Neues Leben für das Barntruper „Cigarillo“

Barntrup. Für die seit etwa drei Jahren leerstehende Gaststätte &bdquo;Cigarillo" am Bahnhof planen Verwaltung und Politik eine neue Nutzung, die bislang als &bdquo;zweite Wahl" gehandelt wurde. Das erste Ziel war eine Verpachtung. Verhandlungen mit Interessenten aus der Gastronomie und dem Gesundheitswesen blieben jedoch erfolglos. Nun soll das &bdquo;Cigarillo" renoviert und als Feierraum der Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden.

Eine wichtige Bedingung ist dabei, dass das Catering für Veranstaltungen von hiesigen Gastronomen oder Händlern kommt. Seit Gastwirt Peter Tappe das &bdquo;Cigarillo" aufgab, steht die Immobilie – der linke Gebäudeteil des ehemaligen Barntruper Bahnhofs – leer. Sie ist, wie Kämmerer Uwe Schünemann sagt, &bdquo;ein Gebäude mit Sanierungsbedarf".

Nach LZ-Informationen sollen die beiden Pachtinteressenten Vorstellungen zur Herrichtung des Gebäudes gehabt haben, die die Stadt finanziell nicht mittragen wollte. Sie hatte für die Renovierung von Elektrik und Fußböden vor zwei Jahren bereits 100.000 Euro in den Haushalt eingestellt. Nun sollen nach weiteren Haushaltsberatungen am Dienstag, 9. März, abermals 50.000 Euro in das &bdquo;Cigarillo" fließen, wenn der Rat seine Zustimmung dazu gibt. Von diesem Geld soll eine Küche, eine Theke und Bestuhlung angeschafft werden, denn der ehemaligen Pächter hatte beim Auszug alle Einrichtungsgegenstände aus der ehemaligen Gaststätte entfernt.

Dass die Politik dieser Investition zustimmt, scheint wahrscheinlich. &bdquo;Alle Fraktionen sind sich dahingehend einig", stellt SPD-Fraktionschef Thomas Schwekendiek nach der Debatte in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses fest. Auch die CDU, die zunächst eine gewerbliche Weiternutzung befürwortete, ist nach Auskunft des Bauausschuss-Vorsitzenden Christian Olschewski (CDU) angesichts der Kosteneinsparung auf die Feierraum-Variante eingeschwenkt.

Torsten Buncher setzt auf Kultur Grünen-Fraktionschef Henning Waltermann begrüßt, dass das Catering aus Barntrup kommen soll. Detlef Grote von der UWB, die sich für Bürgerhäuser in Selbeck und Sommersell stark macht, möchte am &bdquo;Cigarillo" dieselben Bedingungen festgemacht sehen wie an den designierten Bürgerhäusern.

Schwekendiek geht in den Zukunftsplanungen für das &bdquo;Cigarillo" im LZ-Gespräch bereits den ersten Schritt: Er könnte sich vorstellen, das Gebäude wieder als Ganzes zu vereinen und die Trennwand zwischen &bdquo;Cigarillo" und angrenzendem Kulturschuppen zu entfernen – im Hinblick auf eine Nutzung auch als Kulturstätte. &bdquo;Wenn wir Kultur hineinbringen wollen, dann brauchen wir größere Räume", zeigt sich Schwekendiek sicher und spinnt dabei bereits einen Faden zur Zusammenarbeit mit dem Heimatverein Barntrup. Bindeglied ist Torsten Buncher. Er ist SPD-Fraktions-Schriftführer, seit Oktober Heimatvereins-Vorsitzender und als Musiker im Duo &bdquo;Mister Blues" aktiver Kulturschaffender. &bdquo;Der will was machen", sagt Schwekendiek. Buncher erklärt auf Nachfrage: &bdquo;Das ist richtig, und genau das habe ich bei meinem Amtsantritt im Oktober auch erklärt. Sobald die Corona-Lage dies erlaubt, wird sich der Heimatverein in Sachen Kultur wieder engagieren." Damit würde Buncher – mit dem Heimatverein, wie er erklärt – die Aktivitäten von &bdquo;KuHBa" wieder aufnehmen. Die Kulturinitiative war vor sechs Jahren eingestellt worden.

Auch den Marketingverein sieht Schwekendiek mit im Boot, beispielsweise bei der Terminplanung und der Abwicklung künftiger &bdquo;Cigarillo"-Buchungen. Marketing-Chef Björn Strohmeier erklärt, von den neuen Nutzungsplänen noch nichts zu wissen. &bdquo;Aber wir engagieren uns immer im Bereich Tourismus und Kultur in Barntrup. Wenn wir von der Stadt gefragt werden, finden wir sicher Möglichkeiten, das Haus mit Leben zu füllen", verspricht er.

Ganz so einfach ist es aber nicht mit der großen Gebäudeeinheit, die rund 150 Plätze vorhalten könnte, bremst Kämmerer Schünemann: &bdquo;Es gibt Bindungsfristen für Fördermittel, die für das Gebäude für einen bestimmten Nutzungszweck gezahlt wurden. Diese Fristen werden wir einhalten." In den nächsten Jahren müssen die beiden Gebäudeteile deshalb noch getrennt bleiben.

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