Nordlippische Kommunen blicken auf erfolgreiche Leader-Projekte zurück

Nordlippe. Seit Restaurants, Einzelhandel und Sparkassen im Bergdorf Talle verschwunden sind, fehlt es den Bürgern an Anlaufstellen und Treffpunkten. Das &bdquo;Tempelhaus" – ein Fachwerkhaus von 1838 – soll diese Lücke schließen und als Gemeinschaftshaus den Dorfmittelpunkt beleben. 167.000 Euro Förderung aus dem Leader-Projekt sind der Dorfgemeinschaft sicher. Nun steht das Projekt steht kurz vor dem Abschluss.

&bdquo;Durchaus keine einfache Sache", berichtet Dorfgemeinschaftsvorsitzender Dieter Hartwig im Gespräch mit der LZ. Eigentlich hätten die Taller nach der Leader-Vereinbarung mit dem Land nur 1200 Stunden Eigenleistung bringen müssen; es sind aber 3400 geworden. Denn Baukosten sind überraschend explodiert. &bdquo;Wir haben es knapp geschafft", berichtet er. Im kommenden Monat soll das neue Dorfzentrum eingeweiht werden. Ein Beispiel von vielen gelungenen Projekten im Rahmen der Leader-Periode 2015 bis 2020.

Es ging um viel Geld: 2,6 Millionen Euro Fördermittel konnten abgeholt werden. Wegen der Corona-Pandemie wurde der Förderzeitraum bis 2023 verlängert, was den Tallern und anderen Projekt-Gemeinschaften richtig gut getan hat. Fördermittel der Vergangenheit schieben aktuell noch an vielen Orten Nordlippes Gutes an. Trotzdem arbeiten die vier Bürgermeister zukunftsorientiert längst schon am Leader-Antrag für die kommende Periode 2023 bis 2027.

Orte der Zusammenkunft

Ein Blick auf Beispiele, die erfolgreich gelaufen sind: Sport- und Wellness-Fans können sich seit gut zwei Jahren im Barntruper Süden tummeln, ohne sich um das Coronavirus zu scheren. Der Ort heißt zwar &bdquo;Faule Wiese", aber trotzdem kann man sich dort körperlich schaffen. Mit 145.000 Euro Leader-Geld ist das Sport- und Wellness-Zentrum gesponsert worden, das sind rund 60 Prozent der Gesamtkosten.

Das &bdquo;Dorf der Tiere" in Dörentrup war als Weiterentwicklung des Angebots &bdquo;Dorfurlaub in Nordlippe" förderungsfähig. Da klingelte die Kasse: Nimmt man die im vergangenen Jahr beantragte Förderung dazu, dann gibt es rund 82.000 spendierte Euro zu den voraussichtlichen Gesamtkosten von rund 127.000 Euro. Also immer um die 60 Prozent.

Als &bdquo;Leuchtturmprojekt" bezeichnet der Extertaler Bürgermeister Frank Meier die Umgestaltung des alten Tennis-Areals am Hackemack mit Leader-Fördermitteln. Die Aktiven des TSV Bösingfeld haben die Förderung, ohne die es nicht gegangen wäre, nicht dafür bekommen, einen alten Sportplatz aufzupäppeln. Sie haben vielmehr einen Ort geschaffen, an dem allen Generationen und Institutionen vielfältige Möglichkeiten für Zusammenkünfte und sportliche Betätigung geboten werden. Ein Bistro mit großer Terrasse, Spielgeräte für Kinder und eine große Wiese für Aktionen sind entstanden. Außerdem wurde ein Tennisplatz zum Multifunktionsplatz umgestaltet, wo Tore und Basketballkörbe darauf warten, benutzt zu werden.

Hecker rechnet mit großen Chancen

An den Beispielen wird deutlich: Gute Chancen auf Fördergelder haben Projekte, die Menschen zusammenführen und die Kommunikation steigern. Deshalb rechnet der Kalletaler Bürgermeister Mario Hecker sich mit einem Leader-Projekt große Chancen aus, das er der LZ bereits verraten hat: Mehrgenerationen-Wohnen. Die Idee: leerstehende Höfe mit Hilfe lokaler Baustoffhändler zu Musterhäusern umzubauen, in denen dann mehrere Generationen wohnen sollen. Für dieses Projekt hat sich der Seniorenbeirat mächtig erwärmt.

Weiterführende Ideen zum Thema &bdquo;Verkehrswende" erläutert Bürgermeister Mario Hecker im nächsten Teil der LZ-Serie.

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