2022 soll die neue Feuerwache in Brokhausen gebaut werden

Detmold . Die Baugenehmigung für das neue Feuerwehrgerätehaus Nord ist erteilt. Im Haushalt stehen dafür Mittel in Höhe von drei Millionen Euro bereit. Der Baubeginn ist laut Verwaltung für Frühjahr 2022 geplant, das Übungsgelände soll in einem zweiten Schritt zu einem späteren Zeitpunkt realisiert werden. Einige Bürger befürchten allerdings negative Auswirkungen auf Brokhausen und Klüt.

Brokhauser hatten sich in Bezug auf die Erweiterung der Biogasanlage kürzlich eine Bürgerinformation gewünscht und befürchteten in Schreiben an den Rat, dass das Landschaftsbild zwischen Klüt und Brokhausen nachteilig beeinträchtigt werden könnte. Andere wiederum sorgen sich darum, wie die geplante neue Feuerwache sich auswirken wird. Sie fragen sich außerdem, warum es hierzu noch keine Bürgerinformation gegeben habe. Die Stadt erklärt in diesem Zusammenhang: &bdquo;An die Verwaltung sind seit Beginn des Verfahrens (öffentlicher Ratsbeschluss im Jahr 2017) vereinzelte Anfragen herangetragen worden, die ausführlich beantwortet wurden." Bei der Umsetzung der einstimmig im Rat beschlossenen Brandschutzbedarfsplanung seien aber – wie bei Schulen – keine Bürgerinformationsveranstaltungen bei Einzelmaßnahmen vorgesehen.

In einem Schreiben von Bürgern an die LZ heißt es kritisch: Wenn man sich um die Auswirkung von Erweiterung der Biogasanlage sorge, dann müsse man sich auch um das andere Projekt sorgen. &bdquo;Direkt auf dem Nachbargrundstück zur Biogasanlage plant die Stadt Detmold ein Feuerwehr-Gerätehaus für die Feuerwehren Brokhausen und Bentrup-Loßbruch mit großzügig angelegter Übungsfläche und Veranstaltungszentrum für die gesamte Feuerwehr Detmold. Hierzu werden 18.000 Quadratmeter der bisher landwirtschaftlich bewirtschafteten Fläche genutzt, 6.000 Quadratmeter versiegelt, zweistöckige Gebäude errichtet und die Brokhauser Straße um eine Linksabbiegerspur verbreitert", heißt es. Und weiter: &bdquo;Zudem können wir dann nach Fertigstellung – dies betrifft dann aber eher die Klüter als die Brokhauser Einwohner – jedes Wochenende die Übungen der Feuerwehr und auch entsprechende Feiern live miterleben."

Gutachten weist auf besseren Standort Der Hintergrund für den Bau liegt auf der Hand: Sinkende Personalstärken, geringe Verfügbarkeit über den Tag und veraltete Gerätehäuser seien der Anlass für die geplante Fusion der beiden Einheiten zum Löschzug Nord. Der Bau des Feuerwehrgerätehauses in Brokhausen sei unerlässlich, um den Brandschutz im Detmolder Norden sicherzustellen, so die Stadt. Dazu sollen die Löschgruppen Bentrup und Brokhausen zu einem größeren, schlagkräftigen Löschzug verschmelzen. Die Stadt will dafür das neue Gerätehaus auf einem Grundstück an der Ecke von Brokhauser- und Rudolf-Harbig-Straße errichten – in unmittelbarer Nähe zur Bundesstraße Lemgoer Straße samt Parkplätzen für die Einsatzkräfte. Die im hinteren Bereich geplante Übungsfläche solle auch von den anderen Löschgruppen genutzt werden können, so das Konzept.

Die Anlieger betonen, dass es in einem Gutachten der Kommunalagentur NRW von 2017 aber heiße: &bdquo;Der überprüfte Standort an der Brokhauser Straße/Rudolf-Harbig-Straße stellt sich aus fachlicher Sicht nicht als der bestgeeignete Standort heraus. Abschließend wird empfohlen, einen gemeinsamen Standort für die Löscheinheiten Bentrup und Brokhausen zu suchen." Dennoch plane die Stadt hier und halte das Areal für geeignet. Die Anlieger sind außerdem der Meinung, dass Umwelt- und Naturschutzgründe gegen den Bau an der Stelle sprechen würden. Auch der Abstand zur Biogasanlage wird von ihnen als kritisch und als zu gering angesehen. Die Feuerwehr sei in jedem Fall wichtig – doch es erscheine der Eindruck, dass trotz alternativer Gelände beharrlich an diesem Standort festgehalten werde.

Zu dem Gutachten hatte die Stadt aber schon vor einigen Jahren erklärt: Die Kommunalagentur habe die fachliche Beratung nur ortsteilbezogen vorgenommen. In Verknüpfung mit dem gesamtstädtischen Konzept erweise sich der Standort hingegen als optimal. &bdquo;In den Gesprächen mit den Einheiten Bentrup und Brokhausen wurde festgehalten, dass ein Standort gefunden werden sollte, mit dem sich beide Einheiten weiter identifizieren", erklärt Stadt-Pressesprecherin Ina Paulfeuerborn. Das sei unter Berücksichtigung der Wohn- und Arbeitsstätten der Mitglieder beider Einheiten in Verbindung mit der Abdeckung der Ausrückebereiche erfolgt.

Zusätzlich sollte der neue Standort im Sinne der Feuerwehr ausgeschöpft werden. Dadurch, dass geeignete Übungs- und Ausbildungsmöglichkeiten, insbesondere mit mehreren Einheiten und im Zuge der abendlichen Ausbildungsdienste, sowohl an den Gerätehäusern als auch im öffentlichen Raum, aus verschiedenen Gründen nicht zur Verfügung stünden, sollte diese Möglichkeit ebenso hier geschaffen werden.

Bei der Standortwahl spielten darüber hinaus unter anderem die Verfügbarkeit von Grundstücken, die verkehrstechnische Anbindung, die Verträglichkeit mit der Umwelt sowie eine möglichst geringe Beeinträchtigung der Nachbarschaft eine Rolle. &bdquo;Dadurch ergab sich im Rahmen der von der Kommunalagentur NRW begleiteten Brandschutzbedarfsplanung der ausgewählte Standort um die Kreuzung Lemgoer Straße/Brokhauser Straße als optimal: Die Erreichbarkeit ist für die Feuerwehrkameraden gegeben, das Einsatzgebiet kann abgedeckt werden, es können Übungsmöglichkeiten geschaffen werden, die angedachte Fläche wird bisher landwirtschaftlich genutzt und die nächste (Wohn-)Bebauung befindet sich in mindestens 130 Metern Entfernung" , so die Stadt.

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