Detmold. Krieg, Terror, Umweltzerstörung, Klimawandel, Existenzangst: Wir leben ein Dasein zwischen Verzweiflung und Hoffnung. Ein Konzertabend am 29. November um 20 Uhr in der Christuskirche versteht sich als „Kommentar zu einer zerrissenen Welt“ und will Mut machen.
„Einträchtig beieinander wohnen“ – eine Anspielung auf Psalm 133 – ist die Vision, ist die Hoffnung vieler Menschen verschiedener Konfessionen. Chor- und Instrumentalmusik soll dieser Vision Klang und Gestalt verleihen. „Die Idee haben Maik Fleck, Pfarrer an der Christuskirche, Johannes Vetter, Organist der Stiftskirche St. Marien Herford, und ich entwickelt“, berichtet Verbandsvorsteher Jörg Düning-Gast in einer Pressemitteilung.
Die Jüdische Gemeinde Herford-Detmold sei Mitveranstalter. „Wir wollen Mut machen und zugleich bezeugen, dass wir fest daran glauben, dass eine andere Welt möglich ist. Eine Welt, in der die Menschen, unabhängig von Herkunft, Glaube oder Hautfarbe, einträchtig und friedvoll zusammenleben.“
Kirchenmusikdirektor Johannes Vetter hat den Abend konzipiert und mit den Künstlern sowie einem Projektchor einstudiert. „Wer fühlt sich nicht angesprochen, wenn Brahms achtstimmig komponiert ,Ich aber bin elend und mir ist wehe? Wer fühlt sich nicht getröstet bei Bachs doppelchörigem Appell ,Fürchte dich nicht?“, fragt er.
Mit dabei sind Sebastian Foron (Violoncello), Dariia Litvishko (Orgel), das Bläserensemble Zion unter der Leitung von Joachim von Haebler, das Orchester „la réjouissance“ mit Konzertmeister Gregor van den Boom sowie der Projektchor 2023. Gespielt werden Werke von Johann Sebastian Bach, Johannes Brahms, Max Bruch, William Byrd, Josef Rheinberger, Samuel Scheidt, Hans Leo Hassler, Mauricio Kagel und Heinrich Schütz.
Kirche und Synagoge sind Geschwister
Für Maik Fleck, Pfarrer an der Detmolder Christuskirche, findet das Konzert am richtigen Ort statt. „Für unsere Ar-beit gilt: Unsere Kirche ist ein offener Ort. Einer, an dem Menschen zusammenkommen und das wahrnehmen,was sie verbindet.“ Er ergänzt mit Blick auf die Geschichte der Kirche: „Die Christuskirche und die Synagoge in der Lortzingstraße sind zeitgleich gebaut worden, sie sind Geschwister. Die Synagoge wurde von den Nazis zerstört. Und so erinnern wir auch immer daran, dass da ein Gebäude und vor allem eine Gemeinschaft fehlt.“
Ermöglicht wird der Konzertabend vom Landesverband Lippe, der Jüdischen Gemeinde Herford-Detmold, der ev. ref. Kirchengemeinde Detmold-West, dem Kreis Lippe und der Volksbank Detmold.
Karten zum Preis von 20 Euro/ermäßigt 10 Euro gibt es im Vorverkauf online unter www.landesverband-lippe.de sowie beim „Haus der Musik“ in Detmold. Für Schüler sowie Studenten ist der Eintritt frei. Karten sind an der Abendkasse erhältlich.