Bad Salzuflen-Schötmar. Mit eindrucksvollen persönlichen Erzählungen, Musik und Kunst hat jetzt im Rahmen der „Interkulturellen Woche Bad Salzuflen“ im Schloss Stietencron die emotionale Abschlussveranstaltung „Fluchtgeschichten“ stattgefunden. Mariam Labib und Knut Hallmann vom Präventionsrat Schötmar hatten die Veranstaltung organisiert.
Sie bot Geflüchteten aus verschiedenen Ländern eine Bühne, um ihre Erfahrungen, Verluste und Hoffnungen zu teilen – und berührte damit die mehr als 80 Gäste im Rokokosaal des Schlosses tief, schreibt die Stadt Bad Salzuflen in einer Pressemitteilung. Mariam Labib, die sich mit großem Engagement für die Ausrichtung eingesetzt und engen Kontakt zu den Beteiligten gehalten hatte, betonte: „Es ist mir ungeheuer wichtig, dass die Menschen erfahren, wie stark eine Flucht das Leben der Migranten beeinflusst.“
Die Flucht als Weg zu sich selbst
Moderiert von Norbert Scherpe berichteten Karim Suleiman aus Kurdistan (Syrien), Mohadesse Mussavi aus Afghanistan, Augusta Khrytonenkova aus der Ukraine und Ali Caglar aus der Türkei von ihren weiten Wegen nach Deutschland. Ihre Worte gaben der „Flucht“ ein Gesicht und eine emotionale Stimme. „Die Flucht war nicht nur ein Weg von A nach B – sie war ein Weg zu mir selbst“, sagte Mohadesse Mussavi und erntete langen Applaus. Auch Karim Suleiman schilderte bewegend: „Die Flucht nach Deutschland schenkte meiner Familie und mir Sicherheit.“
Musikalisch untermalt wurden die Erzählungen von Shahouz Kalash, Sukhomlyn Kostiantyn (Gitarre) und Feliz Senelmis (Klavier) und Habib Samadi (Gesang). Im Foyer zeigte der Künstler Degol Samuel eine Bilderausstellung, die Themen wie Identität, Heimat und Neubeginn in eindrucksvollen Farben aufgriff.
Offene Atmosphäre
Ein Grußwort sprach Katja Mönnigmann-Steinbeck, Fachbereichsleiterin für Jugend, Soziale Dienste und Schulen der Stadt Bad Salzuflen, die das Projekt als „wichtigen Beitrag zum gegenseitigen Verständnis und zum Zusammenhalt in unserer Stadt“ würdigte. Zum Abschluss diskutierten Gäste und Beteiligte auf dem Podium über Integration, Vorurteile und das Ankommen in einer neuen Heimat. Die offene Atmosphäre lud zu Begegnungen und Gesprächen ein – ganz im Sinne des Projekts.
Gefördert wurde „Fluchtgeschichten“ durch den Mitwirkungsfonds und unterstützt von Sabine und Klaus Meding von der „Überdentellerrand Community“, die leckere Speisen aus den Ländern anboten.
Der Hintergrund: Der Präventionsrat Schötmar möchte mit „Fluchtgeschichten“ das Verständnis zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft fördern und den Dialog über Flucht und Integration stärken. „Das Projekt verbindet persönliche Erlebnisse mit kultureller Ausdruckskraft – und zeigt, dass jede Flucht auch eine Geschichte von Mut und Hoffnung ist“, heißt es abschließend in der Pressemitteilung.