Millau erwarb ein großes Areal am Zusammenfluss von Tarn und Dourbie, direkt gegenüber der Altstadt und nahe der historischen Ausgrabungsstätte La Graufesenque, das zuvor landwirtschaftlich genutzt wurde.
Grundwasser aus sieben Metern Tiefe
Heute werde dort an drei Stellen Grundwasser aus etwa sieben Metern Tiefe gefördert – eine zusätzliche und wichtige Quelle für die Versorgung der Stadt, so Schulte. Eines der Bohrlöcher liegt demnach auf einem kleinen Hügel, der bei Hochwasser als Schutz dient.
Die Stadt hat das Gelände nicht nur funktional, sondern auch naturnah gestaltet. Informationstafeln machen Besucher auf die neue Bedeutung dieser Schwemmlandebene aufmerksam. Aktivitäten wie wildes Campen, das Abstellen von Wohnmobilen, Lagerfeuer oder Müllentsorgung sind ausdrücklich verboten, um das Gebiet zu schützen.
Gleichzeitig lädt ein leicht begehbarer Rundweg zum Erkunden des Areals ein, schreibt Schulte und gibt einen Tipp für Touristinnen und Touristen. Ausgangspunkt einer 90 bis 120-Minuten langen Wanderung sei die Pont de Cureplat mit dem neu angelegten Rad- und Fußweg.
Drei Bohrlöcher
Von hier aus gelange man bald zu einer kleinen Metallbrücke, verziert mit kunstvoll geschmiedeten Elementen, schreibt Schulte. Der Trampelpfad führe mit Blick auf einen ehemaligen Hof zu den drei Bohrlöchern. Ein kurzes Stück weiter entlang der Teerstraße zeigt ein Schild den Weg zum „Sentier de la pêche“, einem bei Anglern beliebten Pfad.
Der idyllische Uferweg entlang des Flusses Tarn führt bis zur Wildwasserbahn an der Maladrerie. Von dort erreiche man über eine moderne Fußgängerbrücke in wenigen Minuten den historischen Stadtkern am Place Foch.