„Wir wollten es kuscheliger“: Charles-Dickens-Festival verzaubert die Besucher in Blomberg

Blomberg. Pünktlich zum dritten Adventswochenende hat die Blomberger Altstadt wieder einmal eine Zeitreise in das 19. Jahrhundert durchlebt. Ausladende Kleider, Zylinder und Gehstöcke soweit das Auge reichte: Kaum ein Ort könnte besser zu den Kostümen dieser Zeit passen als die Nelkenstadt in ihrer ganzen historischen Pracht. Und genau aus diesem Grund ist das Charles-Dickens-Festival auch in diesem Jahr, trotz Kälte und immer wiederkehrendem Regen, ein voller Erfolg gewesen und hat Besucher von nah und fern angelockt.

Geprägt von Veränderungen und der Industrialisierung, die gleichermaßen Wohlstand und Armut gebracht hatte, war die Zeit des 19. Jahrhundert doch eine ganz besondere, in der auch Charles Dickens in London lebte. Dem Charme dieser Zeit sind nicht nur die Mitglieder des Vereins Kulturwerkstatt Blomberger Land verfallen, sondern auch eine stetig wachsende Menge an Besuchern, die das Fest inzwischen angemessen gekleidet aufsuchen.

Kostüme sind das A und O

&bdquo;Unser Kostümverleih lief im Vorfeld wieder einmal sehr gut“, freute sich Barbara Hamann, Vorsitzende des Vereins Kulturwerkstatt Blomberger Land. &bdquo;Es sind sehr viele Wiederholungstäter dabei, die jedes Jahr gern wiederkommen.“ Außerdem seien der Verein und damit auch das Festival inzwischen auch weit über Blomberg hinaus bekannt. Grund hierfür sei die stetige Präsenz der Vereinsmitglieder in historischen Gewändern auf verschiedenen Veranstaltungen.

Rund 20 dieser Vereinsmitglieder seien an diesem Wochenende involviert, arbeiteten an der Kasse oder dem vereinseigenen Stand mit oder schritten in Gewändern durch die Gassen, sagte Hamann. Deutlich kompakter war das Festgelände in diesem Jahr gestaltet und beschränkte sich auf die unmittelbar an das Rathaus und den Martiniturm grenzenden Straßen. &bdquo;Wir wollten es etwas kuscheliger gestalten“, begründete die Vorsitzende die Entscheidung. &bdquo;Außerdem konnten ein paar der zuvor genutzten Bereiche aus Sicherheitsgründen nicht mehr bespielt werden.“

38 Aussteller und Künstler

An Ausstellerzahlen habe das Festival dadurch aber nicht eingebüßt, versicherte sie. 38 an der Zahl seien es in diesem Jahr. Wechselnde Künstler sorgen seit jeher auf dem Festival für abwechslungsreiche Unterhaltung. So waren in diesem Jahr neben mehreren Musikern &bdquo;Tamino, der Gaukler“ mit dabei und auch Mundwerker Michael Klute, der auf nahezu jedem Gegenstand Musik spielen konnte. &bdquo;Wir haben in diesem Jahr ein besonderes Auge auf Unterhaltung für die Kinder gelegt“, sagte Barbara Hamann und verwies auf die Mitmachangebote an den Ständen, etwa beim Mundwerker.

Weniger zum Mitmachen, dafür aber umso informativer war ein Besuch am Stand &bdquo;Post Mortem“. Das Team rund um Frances Giesbers klärte die Besucher über die Beerdigungskultur des 18. und 19. Jahrhunderts auf. Gespannt folgten die Besucher den Ausführungen über Totenkronen, Grabbeigaben, Haarbilder und Beerdigungskekse. Mit spürbar viel Begeisterung für das Thema sorgte Giesbers für zahlreiche Aha-Momente. Direkt gegenüber fälschte &bdquo;The Duke of Mortmouth“ währenddessen alles, was man sich vorstellen konnte und verlieh Titel und Bürgerrechte.

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