Paderborner Straße: In Berlebeck ist der Pendlerverkehr zurück

Detmold-Berlebeck. Zwei Jahre lang hat in Berlebeck mehr oder weniger Stille geherrscht. Der Pendlerverkehr auf der sonst viel befahrenen Paderborner Straße fiel aufgrund der Sperrung der Gauseköte in großen Teilen weg. Nun ist er zurück. Eine gute Woche nach der Öffnung der Verbindung nach und von Paderborn ist das für machen Berlebecker immer noch gewöhnungsbedürftig.

&bdquo;Den Berufsverkehr merkt man schon", sagt Ortsbürgermeister Harald Matz. In den Stoßzeiten morgens und nachmittags rollten mehr Fahrzeuge durch den Ort, und es sei lauter. &bdquo;Wer direkt an der Paderborner Straße wohnt, merkt das", so Matz. Und da es das ganze Jahr über sehr ruhig gewesen sei – auch wegen Corona –, müsse man sich jetzt erst einmal wieder umstellen.

"Für die Anwohner eine Katastrophe" So ergeht es auch einer Anwohnerin des Hohlen Wegs, die von ihrem Wohnzimmer auf die Paderborner Straße blicken kann. &bdquo;Bis letzte Woche fuhren dort wenig Autos und es war herrlich ruhig. Dann wurde die Gauseköte geöffnet, und am anderen Morgen – Sie können es sich nicht vorstellen", berichtet die 52-Jährige, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Für die Anwohner sei dies eine Katastrophe, insbesondere, weil auf der Strecke gerast und überholt werde. Wenn sie zur Bushaltestelle auf Höhe des Freibades gehe, wo auch Kinder warteten – noch dazu in der Dunkelheit – , habe sie nicht das Gefühl, dass man dort sicher sei. &bdquo;Eigentlich wäre es schön, wenn die Stadt dort blitzen würde", sagt sie.

Auf der anderen Seite bringt der Verkehr auch Leben mit sich. &bdquo;Bisher haben wir praktisch in einer Sackgasse gewohnt. Nun gibt es wenigstens ein bisschen Leben durch die Autos, und wir sind gefühlt nicht mehr so alleine", sagt Hans Kohlmann, Inhaber des &bdquo;Hirschsprung". Der Weg nach Paderborn sei nun kürzer, was ungefähr zehn Minuten Zeitersparnis ausmache, und auch aufs Geschäft könnte sich die Öffnung der Gauseköte auswirken – wenn es die Coronaschutzregeln denn irgend wann wieder zulassen, Gäste zu empfangen. &bdquo;Anfangs haben unsere Gäste aus Schlangen, Bad Lippspringe und Paderborn geschimpft, dass sie außen rum fahren müssen", sagt Kohlmann. Insgesamt sei es aber schwer festzustellen, woher die einzelnen Kunden kommen.

Großteil hält sich ans Tempo Die Stadt hat nach Angaben von Andreas Raabe vom Team Verkehr direkt nach der Öffnung der Gauseköte eine verdeckte Messung vorgenommen, und zwar hinter dem Kreisel in Richtung Ortsausgang. &bdquo;Es hatte Eingaben und Bedenken gegeben, dass sich der Verkehr verstärken und sich die gefahrene Geschwindigkeit erhöhen könnte." Dieser Verdacht hat sich laut Raabe aber nicht bestätigt. &bdquo;Die gefahrene Geschwindigkeit liegt durchschnittlich bei 49 Kilometern pro Stunde", berichtet er. Erlaubt sei Tempo 50.

Um dennoch einzelne Ausreißer einzufangen, soll in Kürze ein Dialogdisplay aufgestellt werden, welches den Autofahrern die gefahrene Geschwindigkeit anzeigt. Von Problemen auf Höhe des Freibades hat die Stadt laut Raabe noch nicht gehört, nehme den Hinweise aber auf. An der Paderborner Straße befänden sich bereits drei der insgesamt 120 Messstellen im Stadtgebiet, die in regelmäßigen Abständen angefahren würden.

Was die Zahl der Fahrzeuge angeht, wird noch mit einer Zunahme gerechnet. &bdquo;Momentan haben wir rund 2100 Fahrzeuge in 24 Stunden, das ist für eine Landstraße nicht viel", sagt der Fachmann. Es könnte auf 4000 hochgehen, was im Vergleich immer noch kein hoher Wert sei. Zum Vergleich: Auf der Lageschen Straße würden etwa 15.000 Fahrzeuge gezählt.

Die Gauseköte komplett geschlossen zu lassen, so wie von einigen Stimmen zu hören, komme aus verkehrlicher Sicht nicht in Frage. &bdquo;Die Landstraße hat auch eine Netzfunktion. Das darf man nicht unterschätzen", betont Raabe.

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