Planungen für das neue Portal des Detmolder Freilichtmuseums gehen voran

Detmold . Ob das Freilichtmuseum einen neuen Eingangsbereich erhalten wird, ist noch offen. Erst im kommenden Jahr werden die zuständigen Fachausschüsse des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe entscheiden, ob der Siegerentwurf aus dem Architektenwettbewerb umgesetzt wird. Vorab sollen aber schon einmal die Weichen gestellt werden.

Das geschieht auf städtischer Ebene: &bdquo;Mit dem Bebauungsplan soll die planungsrechtliche Grundlage geschaffen werden", erklärte Thomas Lammering, Technischer Beigeordneter der Stadt Detmold, dem Stadtentwicklungsausschuss des Stadtrates. Dieser soll die Umgestaltung des Bereiches möglich machen, die unter anderem ein aus drei Baukörpern bestehendes Eingangs- und Ausstellungsgebäude vorsieht, das das provisorische Kassengebäude ersetzen soll.

Eine Bühne für das Museum In dem neuen Gebäude sollen sich später neben dem Eingang auch ein Shop und ein Café, Vortragsräume sowie Platz für Museumspädagogik und Ausstellungen befinden. &bdquo;Man ist der Auffassung, dass das Museum bei 120 Gebäuden, an denen nichts geändert wird, eine Bühne benötigt, um sich zu zeigen. Es gibt 350.000 Gegenstände im Archiv, nur fünf Prozent der Stücke werden gezeigt", sagte Museumsleiter Prof. Dr. Jan Carstensen.

Die Bebauung nehme sich von der Paderborner Straße zurück. Sie werde stark in die Mulde des ehemaligen Steinbruchs gedrückt. Die beiden Denkmäler, das Krumme Haus und das Mausoleum, kämen weiterhin zur Geltung. Der Garten dazwischen werde nicht bebaut. Positiv sei von der Jury bewertet worden, dass das Gebäude keinen Riegel bilde, sondern sich – auch durch die Treppe in der Mitte der drei Baukörper – ins Gelände hin öffne. Die Gebäude seien unterirdisch verbunden, so dass ein barrierefreier Zugang zum Museum über einen Fahrstuhl möglich sei.

Mehr Parkmöglichkeiten Die Hauptzufahrt, die sich unterhalb des jetzigen Kassengebäudes befindet, soll entfallen. Stattdessen entstehen gemäß dem Entwurf niveauausgleichende Landschaftsterrassen und damit eine großzügige Eingangssituation. Die Zufahrt soll künftig nur noch über die Einfahrt gegenüber der &bdquo;Oberen Mühle" erfolgen, wo eventuell ein Kreisel entstehen könnte – so eine Idee der Stadtverwaltung. Außerdem ist vorgesehen, die Bushaltestellen an der Paderborner Straße umzugestalten und, wenn möglich, einen barrierefreien Anschluss an den Weg durch die Inselwiese zu schaffen. Außerdem wird es um die Parkplatzsituation gehen, die Wulf Herrmann (Grüne) und Ulrike Cappelle (SPD) nach eigener Aussage schon heute Sorgen bereitet. Insbesondere, wenn an der Straße geparkt werde.

&bdquo;Die geforderten 284 Parkplätze wurden in dem Entwurf nachgewiesen. 20 Mal im Jahr darf der Überlaufparkplatz an der Friedrich-Ebert-Straße genutzt werden", erklärte Carstensen und verwies zudem auf die steigende Nutzung des Radverkehrs und des ÖPNV durch die Besucher und die Zusammenarbeit mit der Stadtverkehrsgesellschaft. Und Thomas Lammering ergänzte: Die verkehrlichen Konzepte müssen noch verfeinert werden. Dann wollen wir Fördermittel beantragen." Dafür möchte die Stadt Baulastträger der Straße werden und befindet sich dazu in Gesprächen mit dem Landesstraßenbauamt Straßen.NRW.

Damit all diese Punkte am Ende realisiert werden können, muss aber zunächst einmal ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Dafür gab der Stadtentwicklungsausschuss ein einstimmiges Votum. Als nächstes wird ein Entwurf für den Bebauungsplan gemacht und Behörden und andere Institutionen dazu befragt, die Stellungnahmen abgeben können. Außerdem soll es eine Bürgerversammlung geben, um auch die Detmolder mit einzubeziehen. Erst danach trifft die Politik die endgültige Entscheidung zu der Ausgestaltung des Bebauungsplanes.

Zeitplan Der LWL-Landschaftsausschuss wird voraussichtlich im Februar einen Grundsatzbeschluss für oder gegen den neuen Eingangsbereich treffen. Immerhin geht es um ein Projekt, das mit Kosten von rund 16 Millionen Euro angesetzt ist. Dazu wird laut Museumsleiter Prof. Dr. Jan Carstensen Unterstützung vom Land benötigt. Gehe alles gut, könne die Baugenehmigung voraussichtlich 2020/21 vorliegen, der Baubeginn 2021/22 erfolgen und die Eröffnung 2023/24 sein. (jab)

Planungen für das neue Portal des Detmolder Freilichtmuseums gehen voran

Bürger wollen keine Pocket-Parks: Diese Kompromisse gibt es am Hornschen Tor in Detmold

Für den neuen „Lust-Park“ in Detmold gibt es bald einen Wettbewerb

Freilichtmuseum ohne „Detmold“ im Namen? Das sind Vorbilder dafür

Häuser, Seniorenwohnen, Medi-Zentrum: Das wird die neu Pferdewiese in Heidenoldendorf

Rooftop-Bar, Wohnen, Einkaufen: Detmold will das Hornsche Tor jetzt selbst machen

Deshalb soll das Freilichtmuseum Detmold umbenannt werden

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €