Bad Salzuflen-Schötmar. Der Präventionsrat Schötmar hat sich für das laufende Jahr mehrere Projekte vorgenommen. Das berichtet Quartiersmanager Knut Hallmann im Gespräch mit unserer Redaktion – und bringt in dem Zusammenhang auch ein persönliches Anliegen vor. Zunächst zeigt sich Hallmann erfreut über das große Interesse an der ersten Versammlung, zu der der Präventionsrat geladen hatte, zu der „über 40 Leute“ im Jugendzentrum „@on“erschienen seien. Der Präventionsrat hatte sich Ende 2024 gegründet. In der zwölfköpfigen Lenkungsgruppe sitzen zur Hälfte Vertreter von Stadt und Polizei – darunter Bürgermeister Dirk Tolkemitt und der Bad Salzufler Polizeichef Marc Krumsiek – und zur anderen Hälfte engagierte Bürgerinnen und Bürger, wie Hallmann erklärt. Vier Arbeitsgruppen Sein Bruder Dirk Hallmann ist Geschäftsführer des Gremiums. Beide Brüder blicken auf lange Karrieren bei der Polizei in Niedersachsen zurück und sind inzwischen im Ruhestand. Unterhalb der Lenkungsebene des Präventionsrats haben sich vier Arbeitsgruppen gebildet. Die AG „Senioren und Verkehr“ will sich der Verkehrssituation rund um das Fachmarktzentrum an der Uferstraße widmen, in dessen Nähe sich auch das Stift Schötmar befindet. „Es geht um den Fußgänger- und Autoverkehr. Dort sind viele Menschen mit Rollatoren unterwegs“, sagt Hallmann. Die AG „Jugendprävention“ entwickelt derzeit gemeinsam mit Mitarbeitenden des Jugendzentrums „@on“ einen Selbstverteidigungskurs für Mädchen mit dem Schwerpunkt Boxen. „Wir wollen besonders die eher stillen Mädchen ansprechen und mit dem Kurs ihr Selbstbewusstsein stärken“, so Hallmann. Termine werden noch bekannt gegeben. Veranstaltung im Schloss Die AG „Integration“ plant im Rahmen der Integrationswoche im Oktober eine Veranstaltung im Schloss Stietencron. In Kooperation mit der Musikschule sollen dort Menschen, die aus ihren Heimatländern geflüchtet sind, von ihren Erfahrungen berichten. Ziel sei es, ein Gegengewicht zu gängigen, oft in rechten Medien verbreiteten Erzählungen zu setzen, wonach vor allem junge Männer aus rein wirtschaftlichen Motiven nach Deutschland kämen und dort straffällig würden. Die AG „Öffentlichkeitsarbeit“ arbeitet derzeit an einer eigenen Internetseite des Präventionsrats, die künftig über die städtische Homepage erreichbar sein soll. „Dort berichten wir über unsere Projekte und bieten die Möglichkeit, Hinweise auf Probleme zu geben“, erklärt Hallmann. Besonders wichtig ist ihm dabei: „Der Präventionsrat soll keine Meckerecke sein!“ Es gehe um bürgerschaftliches Engagement und darum, gemeinsam mit der Stadtgesellschaft pragmatisch und zügig Lösungen zu finden. „Uns hilft, dass wir einen direkten Draht zum Bürgermeister haben, der uns sehr engagiert unterstützt“, betont Hallmann. Auch bei der Bürgerversammlung im Jugendzentrum wurden konkrete Probleme benannt – allen voran die Parkplatzsituation in der Schötmaraner Innenstadt. „Das war fast das einzige Thema, das zur Sprache kam“, berichtet Hallmann. Zu wenig Parkplätze Viele Bürgerinnen und Bürger empfänden das Parkplatzangebot als unzureichend. Der Präventionsrat will sich nun auch mit diesem Thema befassen. „Denkbar wäre etwa ein Parkleitsystem“, so Hallmann. Positiv sei hingegen, dass niemand von Unsicherheitsgefühlen im öffentlichen Raum berichtet habe: „Offenbar ist das kein so großes Thema, wie es in der Gerüchteküche manchmal den Anschein hat.“ Vier Anwesende signalisierten bei der Veranstaltung, sich eine Mitarbeit im Präventionsrat vorstellen zu können. „Dazu möchte ich ausdrücklich ermutigen“, sagt der pensionierte Polizist. Das Projekt „Quartiersmanagement Schötmar“ läuft zwar Ende des Jahres aus, doch der Präventionsrat soll auch darüber hinaus bestehen bleiben. „Wir arbeiten derzeit an einer tragfähigen Lösung“, so Hallmann. Die Stadt habe bereits signalisiert, dass es künftig sogar einen Präventionsrat für ganz Bad Salzuflen geben könnte. Weitere Informationen zur Arbeit und zur Mitarbeit stellt der Präventionsrat gerne bereit. Interessenten können sich per Mail an praeventionsrat@bad-salzuflen.de wenden.