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Kultur

Depeche Mood lässt den Bahnhof Bad Salzuflen im 80er-Glanz erstrahlen

Bad Salzuflen. Es war einer dieser Sommerabende, an denen die Zeit für einen Moment stillzustehen scheint – zumindest für all jene, die sich am Samstag auf den Weg in den historischen Bahnhof von Bad Salzuflen gemacht hatten. Der nahezu ausverkaufte Saal war nicht nur mit Menschen gefüllt, sondern vor allem mit Vorfreude, Erinnerungen und jeder Menge musikalischer Leidenschaft. Alles war angerichtet für eine Reise zurück in ein Jahrzehnt, das in Sachen Musik bis heute nachhallt: die 1980er.

Die Tribute-Band Depeche Mood hatte sich ganz dem Erbe von Depeche Mode verschrieben – und das mit einer Ernsthaftigkeit und Hingabe, die weit über bloßes Nachspielen hinausging. Schon mit den ersten Takten machten die Musiker klar, dass sie nicht einfach nur ein Konzert geben wollten. Vielmehr führten sie ihr Publikum auf eine emotional aufgeladene Zeitreise – mal tanzbar, mal düster-melancholisch, mal einfach nur mitreißend.

Klug kuratiert

Der Set war klug kuratiert, ein musikalischer Bogen, der die frühen Jahre der britischen Kultband ebenso berücksichtigte wie spätere Erfolge. Zwischen Klassikern wie „Everything Counts“, „Strangelove“ oder „Never Let Me Down Again“ fanden auch weniger bekannte Songs ihren Platz – kleine Perlen für Kenner, die das Set besonders rund machten. Und natürlich durften die ganz großen Hymnen nicht fehlen: Als „Personal Jesus“ erklang, verwandelte sich der Saal endgültig in eine einzige vibrierende Tanzfläche. Bei „Enjoy the Silence“ hielt es niemanden mehr auf den Sitzen – ein Gänsehautmoment, getragen vom kollektiven Mitsingen.

Die Atmosphäre war geprägt von einer besonderen Mischung aus Begeisterung, Nostalgie und dieser typischen 80er-Jahre-Euphorie, die zwischen Neonlicht, Lederjacke und Synthesizer ihren ganz eigenen Zauber entfaltet. Das Publikum war ebenso vielfältig wie lebendig: Depeche-Mode-Fans der ersten Stunde, die jede Zeile mitsangen, trafen auf eine jüngere Generation, die die Musik vielleicht erst vor Kurzem für sich entdeckt hatte – aber mit nicht weniger Begeisterung dabei war. Zwischen ausgelassenem Tanzen und andächtigem Zuhören entstand ein fast schon magisches Miteinander.

Nicht vorbei

Und damit war der Abend noch längst nicht vorbei. Um 21 Uhr fiel der Startschuss für die Party „Love the 80s“, bei der die Szene-DJs „mr.freeze“ und „Slin“ an den Reglern standen. Mit jeder Platte und jedem Beat wurde das Lebensgefühl eines ganzen Jahrzehnts weitergetragen – tanzbar, schillernd und einfach mitreißend. Für viele war das die perfekte Fortsetzung eines ohnehin schon unvergesslichen Abends.

Was bleibt, ist das Gefühl, einen echten Moment erlebt zu haben: Depeche Mood haben es verstanden, die Essenz von Depeche Mode einzufangen – mit Respekt, Können und einer Bühne, die den Originalen alle Ehre machte. In Kombination mit der besonderen Location, dem stimmungsvollen Licht und dem tanzfreudigen Publikum entstand ein Abend, der Generationen verband – in der Liebe zur Musik und in der gemeinsamen Erinnerung daran, wie gut sich die 80er eigentlich immer noch anfühlen.

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