Die Stadt Barntrup trennt sich von fünf Spielplätzen

Barntrup . Weniger ist mehr. Nach dieser Maxime nimmt die Stadt Barntrup ihre knapp zwanzig Spielplätze unter die Lupe. Fünf von ihnen werden geschlossen; die verbliebenen mit Spielgeräten aufgestockt und attraktiver gestaltet. Der Bauhof hat bereits mit den Arbeiten begonnen. Die Spielplätze genau im Blick hat vor allem Bauhofmitarbeiter Axel Scherwinsky, der mit einem kleinen Trick bei seiner wöchentlichen Runde testet, ob Spielgeräte benutzt wurden oder nicht.

Politiker Torsten Buncher (SPD) möchte bei der Umgestaltung der Spielplätze Kitas und Schulen beteiligen. Zur Ideenfindung blickt er über den Tellerrand hinaus Richtung Potsdam. Ein Wasserspielplatz mit rund zwanzig Zentimeter Wassertiefe wäre für Buncher eine attraktive Spielplatzidee. &bdquo;Einen solchen Spielplatz gibt es nahe Potsdam. Er ist bei den Kindern sehr beliebt", erklärte er im vergangenen Planungsausschuss. Eine derartige Anlage &bdquo;ist derzeit nicht in Planung. Wir sind aber offen dafür, bestehende Plätze durch das für Kinder immer interessante Element Wasser aufzuwerten", erklärt Bürgermeister Borris Ortmeier. Ebenfalls attraktiver gestaltet werden sollen die beiden Abenteuerspielplätze In der Masch im Barntruper Süden und an der Grundschule Alverdissen. Im nächsten Jahr sollen hierfür Fördergelder beantragt werden.

Bereits fest steht, dass in Alverdissen am Bodensiek noch in diesem Jahr ein neuer Spielplatz entstehen soll. Geschlossen werden dafür der Spielplatz an der Alverdisser Fliederstraße sowie vier Spielplätze im Stadtgebiet Barntrup: Bollhöferstraße, Wienkestraße, Korl-Biegemann-Straße und Auf der Lehmkuhle.

Spielplatz Wienkestraße wird zum Parkplatz Weil diese Plätze zum Teil bereits zurückgebaut sind, mahnte die FDP-Fraktion ein Konzept zur Neu-Nutzung der Freiflächen an. &bdquo;Was geschieht mit der Fläche an der Korl-Biegemann-Straße? Wird sie verkauft oder verpachtet?", wollte FDP-Ausschussmitglied Stephan Niederlag wissen. Für die Fläche an der Wienkestraße regte er die Nutzung als Parkplatz an. Genau dies sind, so Ortmeier, auch die Pläne der Stadt. Die gewonnenen 250 Quadratmeter Fläche in der Wienkestraße sollen geschottert werden, um die angespannte Parksituation zu entspannen. Für die rund 400 Quadratmeter große Fläche in der Korl-Biegemann-Straße gebe es &bdquo;lose Kontakte". Ob es zum Verkauf oder zur Verpachtung käme, würden die nun folgenden Gespräche entscheiden. &bdquo;Aber die Fläche soll aus der dauerhaften Pflege durch die Stadt raus", so Ortmeier.

Der Rückbau der Spielplätze hat dafür gesorgt, dass Bauhofmitarbeiter Axel Scherwinsky, der wöchentlich rund 23 Spielgeräte auf den städtischen Spielplätzen kontrolliert, über einen Bestand an Geräten verfügt, die nun auf die verbliebenen Plätze verteilt werden. &bdquo;Wippe, Doppelschaukel, Rutsche und Federtiere", beschreibt der Bauhofmitarbeiter die auf ihre neue Nutzung wartenden gebrauchten Spielgeräte. Es würden aber auch einige Neugeräte angeschafft, so Scherwinsky. Ein Beispiel ist ein Kletterturm mit Rutsche und Doppelschaukel für den Spielplatz Freiligrathstraße. &bdquo;Hier war ein Komplett-Austausch fällig", erläutert Bauhofchef Frank Noltemeier. Unbekannte hatten dem in die Jahre gekommenen Spielgerät übel mitgespielt – so übel, dass es für spielende Kinder lebensgefährlich war. &bdquo;Anfang des Jahres wurden die Sprossen des Kletterturms angesägt. Wohlgemerkt angesägt, nicht abgesägt", ist er noch heute entsetzt über diese Tat. Mitarbeiter Scherwinsky entdeckte den Schaden glücklicherweise rechtzeitig und entfernte die Sprossen.

&bdquo;Das war eine ganz miese Sache. Da hätte Furchtbares passieren können", sind sich die Bauhofmitarbeiter einig. Am Mittwoch wurde das komplette Spielgerät abgebaut und der Sand ausgetauscht. Bald wird ein neuer Kletterturm errichtet, an dem Axel Scherwinsky vielleicht auch seinen &bdquo;Sand-Trick" anwendet. Der Bauhofmitarbeiter lächelt und erklärt: &bdquo;Ich lege auf Rutsche oder Federtier manchmal eine Handvoll Sand. Wenn der eine Woche später noch genau so da liegt, weiß ich, dass das Gerät nicht benutzt wurde."

Mit der Umgestaltung der Spielplätze und den neuen Geräten werden die Sandhäufchen aber, so die Hoffnung von Politik und Verwaltung, nicht mehr unangerührt bleiben, sondern Zeugnis davon ablegen, dass Plätze und Spielgeräte intensiv genutzt werden. Axel Scherwinsky wird es als erster wissen und berichten.

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