Tauziehen um Zufahrt für acht Bauplätze

Blomberg . Sie hatten sich das so wunderbar vorgestellt: In diesem Jahr werden Simon Pelz und Corinna Schramm aus Donop vor den Traualtar treten. Aber anschließend wird der Bräutigam seine Braut mitnichten über die Schwelle des gemeinsamen Eigenheimes tragen können. Denn noch immer steht der Bebauungsplan nicht für das Grundstück, das sie nur wenige Hundert Meter von der Mietwohnung im Storchendorf bebauen wollen. Möglicherweise jedoch ist eine Lösung in Sicht.

&bdquo;Seit zwei Jahren sind wir damit schon zugange", erzählt die junge Frau. &bdquo;Aber leider ist noch nichts passiert." Der Grund: Die Behörden scheinen sich nicht einig zu werden über die Zuwegung zu den acht Baugrundstücken, die zwischen der Hagendonoper Straße und dem etwas weiter zurückliegenden Wohngebiet entstehen sollen. Dabei haben die beiden sich in die Idee verliebt, in ihrem Lieblingsdorf zu bauen und ihre Kinder großzuziehen. &bdquo;Wir leben einfach gern hier", begründet Simon Pelz die Geduld, die beide an den Tag gelegt haben.

Die Hagendonoper Straße ist eine Landesstraße, darum ist Straßen.NRW hier zuständig. Sache des Blomberger Bauamtes hingegen ist die Ausweisung der Baugrundstücke. Und die Blomberger Verwaltung muss sich die Zuwegung genehmigen lassen. Und genau an dieser Stelle hakt es. Wer per Rad oder per pedes aus Donop kommt und Richtung Hagendonop will, der kann einen kombinierten Rad- und Fußweg nutzen, der nach einigen Hundert Metern die Straße kreuzt und in das bereits vorhandene Wohngebiet führt. Der Weg durchschneidet dabei auch den Grünstreifen, der noch mit einer Feuerwache und acht Wohnhäusern bebaut werden soll.

Diesen Weg, so hat sich die Stadtverwaltung Blomberg das vorgestellt, würde sie auch gern als Einfahrt zu den acht Häusern ausbauen. Allerdings nicht so aufwendig, wie sich Straßen.NRW das nach ersten Plänen vorgestellt hat: Die Straße sollte 20 Meter auf das Gelände führen und sich erst dann zu den Hauszufahrten nach rechts und links teilen, damit es keinen Rückstau auf der Landstraße geben kann.

Keine Ortsdurchfahrt &bdquo;Das wäre an der Stelle zu gefährlich, weil sie außerhalb der Ortsdurchfahrt liegt", sagt Sven Johanning von Straßen.NRW. Der Clou: Die Ortsdurchfahrt endet ein paar Hundert Meter vor der möglichen Einmündung und beginnt 500 Meter weiter auf Höhe der Hagendonoper Höfe wieder. Außerhalb einer solchen Ortsdurchfahrt ist aber die geplante Zuwegung verboten, selbst wenn hier, wie das junge Paar sagt, seit Jahren wegen Straßenschäden Tempo 30 herrsche. Das regelt die Ortsdurchfahrtenrichtlinie, die definiert: &bdquo;Eine Ortsdurchfahrt muss eine lückenlose Erschließung entlang der Straße bieten." Ist das nicht der Fall, ist es eben keine Ortsdurchfahrt. Und darum lasse sich da auch nicht einfach die Lücke schließen, so dass die Einfahrt erlaubt wäre.

Andere Erschließung Einzig denkbare Alternative wäre, die acht Grundstücke von oben zu erschließen, also aus Richtung Hagendonop. Da führt nämlich in der Ortsdurchfahrt ein Feldweg von der Straße ab, der als Zufahrt dienen könnte.

&bdquo;Damit hätten wir keine Probleme", sagt Sven Johanning, denn &bdquo;dann hätten wir eine gesicherte Zufahrt." &bdquo;Wenn das so ist", sagt Frank Bischoff vom Fachbereich Bauen bei der Stadt Blomberg, &bdquo;könnten wir uns darauf einlassen". Denn ohnehin sei zwischen den geplanten Häusern und der Straße eine Fortsetzung des Radweges Richtung Hagendonop geplant. &bdquo;Das dann etwas breiter anzulegen, um Zufahrten zu den Häusern zu schaffen, wäre nicht das Problem."

Als nächstes will er sich mit Straßen.NRW kurzschließen, um genau diese Variante hinzukriegen.

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