Volkshochschule plant Online-Programm mit Pandemie im Hinterkopf

Detmold. An den üblichen Auslagestellen des Volkshochschul-Semesterprogramms liegen nur kleine orangefarbene Karten. &bdquo;Es geht wieder los!", tun diese kund. &bdquo;Wir haben ein vielseitiges Programm für Sie zusammengestellt – nur nicht in gedruckter Form." Eine Premiere für die Volkshochschule Detmold-Lemgo: Die Kurse für das nächste Semester lassen sich nur online nachschlagen. &bdquo;Weil wir nur so flexibel auf sich eventuell ändernde Sicherheitsbestimmungen reagieren können", erklärt die kommissarische VHS-Leiterin Claudia Biehahn. Das Coronavirus lässt grüßen.

Ob damit das Ende des gedruckten Programmheftes besiegelt ist – auch nach der Pandemie – da möchte sich Biehahn noch nicht festlegen. &bdquo;Wir machen eine kursbegleitende Befragung, um zu sehen, wie das ankommt." Die fehlende Deadline für die Programm-Drucklegung bedeutet aber auch, dass vieles noch im Fluss ist. Als kommende Leuchtturm-Veranstaltung nennt Biehahn schon mal die Lesung mit der Berliner Journalistin Alice Hasters am 6. November. Diese berichtet über Alltagsrassismus, den sie als schwarze Frau in Deutschland erlebt. &bdquo;Wir hatten sie eigentlich schon für März gebucht, lange bevor Rassismus so ein Thema wurde", sagt Biehahn über die Veranstaltung in Zusammenarbeit mit NRWeltoffen und der Stadtbibliothek Detmold.

Organisatorische Herausforderung

Doch dann kam das Coronavirus, worauf sich auch die Volkshochschule eingestellt hat. &bdquo;Wir müssen organisatorisch oft auf das Coronavirus reagieren", erklärt Sonja Watson aus der VHS-Verwaltung und denkt dabei an Raumgrößen und Mindestabstände. &bdquo;Aber auch inhaltlich bieten wir nun entsprechende Angebote, um die Menschen zu unterstützen", erklärt Biehahn. &bdquo;Wir bieten Kurse, die erklären, wie man Videokonferenzen abhält. Wir bieten Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte, wie sie Mütter stärken können. Wir bieten Kurse über gewaltfreie Kommunikation in Krisenzeiten, aber auch literarische Gespräche über vergangene Pandemien wie die Pest."

&bdquo;Und wir haben unser Online-Angebot massiv ausgeweitet", sagt Watson. Zu nennen sind da Angebote wie &bdquo;vhs.culture" mit digitalen Live-Vorträgen aus Museen. &bdquo;Das ersetzt unsere Studienreisen", erklärt Biehahn. Außerdem gibt es die Reihe &bdquo;vhs.wissen live", in der Experten digital Vorträge halten, die anschließend diskutiert werden können. &bdquo;Wir bieten diese Online-Vorträge und -führungen kostenlos an", sagt Watson. Man wolle damit den Bildungsauftrag erfüllen, erklärt Biehahn, wisse aber nicht, ob man das dauerhaft weiterhin kostenlos werde leisten können. Obwohl die Online-Formate die Möglichkeit böten, dass sich mehrere Volkshochschulen bei einem Vortrag zuschalteten – und auch eine neue Klientel erschlössen. Schließlich ist die Teilnahme zu Hause unkomplizierter (beispielsweise ohne Babysitter) möglich. Allerdings seien die Menschen oft unsicher, ob ihre technische Ausstattung ausreiche, oder wie alles ablaufe, berichtet Watson.

Infos unter www.vhs-detmold-lemgo.de oder unter Tel. (05231) 977-232 sowie unter (05261) 213-121.

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