Sparkassenmatinee auf der Waldbühne: Von lieblich bis schräg

Detmold-Hiddesen. Die 38. Sparkassenmatinee hat nach einem Jahr Corona-Pause erstmals auf der Waldbühne einen beeindruckenden Blick auf die nächste Spielzeit des Landestheaters Detmold geworfen. 200 Gäste waren mit dabei. Der Erlös der Veranstaltung geht in den Fonds für besondere Projektförderungen, aus dem die Sparkasse das Landestheater jedes Jahr mit rund 25.000 Euro unterstützt.

Solistische Gesangsleistungen, schräge Inszenierungen des Schauspielensembles, grazile Balletteinlagen und ein Opernchor mit Starallüren begeisterten mit einem bunten Programm, das die Blechbläser des Landestheaters unter Leitung des kommissarischen Generalmusikdirektors György Mészáros mit brillanten Einstudierungen umrahmten.

So machte das Stück &bdquo;Fanfaren für die Wiener Philharmoniker" von Richard Strauss mit schmetternden Klängen den imposanten Auftakt. Mit dem schrägen Song &bdquo;Oben" sorgten die neuen Schauspieler des jungen Theaters, Leonard Lange (Schlagzeug), Katharina Otte und Meike Hoßbach (Diven-Gesang), für viele Lacher.

Im lieblich-lyrischen Ausdruck interpretierte Sopranistin Xenia Cumento Mozarts Rosenarie aus dem &bdquo;Figaro". Mit einem Solo aus dem Ballett &bdquo;Der Glöckner von Notre Dame" in der Inszenierung von Ballettdirektorin Katharina Torwesten verzauberte Iaçanã Castro das Publikum. Zusammen mit dem akrobatischen Tänzer Marcelo Kanopka und Alexander Diedler beeindruckte sie ebenfalls in einem dramatischen Pas de Trois der gleichen Inszenierung.

Gatsby-Monolog

Ein Opernmedley im Arrangement des Briten Jim Clements führte im reinen A-Cappella-Stil mit acht Sängern des Opernchores in die Welt der großen Oper. Beliebte Opernhits kamen mit solistischen Starallüren zu Gehör. So intonierte Bariton Florian Zanger und Tenor Felix Schmidt das berühmte Torerolied aus der Oper &bdquo;Carmen" von Bizet. Die Zornesarie der Königin der Nacht aus Mozarts &bdquo;Zauberflöte" meisterte eine Sopranistin in schönsten Tönen. Den Vogel schoss Tenor Lifan Yang ab, der mit &bdquo;La Donna e Mobile" aus Verdis &bdquo;Rigoletto" die innere Diva feierte.

Der neue Schauspieler Justus Henke (25), der auch demnächst in &bdquo;Jugend ohne Gott" zu sehen ist, machte seine Aufwartung mit dem Gatsby-Monolog, den er den lokalen Verhältnissen angepasst hatte. Die junge Kanadierin P. Kendros meisterte als neue Koloratursoporanistin die Belcanto-Arie &bdquo;O luce di questanima" von Donizetti leicht wie ein Vögelchen und mit strahlenden Spitzentönen. Als neue Mitglieder im Opernstudio beeindruckte der Koreaner Hyunsik Shin mit dem Lied &bdquo;Freunde das Leben ist lebenswert" aus der Franz Lehár- Operette &bdquo;Giuditta", und mit dramatischem Ausdruck reüssierte Stephanie Hershaw in der Mozartarie &bdquo;Padre germani addio" aus der Oper &bdquo;Idomeneo".

Im dunklen Timbre brachte Tenor Ji-Woon Kim das Lied von Klein-Zack aus Hoffmanns Erzählungen von Offenbach zu Gehör. Die Schauspielerinnen Stella Hanheide und Manuela Stüßer glänzten in der Schlager-Parodie &bdquo;Du hast den Farbfilm vergessen" (Nina Hagen), wobei sie sich mit Ukulelen begleiteten. Die Blechbläser setzten einen brillanten Schlusspunkt mit einem Gershwin-Arrangement.

Da das Landestheater Botschafter für &bdquo;Brot für die Welt" ist, informierten Dieter Bökemeier und Sabine Hartmann von der Lippischen Landeskirche über anstehende Hilfsprojekte.

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