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Detmolder CDU will sich jünger aufstellen

Jana Beckmann

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Steven Förster gehört zu denjenigen, die neu in den Stadtrat eingezogen sind. Außerdem ist er Vorsitzender des Schul- und Sportausschusses. - © Udo Kellmann
Steven Förster gehört zu denjenigen, die neu in den Stadtrat eingezogen sind. Außerdem ist er Vorsitzender des Schul- und Sportausschusses. (© Udo Kellmann)

Detmold. Die Nachwuchssuche ist für die Parteien zuweilen ein zähes Geschäft – so auf für die Detmolder CDU, die gerne jünger und auch weiblicher werden möchte. Erste Erfolge zeichnen sich ab: einige jüngere Ratsmitglieder, sachkundige Bürger und auch Ortsbürgermeister sind neu dabei und stehen nun in den Startlöchern. Einer davon ist Steven Förster.

„Ich will gerne etwas von dem zurückgeben, was ich genossen habe", sagt der 41-Jährige, der ursprünglich aus Thüringen stammt. Durch seine Herkunft habe er Freiheit noch anders schätzen gelernt und sei immer von dem Gedanken angetan gewesen, sich irgendwann einmal einzubringen – wenn er im Beruf erst einmal ein bisschen gefestigt ist.

Mittlerweile liegen ein Lehramtsstudium, zehn Jahre an lippischen Gymnasien und 4,5 Jahre als Fachleiter Fort- und Weiterbildung bei der Bezirksregierung hinter dem 41-Jährigen, der nebenbei auch noch als Dozent an der Hochschule für Musik arbeitet. Und es bleibt auch noch Zeit für die Politik: Nachdem Steven Förster 2017 in die CDU eingetragen war, wurde er 2019 sachkundiger Bürger und wohnte als solcher dem Schul- und Sportausschuss des Stadtrates bei. Das Gremium, dessen Vorsitz er nach seiner Wahl in den Stadtrat im Herbst nun übernommen hat. Bislang hatte Rainer Friedrich (SPD) ihn geleitet. Nach einem Tausch ging der Vorsitz des Ausschusses in der neuen Wahlperiode an die Christdemokraten.

„Ich mache das in Zusammenarbeit mit Klaus Lömker, dem stellvertretenden Ausschussvorsitzenden", sagt Förster. Ein Dialog sei wichtig – auch mit den Vertretern der Verwaltung, um eine gemeinsame Basis zu haben. Überhaupt liegt ihm viel an guter Zusammenarbeit im Rat und ärgert sich ganz grundsätzlich darüber, dass gute Vorschläge in der Politik gerne einmal schlecht geredet werden, nur weil sie nicht von der eigenen Partei stammen.

Thelaner setzt sich für die Nachwuchssuche ein

Fraktionschef Jörg Thelaner. - © CDU Detmold
Fraktionschef Jörg Thelaner. (© CDU Detmold)

Fraktionschef Jörg Thelaner freut sich über die Neuzugänge in der CDU – wohlwissend, dass gerade junge Menschen nicht immer leicht zu gewinnen sind. „Viele sind beruflich eingespannt oder stecken in der Familiengründungsphase", sagt er. Durch Einzelgespräche mit Interessierten und Gespräche, die diejenigen dann wiederum in ihrem Bekanntenkreis führten, hofft er aber darauf, dass es Schritt für Schritt vorangeht. Gerne würde er noch mehr Frauen dabei haben, aber das gehe nicht von heute auf morgen.

Zusätzlich verbreitet Thelaner CDU-Themen auch über Instagram und Facebook, so dass die Leute sie über diese Kanäle mitbekommen, institutionalisiert sei die Social-Media-Arbeit in der Fraktion aber noch nicht. Das wolle er lieber denjenigen überlassen, die damit groß geworden seien. Auf den Weg macht sich die CDU dagegen in Sachen Video- und Telefonkonferenzen. Per Video soll auch die Fraktionssitzung am kommenden Montag stattfinden, in der nicht nur die Themen für den Haupt- und Finanzausschuss vorbereitet werden. Der Fraktionschef möchte auch die Eckpunkte für die Wahlperiode setzen.

Schwerpunktthemen für Wahlprogramm setzen

Das Wahlprogramm bilde die Grundlage, Schwerpunktthemen sollen noch herausgestellt werden. „Wir müssen sehen, was wir neben Pandemiebekämpfung und Haushaltskonsolidierung wollen", sagt Thelaner. Allein in punkto Stadtentwicklung stehe eine Menge auf der Agenda. „Was wird aus der Innenstadt?" sei eine weitere Frage. Dazu habe die CDU Themen wie Bürgerpark, Landesgartenschau, Mobilität und Radfahren auf dem Zettel gehabt. Alles Dinge, die nicht mal eben gemacht seien. Viele Anträge seien zudem breit gefächert, aber man müsse auch mal zu Potte kommen.

Hat die CDU ihre Schwerpunktthemen gesetzt, will der Fraktionschef Gespräche mit anderen Parteien suchen, um Mehrheiten zu finden. Nicht nur mit der SPD, sondern auch mit den Grünen, denn mit beiden gebe es Schnittmengen. „Bei uns geht es nicht um Ideologie-Politik. Wir wollen etwas schaffen für Detmold", sagt Thelaner.

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