Blombergs Lehrer gehen in der Corona-Krise an ihre Grenzen

Blomberg. Die Corona-Zeit ist für die Schulen keine einfache Zeit. Sehr kurzfristig sahen sie sich in den vergangenen Monaten immer wieder mit neuen Bestimmungen aus dem Ministerium konfrontiert – und mussten diese direkt umsetzen. Im Schulausschuss berichteten die Vertreter der Blomberger Schulen darüber.

Respekt sprach Ursula Hahne-Eichhorn (SPD) Schulleitern und Lehrern aus, kritisierte aber auch das von der schwarz-gelben Landesregierung verordnete frühe Zusammenbringen der Grundschüler seit Mitte Juni als &bdquo;fahrlässig". Sie habe das Gefühl, die Kinder dienten als Versuchskaninchen. Die SPD-Politiker applaudierten.

Pestalozzischule Seit Mitte Juni gehen die Kinder der Sekundarstufe I wieder regulär zur Schule. Schulleiterin Monika Ostmeier sieht das positiv. Für ihre Schüler sei der tägliche Unterricht wichtig, sie hätten unter den Corona-Kontaktbeschränkungen gelitten – vergleichbar mit Senioren, sagte Ostmeier.

Die Schüler würden in ihrem Klassenraum vom Klassenlehrer unterrichtet, eine zweite Lehrkraft unterstütze, denn für die Förderschüler sei es mitunter schwer, einen ganzen Schultag durchzuhalten: &bdquo;Kein Lehrer ist coronabedingt ausgefallen", so Ostmeier. Vorteil der Pestalozzischule: Die Klassen seien mit sieben bis neun Schülern sehr klein. Die Entlassfeier für die Zehnten konnte unter Coronabedingungen im Kulturzentrum stattfinden.

Grundschulen Kritischer sehen die vollständige Aufnahme des Präsenzunterrichts die Grundschulen: &bdquo;Bei uns hat die Hälfte des Kollegiums Vorerkrankungen", berichtete Petra Hölscher von der Einrichtung in Reelkirchen, &bdquo;wir haben alle ein mulmiges Gefühl." Die Schule habe eine Lehrerin zusätzlich bekommen. Alle Kinder seien sehr bemüht, die Hygieneregeln umzusetzen, Grundschüler könnten jedoch die Abstände nicht einhalten. Lediglich eine Lehrkraft ist an der Großenmarper Grundschule coronabedingt ausgefallen, sagte Kathrin Freitag: &bdquo;Wir haben zudem Glück, denn unsere Klassen sind bis auf die dritte Jahrgangsstufe mit 16 bis 19 Kindern recht klein."

Der Abschied der Schulabgänger werde klassenweise in der Turnhalle gefeiert: &bdquo;Wir sind dankbar, dass das geht." Vorsorglich haben sich beide Grundschulen entschieden, die Einschulung der Erstklässler nach den Sommerferien nicht am Donnerstagvormittag zu zelebrieren, sondern auf den Mittwochnachmittag zu legen. Für die Grundschule am Weinberg berichtete Winfried Kipke in Vertretung von Schulleiter Torsten Mewes. Da es an der Schule nicht genügend räumliche Kapazitäten gebe, seien die vierten Klassen Mitte Juni ins Integrationszentrum ausgelagert worden. Größere Probleme habe es dabei nicht gegeben.

Gymnasium Von 80 Kollegen seien coronabedingt nur zwei ausgefallen, sagte Rektor Michael Hanke. Bis auf die Q1-Stufe, die Abiturienten des kommenden Jahres, die seit Mai bereits wieder regulären Unterricht habe, hätten alle Klassen bis zum Ferienbeginn vier Tage Präsenzunterricht gehabt – am jeweils letzten Tag habe es bereits die Zeugnisse gegeben.

Sekundarschule Auch hier erhalten die Schüler ihre Zeugnisse am letzten Präsenztag. Einmal pro Woche seien die Jahrgänge 5 bis 9 in den Kernfächern Deutsch, Mathe und Englisch, aufgeteilt in drei Lerngruppen, unterrichtet worden, sagte Schulleiterin Ursula König. In Online-Sprechstunden sei Kontakt zwischen Lehrern und Schülern gehalten worden. Abschlusszeugnisse gab es etappenweise in der großen Turnhalle an der Ulmenallee – in einer Mammutveranstaltung von 14 bis 20 Uhr. So wird es heute auch das Gymnasium mit ihrer Abiturientia handhaben.

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