Blomberg. Es gibt sie überall in Lippe, diese dunkelgrauen Flecken, in denen schnelles Internet eher wie ein unerreichbarer Traum erscheint. Auch die Stadt Blomberg hat das Problem an einigen Ecken. Insgesamt sind 64 Objekte ermittelt worden, die daher für die „Dunkelgraue Fleckenförderung“ des Landes infrage kämen. Im Bauausschuss hat sich nun abgezeichnet: Die Stadt will lieber Abstand davon nehmen. Das hat finanzielle Gründe. Der für die Förderung zu leistende Eigenanteil liege nämlich zwischen 800.000 und 900.000 Euro, erklärte Bürgermeister Christoph Dolle Ende August im Bauausschuss. Keine andere lippische Kommune hätte daher signalisiert, so Dolle, bei dem Programm mitzumachen. Blomberg scheint also mit der ablehnenden Haltung nicht allein zu sein. Der Eigenanteil ist dabei nicht das einzige Problem, es geht auch um Wirtschaftlichkeit. Wenn man die betroffenen 64 Objekte mit einer besseren Internet- oder Telekommunikationsversorgung ausstatten würde, erklärte Dolle, dann würden die dafür anfallenden Kosten etwa 4,5 Millionen Euro höher liegen, als sich mit den späteren Einnahmen - zum Beispiel durch Kundenanschlüsse - wieder einspielen lässt. Und die müssten dann wiederum mit Fördergeldern oder Zuschüssen geschlossen werden. Ein Förderprogramm, das sich nicht lohnt? Begeisterungsstürme blieben im Bauausschuss daher aus. „Knapp fünf Millionen für 61 Haushalte - mehr kann man Steuergelder ja nicht verschwenden“, kommentierte Ratsmitglied Daniel Klein (CDU). „Für das Geld können wir deutlich Besseres machen.“ Die Ansicht deckte sich mit dem allgemeinen Stimmungsbild. Da sich die Stadt Blomberg in der nächsten Ratssitzung sowieso deutlich hätte positionieren müssen, um überhaupt noch Teil des Förderprogramms zu werden, blieb ein dazugehöriger Beschluss aus. Dass das eigentliche Problem damit nicht gelöst ist, dessen scheint sich der Bauausschuss bewusst zu sein. „Der Glasfaserausbau läuft nicht optimal“, sagte Bürgermeister Dolle. Die UGG (Unsere Grüne Glasfaser) hatte wohl in Aussicht gestellt, innerhalb von zwei Jahren mit dem freiwilligen Ausbau durch zu sein. „Das entspricht nicht der Lebensrealität.“ Statt den angekündigten 15 Baukolonnen seien meistens nur fünf oder sechs im Einsatz. Dolle: „Wir haben nur leider keinerlei Sanktionsmöglichkeiten.“ Trotzdem versuche die Stadt, den Druck weiter hochzuhalten.