Vogelpark Heiligenkirchen will größer werden

Detmold-Heiligenkirchen. Ein beliebtes Ausflugsziel für Einheimische und Touristen ist der Vogelpark in Heiligenkirchen - und das soll auf Wunsch von Eigentümer Friedrich-Wilhelm Eckstein auch so bleiben. Seit Jahren möchte er erweitern - und muss dabei ganz schön Geduld beweisen. Bereits im Jahr 2016 hatte die Politik über die planungsrechtlichen Voraussetzungen dafür beraten. Nun endlich gab es auch grünes Licht für die notwendige Änderung des Flächennutzungsplanes.

Der Eigentümer des Vogelparks hat vor einigen Jahren eine rund 1,4 Hektar große angrenzende Fläche westlich der Ostertal- und südlich der Denkmalstraße hinzuerworben. Um planungsrechtlich eine Erweiterung in dem Teilbereich zulassen zu können, ist eine Änderung des Flächennutzungsplanes erforderlich - was nicht von Anfang an klar war. Zudem hatten Bezirksregierung und sogenannte Träger öffentlicher Belange wegen einer Dinge Klärungsbedarf .

Neues Sondergebiet Aktuell ist der Kernbereich als &bdquo;allgemeine Grünfläche“ ohne Zweckbestimmung gekennzeichnet. Eine südliche Erweiterungsfläche und die neu erworbene Fläche sind im Flächennutzungsplan als &bdquo;Flächen für die Landwirtschaft“ dargestellt. Ziel ist, den gesamten Bereich des Vogelparks Heiligenkirchen als &bdquo;Sondergebiet“ neu darzustellen wie beispielsweise auch die Adlerwarte Berlebeck oder das Freilichtmuseum. Die Änderungsfläche wird, mit Ausnahme einer kleinen Teilfläche, künftig als &bdquo;sonstiges Sondergebiet“ mit der Zweckbestimmung &bdquo;Kultur und Zoobetrieb Vogelpark mit funktional zugehörigen räumlich untergeordneten Nebenanlagen/Einrichtungen wie zum Beispiel Gastronomie, Kinderspielflächen/Kinderspielgeräte“ dargestellt. Ein Freizeitpark ist ausgeschlossen.

Streuobstwiese wird angelegt Die künftige Erweiterungsfläche grenzt direkt an ein FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat) und ein Vogelschutzgebiet, so dass eine Vorprüfung durch das Büro Bioplan aus Höxter her mussste. Dieses stellte fest, dass es zu keinen erheblichen Beeinträchtigungen der Erhaltungszustände des FFH-Gebietes &bdquo;Östlicher Teutoburger Wald“ sowie des EU-Vogelschutzgebietes &bdquo;Senne mit Teutoburger Wald“ kommen wird. Als Kompensationsfläche für die künftige Anlage wird eine Streuobstwiese östlich des Änderungsgebietes angelegt.

Für Friedrich-Wilhelm Eckstein sind bei der künftigen Erweiterung Aspekte der Tierhaltung und der Attraktivitätssteigerung bedeutsam. "Wir wollen für die Zukunft gewappnet sein." Dabei gehe es ihm nicht darum, die Besucherzahl (mehr als 130.000 vor Corona) zu steigern, sondern die Zahl zu halten. Er muss nun zuerst einen Bauantrag stellen und hat bereits Fachleute eines Zoo-Planungsbüro beauftragt. Es müsse zunächst eine Infrastruktur für das Gelände mit einem leichten Gefälle geschaffen werden; also Zäune, Wege, Leitungen, Versorgungsbereiche und Platz für Tiere und Menschen.

Fachleute planen "Wir möchten nichts verbauen und die Fläche erst mal kurz halten", erklärt Eckstein zur weiteren Vorgehensweise. Diese werde derzeit landwirtschaftlich gepflegt, sei also nicht sehr artenreich. Das werde sich dann ändern. Es gelte, der eigenen Linie treu zu bleiben, aber eine Vision zu haben. Beispielsweise, um auf den Wandel im Tierschutz reagieren zu können. Der Eigentümer freut sich, nun den Bereich hinter den Präriehunden planen zu können, und ist gespannt auf den Blick der Fachleute auf den Vogelpark.

Touristenattraktion Der im Jahr 1969 gegründete Vogelpark Heiligenkirchen ist einer der touristischen Anziehungspunkte im Stadtgebiet von Detmold. Am Fuße des Hermannsdenkmals gibt es mehr als 1000 Vögel und Säugetiere in 300 Arten aus aller Welt in großen Volieren und Freigehegen. Zusätzlich vorhanden sind zwei Kaffeeterrassen, Kinder- und Abenteuerspielplätze, eine Trampolinanlage und kleinere Kinderkarussells. Zudem gibt es eine Zooschule. 2022 ist das weiße Känguruh "Schneeflocke" eine besondere Attraktion. Doppelhorn-Vogel Rosie hat ein Heim in einer neuen Voliere bekommen. Junge Dohlen, die im Tierpark aufgezogen wurden, sind jetzt soweit, dass sie in Kontakt mit den Besuchern kommen; sie hüpfen von Schulter zu Schuler. Ein Goldfasan hat süße Küken bekommen, und 15 frisch geschlüpfte Küken einer Rebhuhn-Henne laufen der Mutter noch auf Schritt und Tritt nach.

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