Spielplätze stehen in Barntrup auf dem Prüfstand

Barntrup . Jedes Auto muss zum TÜV. Ansonsten wird es stillgelegt. Auch Spielplätze, die Aufenthaltsorte von Kindern, müssen vom TÜV überprüft werden. &bdquo;Jährlich ist eine Hauptuntersuchung vorgeschrieben. Diese zu beauftragen liegt in der Selbstverpflichtung der Stadt", erklärt Barntrups Bürgermeister Borris Ortmeier. Nach seinem Amtsantritt im November hatte er festgestellt, dass die Stadt dieser Verpflichtung lange Zeit – &bdquo;wir sprechen von mindestens fünf Jahren", so Ortmeier – nicht nachgekommen ist.

Entsprechend schlecht ist der Zustand der Barntruper Spielplätze samt Spielgeräten. Dies zeigte eine im Januar vorgenommene TÜV-Inspektion, dessen Ergebnisse nun vorliegen. Die Folge der jahrelangen Nachlässigkeit: einige Spielgeräte müssen nun gesperrt werden. Mit einem zu erstellenden Spielplatzkonzept wird das Thema jetzt von Verwaltung und Politik bearbeitet.

"Alle Spielplätze weisen Mängel auf" Zwanzig Spielplätze gibt es in Barntrup: Zwölf im Stadtgebiet, drei in Alverdissen, zwei in Selbeck und jeweils ein Spielplatz in Sommersell und Sonneborn. &bdquo;Alle Spielplätze weisen Mängel auf", fasst der Verwaltungschef den 270-seitigen TÜV-Bericht zusammen. &bdquo;Jede Bank, jedes Spielgerät, jedes Schild wurde im Rahmen dieser großen Hauptuntersuchung im Januar angeschaut", beschreibt Ortmeier.

Der umfangreiche Prüfbericht zwingt die Verwaltung zum Handeln. &bdquo;Es wird nicht zu einer flächendeckenden Sperrung kommen", gibt Ortmeier Entwarnung. Bei den kleineren Mängeln werde der Bauhof &bdquo;selbst Hand anlegen". Der Sommer mit Draußen-Spielzeit stehe vor der Tür, daher werde das Thema Spielplatzrenovierung für den Bauhof ein Schwerpunkt der nächsten Wochen sein. Wo keine Reparatur möglich oder sinnvoll ist, werde man das eine oder andere Spielgerät abbauen müssen. Zur Mängelbeseitigung und Ersatzbeschaffung hat der Kämmerer die Haushaltsmittel aktuell verdoppelt – auf rund 12.000 Euro. &bdquo;Mit dem verdoppelten Ansatz werden wir die Mängel sehr engagiert angehen, aber dennoch nicht gleich eine Woche später wieder etwas aufbauen können. Wir bitten die Bürger um Verständnis", erklärt Ortmeier und verspricht gleichzeitig, die turnusmäßigen Spielplatz-Überprüfungen künftig jährlich vornehmen zu lassen.

Blick auf Attraktivität, Auslastung und Erhaltenswürdigkeit Zeitgleich wird ein Spielplatzkonzept erarbeitet – ein Novum für die Stadt Barntrup, das in der Nachbargemeinde Kalletal aber bereits erfolgreich eingesetzt wird. Zu diesem &bdquo;Masterplan", bei dem alle zwanzig Spielplätze auf den Prüfstand in Bezug auf ihre Attraktivität, Auslastung und Erhaltenswürdigkeit kommen, haben sich CDU und SPD bereits mit Anträgen positioniert.

Aus Sicht der CDU-Fraktion sind einzelne Spielplätze durchaus verzichtbar. &bdquo;Barntrup hat extrem viele kleine Spielplätze, von denen einige nicht attraktiv sind", befindet Daniel Düwel stellvertretend für die sieben Mitglieder einer zu diesem Thema gegründeten Arbeitsgruppe. Beispielhaft nennt er den kleinen Spielplatz &bdquo;Wienkestraße" im Westen der Stadt. Ziel seien weniger, dafür aber attraktivere Spielplätze. Optimierungsbedarf sieht die Arbeitsgruppe auch in Alverdissen, wo die nah zusammenliegenden Spielplätze Fliederstraße und Uhlentaler Weg zusammengelegt und auf einen Standort am Bodensiek verlegt werden könnten.

Vergrößert werden sollte der im vergangenen Jahr auf Anwohnerinitiative geschaffene Spielplatz im städtischen Neubaugebiet &bdquo;Pivitswiese". Außerdem soll geprüft werden, welche Schulhöfe in schulfreien Zeiten einer außerschulischen Nutzung zugeführt werden könnten – all dies, so der explizite Wunsch der CDU-Fraktion, &bdquo;ohne externe Planungskosten".

Ein Briefkasten für Eltern-Vorschläge Letzteres sieht die SPD anders, die sich in ihrem Antrag ausdrücklich &bdquo;die Erstellung des Konzeptes durch ein Fachbüro" wünscht und dabei Eltern, Kinder und Pädagogen in die Planungen einbeziehen will. Laut Andreas Wilde, dem stellvertretenden Fraktionschef, sollte der beliebte Spielplatz an der Faulen Wiese im Süden der Stadt, in dessen Nachbarschaft derzeit ein Aufenthaltsort mit Fitnesspark plus einem Multifunktionsspielfeld entsteht, Priorität haben. Spielplätze in den Wohngebieten, in denen sich die Zahl der &bdquo;Spielplatzkinder" reduziert hätte, sollten hinsichtlich der Auslastung auf den Prüfstand.

Die Ausstattung betreffend seien Wünsche nach einem in die Erde gebauten Trampolin in der Bürgerschaft geäußert worden. Andreas von Borck (FDP) und Detlef Grote (UWB) setzen beim Spielplatzkonzept auch auf eine Befragung der Barntruper Eltern. Diese könne laut Detlef Grote mit Spielplatz-Briefkästen für Eltern-Wunschzettel einfach und praktisch umgesetzt werden.

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