Packt das Detmolder Stromnetz künftig noch alle Leistungen?

Detmold. Die Detmolder Grünen fordern nach einem Ausbauplan für Fernwärme. Dazu wenden sie sich mit einem offenen Brief an die Stadtwerke und den Aufsichtsrat.

"Viele ihrer Kundinnen und Kunden", schreibt stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dr. Birgit Meyer-Ehlert, "vor allem Hauseigentümer und -eigentümerinnen, aber auch Mieter und Mieterinnen, treibt derzeit die Frage um, wie werden wir zukünftig heizen?" Dass für Klimaschutz und CO2-Reduzierung etwas getan werden müsse, sei inzwischen für weite Teile der Bevölkerung klar. Aber es stelle sich jetzt erstmals für viele direkt die Frage: "Was heißt das für mich konkret? Was bedeutet das neue Gebäudeenergiegesetz für mein Haus, für meine Wohnung? Was tue ich, wenn meine alte Heizung kaputt geht? Funktioniert das mit der Wärmepumpe in meinem älteren Gebäude überhaupt? Ist das Detmolder Stromnetz in der Lage, parallel zur aufkommenden E-Mobilität die dann erforderliche Leistung bereitzustellen?"

"Vorgehen wirkt zögerlich" In einigen Teilen der Detmolder Innenstadt und darüber hinaus liege Fernwärme. Doch gerade jetzt, da größere Anstrengungen und Ausbaukapazitäten bei der Fernwärme benötigt würden, wirke das Vorgehen der Stadtwerke zögerlich. "Bereits seit 2020 gibt es zwischen der Stadt und den Stadtwerken keinen gültigen Klimapakt mehr. Und seit Mitte 2022 wurde von Seiten der Stadtwerke angekündigt, Fernwärmevorranggebiete festzulegen und einen konkreten Fernwärmeausbauplan vorzulegen", schildern die Grünen. Darauf würden die Detmolder bisher vergebens warten, denn die Karte mit den schraffierten Gebieten, die auf der Webseite der Stadtwerke zu finden sei, sei viel zu ungenau und enthalte keine Zeitplanung.

"Die Ausbaugeschwindigkeit der Fernwärme muss dringend erhöht werden", fordern die Grünen. "50 oder 60 Fernwärmeneuanschlüsse pro Jahr, wie in der Vergangenheit Standard, reichen bei weitem nicht aus. Dazu müssen Kapazitäten und Personal als Investition in unsere Zukunft aufgebaut werden." Daher forderten Bündnis 90/Die Grünen die Geschäftsführung und den Aufsichtsrat der Stadtwerke dringend auf, "zeitnah den schon lange angekündigten Fernwärmeausbauplan" vorzulegen und der Öffentlichkeit zu präsentieren.

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