Winterdienst Bilanz: 4360 Stunden an 17 Tagen

Detmold . Die Sonne scheint, die Temperaturen steigen langsam in sommerliche Gefilde – der Wintereinbruch im Februar mit seinen enormen Schneemassen erscheint fast wie aus einem anderen Jahrzehnt, dabei liegt er erst vier Monate zurück. Für die Detmolder Politik hat die Stadt nun noch einmal Bilanz gezogen und vorausgeblickt.

&bdquo;Das waren richtige Mengen", sagte Nuno Ferreira, Leiter von Straßenreinigung und Winterdienst. Damit bezieht er sich nicht nur auf die Schneemassen, sondern auch auf die Personalstunden. Im Winter 2020/21 kamen an 17 Einsatztagen insgesamt 4360 Stunden zusammen. Plus noch einmal 920, die von externen Partnern geleistet wurden. Zum Vergleich: Im Winter 2018/19 waren es bei ähnlich vielen Einsatztagen, nämlich 18, gerade einmal 1241 Stunden.

Zwei-Schicht-Betrieb

Um der Situation Herr zu werden, schaltete das 70-köpfige Winterdienst-Team in den Zwei-Schicht-Betrieb um – eine Besonderheit in Lippe – und war somit 24 Stunden am Tag im Einsatz. Da der Schneefall anhielt, konzentrierten sich die Mitarbeiter auf die Hauptstraßen und Bereiche vor den Rettungsstellen. &bdquo;Dadurch hatten wir Ärger in den Nebenstraßen", berichtete Ferreira. Etliche Bürger hätten sich bei der Stadt und auch bei den Ortsbürgermeistern beschwert, dass in ihrer Straße nicht geräumt werde.

Und auch im Ausschuss für Städtische Betriebe des Stadtrates kam am Mittwochabend noch einmal eine Nachfrage in diese Richtung: &bdquo;Früher hatte man das Gefühl, dass nach dem zweiten Tag auch mal die Nebenstraßen dran waren. Was hat sich seitdem verändert? Wo wurde abgebaut?", fragte Andy Mensenkamp (CDU). Der Unterschied, so Ferreira, sei der Faktor Zeit. &bdquo;Früher hat es Winter gegeben, die lang und schneereich waren, aber der Schnee kam nicht so adhoc", erklärte der Leiter der Straßenreinigung. Die großen Mengen in kurzer Zeit seien das Problem gewesen.

Großgeräte aus dem Bergbau

Um für künftige Schneeereignisse gerüstet zu sein, will die Stadt investieren. So sollen neben einem Unimog, der ein defektes Fahrzeug ersetzt, auch zusätzliche Multifunktionsfahrzeuge angeschafft werden. Diese sind kleiner und wendiger und können daher unter anderem auch zum Räumen von Bushaltestellen eingesetzt werden – wo bislang vielfach manuell Schnee geschaufelt wurde, durch die Mitarbeiter der sogenannten Handstreuung. Außerdem möchte die Stadt private Partner finden, die über passendes Equipment verfügen. &bdquo;Dieses Mal hatten wir auch Großgeräte aus dem Bergbau dabei, die Spuren an Straßen und Vorgärten hinterlassen haben. Die können wir nicht wieder einsetzen", erläuterte Ferreira.

Und zu guter Letzt soll auch weiterhin zusammen mit den Ortsbürgermeistern kommuniziert werden, dass die Stadt nicht das Geld hat, alles zu machen – und dies gemäß der Straßenreinigungssatzung auch gar nicht muss. Darin sind die Reinigungsklassen der Straßen festgelegt, woraus hervorgeht, dass beispielsweise in Sackgassen und Nebenrouten nicht geräumt wird. Auch Gehwege sind häufig nicht von der Stadt, sondern von den Anliegern zu räumen. Und das wird auch so bleiben.

Winterdienst Bilanz: 4360 Stunden an 17 Tagen

Streusalz und Bereitschaftsdienst: So arbeiten die Winterdienste in Nordlippe

Winterdienst in Lemgo: Aufgaben haben sich verändert und verlagert

Kein Winterdienst: Detmolder Veloroute führt nicht über Kaiser-Wilhelm-Platz

Erleichterung für den Geldbeutel: Schlänger müssen weniger Gebühren zahlen

Dörentrup organisiert den Winterdienst neu - das ändert sich für Bürger

Meterhohe Salzberge: So rüstet sich die Stadt Bad Salzuflen für den Winterdienst

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €