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Zentrum für Nachhaltiges Digitales Bauen: Studie bescheinigt positives Ergebnis

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Die Teilnehmer der Informationsveranstaltung in der SmartFactoryOWL auf dem Innovation Campus in Lemgo. Hier wurden bereits ähnliche Konzepte erfolgreich umgesetzt, wie sie auch für das ZNDB angedacht sind. - © TH OWL
Die Teilnehmer der Informationsveranstaltung in der SmartFactoryOWL auf dem Innovation Campus in Lemgo. Hier wurden bereits ähnliche Konzepte erfolgreich umgesetzt, wie sie auch für das ZNDB angedacht sind. (© TH OWL)

Detmold. Wie ist das Zentrum für Nachhaltiges Digitales Bauen (ZNDB) umsetzbar? Und wie können konkrete Ideen zur Umsetzung am Kreativ Campus in Detmold aussehen? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt eine jüngst abgeschlossene Machbarkeitsstudie. Diese wurde Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik Ende August in der SmartFactoryOWL auf dem Innovation Campus in Lemgo vorgestellt, wie es in einer zugehörigen Pressemitteilung heißt.Laut der Mitteilung soll sich das geplante ZNDB mit der Digitalisierung der Fertigung und dem optimalen, umweltschonenden Materialeinsatz im Bauwesen befassen. Nachdem im März bereits die Ergebnisse der vorausgegangenen Potenzialanalyse fertiggestellt und präsentiert wurden, folgte nun die Vorstellung der daran anknüpfenden Machbarkeitsstudie. Diese hatte die "agiplan GmbH" federführend erarbeitet. Die Studie wurde im Juli 2023 abgeschlossen.

Anregungen von vielen Stellen

Verschiedene Workshops mit einem interdisziplinären Team von Kollegen der Fachbereiche Bauingenieurwesen, Produktions- und Holztechnik, Umweltingenieurwesen und Angewandte Informatik, Landschaftsarchitektur und Umweltplanung sowie der Detmolder Schule für Gestaltung zur Machbarkeitsstudie lieferten wichtige Anregungen. Die Einbindung der Wirtschaftspartner und Kommunen erfolgte über verschiedene Interviews.

Die Studie kam zu dem Schluss, dass das ZNDB nicht nur umsetzbar ist, sondern in der Region auch eine besondere Vernetzung mit regionalen Akteuren und Global Playern erreichen kann. Die Digitalisierung im Bauwesen ist ein essenzielles Thema, um die Nachhaltigkeit im Bausektor zu steigern.

In der Studie wurden konkrete Vorschläge zur Umsetzung des ZNDB in Detmold erarbeitet, darunter die Diskussion geeigneter Grundstücke, die Anforderungen an das Gebäude und die Räumlichkeiten sowie erforderliche Infrastruktur, um das Zentrum zu einem Reallabor zu entwickeln, in dem die erforschten und gelehrten Inhalte gleichsam erlebbar werden.

Vorhaben birgt laut Hochschulpräsident "enorme Vorteile"

"Ich freue mich, dass die Machbarkeitsstudie positive und ermutigende Fakten hervorgebracht hat. Sie hatte zum Ziel, die Umsetzbarkeit und den Mehrwert des ZNDB zu bewerten. Die Ergebnisse bestätigen neben der technischen und finanziellen Realisierbarkeit unseres Vorhabens auch die hohe gesellschaftliche Relevanz und die enormen Vorteile, die sich aus der Integration von Nachhaltigkeit und Digitalisierung ins Bauwesen ergeben",wird Präsident Professor Dr. Jürgen Krahl von der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) in der Mitteilung zitiert.Zur Vorstellung der Studie seien neben den Projektbeteiligten der TH OWL auch Vertreter des Kreises Lippe und der Stadt Detmold, der Kreishandwerkerschaft sowie verschiedener Unternehmen anwesend gewesen. Neben der Vorstellung der Machbarkeitsstudie habe die Hochschule ihre Nutzungspläne für das ZNDB präsentiert. Zudem habe die Veranstaltung die Möglichkeit einer Diskussionsrunde geboten, in der sich über Möglichkeiten der Vernetzung, Chancen zur Zusammenarbeit, Ideen zur Nutzbarkeit des ZNDB, Bedarfe an Räumlichkeiten und über Wünsche zur Infrastruktur ausgetauscht werden konnte.

Digitale Fertigung im Fokus

Ziel des ZNDB ist laut der Mitteilung, die Digitalisierung im Bauwesen über den gesamten Lebenszyklus hinweg zu fördern und dabei Potenziale zur gesteigerten Nachhaltigkeit im Rahmen der Wohnraum- und Arbeitsplatzsicherung zu nutzen. Im Fokus stehen die digitale Fertigung und Ausführung, die neue Standards und alternative Methoden im Hinblick auf Präzision, Komplexität, Geschwindigkeit, Effizienz und Logistik ermöglicht."Unsere Vision ist es, die Bauindustrie nachhaltig zu transformieren und gleichzeitig eine zukunftsfähige Bildung in diesem Bereich zu fördern. Mit dem Rückenwind aus der Machbarkeitsstudie sind wir zuversichtlich, unser Ziel zu erreichen", wird Professorin Dr. Yvonne-Christin Knepper-Bartel, Vizepräsidentin für Bildung und Nachhaltigkeit an der TH OWL und Projektleiterin des ZNDB, zitiert. "Wir sind überzeugt, dass die Zukunft des Bauwesens digital und nachhaltig sein wird und wir sind stolz darauf, an der Spitze dieses Prozesses zu stehen, um eine nachhaltige und digitale Zukunft zu gestalten."

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