Warum Tim Kellner der Stadt Blomberg einen Rachefeldzug vorwirft

Blomberg-Tintrup. Der rechte Youtuber Tim Kellner hat am Wochenende seinen 50. Geburtstag gefeiert. Das hat nicht nur wieder viele seiner Anhänger nach Tintrup gelockt, sondern auch einmal mehr die Behörden auf den Plan gerufen. Die Polizei kontrollierte die Besucher an den Ortseingängen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes verteilten Knöllchen an Falschparker. Ob sich Kellner an die vom Kreis Lippe ausgesprochene Untersagung, das Haus im Vogtweg 6 als Vereinsheim zu nutzen, hält, wollte zudem ein Mitarbeiter des Kreises Lippe überprüfen. Doch der Zugang zum Haus wurde ihm von dem Noch-Eigentümer Thomas Grötsch - Kellner ist wohl noch nicht im Grundbuch eingetragen - verwehrt. Insgesamt sei die Veranstaltung aber friedlich verlaufen, erklärt Yannick Thelaner von der Pressestelle der Polizei Lippe auf Anfrage der LZ.

In seinem neuen Youtube-Video beschreibt Kellner das Vorgehen der Beamten an seinem Geburtstag als Schikane. Maßgeblich verantwortlich dafür macht er Bürgermeister Christoph Dolle. Seiner Ansicht nach sei es ein persönlicher Rachefeldzug, da die Stadt gegen ihn verloren habe. Zur Erklärung: Die Stadt wollte ein Vorkaufsrecht ausüben, um Kellners erworbene Immobilie selbst nutzen zu können. In der vergangenen Woche erklärte die Stadt, nach intensiver Prüfung nun darauf zu verzichten . Erneut rief der rechte Influencer seine Anhänger im Video dazu auf, Blombergs Bürgermeister per E-Mail oder Anruf "Support zu übermitteln". Dazu blendete er auch Dolles Kontaktdaten ein.

Verschiedene Behörden, unterschiedliche Zuständigkeiten "Er wirft alles in einen Topf, um ein Feindbild zu produzieren", sagt Bürgermeister Christoph Dolle. Die Stadt kümmere sich lediglich um ihre Zuständigkeiten. Dass er mit dem, was er macht, auch andere Behörden auf den Plan rufe, habe er sich selbst zuzuschreiben. "Die Polizei ist nicht unter der Ägide der Stadt tätig, sie ist eine eigenständige Behörde, die selber entscheidet, ob sie ein Gefahrenpotenzial sieht oder nicht", erklärt Dolle. Der Kreis Lippe, ebenfalls eine andere Behörde, habe überprüfen wollen, ob die vom Kreis ausgesprochene Untersagung, das Haus als Clubheim zu nutzen, eingehalten werde.

"Bei einer vor Ort durchgeführten Baukontrolle verweigerte der Eigentümer, wie im Video zu sehen, den Zutritt zu den Innenräumen", berichtet Kreis-Pressesprecher Patrick Bockwinkel. In Abstimmung mit dem Eigentümer werde es aber zeitnah eine Kontrolle geben.

Im Vorfeld seiner Geburtstagsfeier habe sich Kellner schriftlich beim Ordnungsamt der Stadt gemeldet, um zu erfragen, was er bei seiner Feier zu beachten habe, sagt Dolle. Daraufhin habe die Stadt ihm einige Hinweise mitgeteilt, unter anderem die Auflage, öffentliche Verkehrsflächen freizuhalten. Diese sei auch erfüllt worden. "Wenn wir Auflagen erteilen, überprüfen wir, ob diese eingehalten werden", erklärt der Bürgermeister. Dies sei bei jeder anderen Veranstaltung dieser Art genauso. An dem Abend habe es einige Falschparker gegeben. Die Polizei habe zudem laut Pressestelle wenige verkehrliche Verstöße im Verwarngeldbereich festgestellt.

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