Deshalb gibt ein Detmolder Millionen für den „Kreativ Campus“

Detmold. Der &bdquo;Kreativ Campus Detmold“ an der Bielefelder Straße ist stark gewachsen: Die Medienproduktion hat ihren Platz bekommen, das neue &bdquo;KreativInstitut OWL“ wird in Kürze offiziell eingeweiht. Doch das ist noch lange nicht alles. Es gibt weitere Ideen für die Verzahnung von Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft - und jetzt auch einen Investor.

Volker Steinbach ist ein Detmolder Unternehmer, dazu unter anderem Präsident der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold sowie Präsident der Hochschulgesellschaft, dem Förderverein der Technischen Hochschule (TH) OWL. In diesem Fall tritt er jedoch als Privatmann auf, zusammen mit seiner Familie. &bdquo;Als Detmolder Ur-Einwohner ist mir sehr daran gelegen, einen repräsentativen Campus zu schaffen und die Entwicklung in Detmold voranzubringen“, erklärt Steinbach.

Die Idee, die dahinter steckt, ist die Kopplung von Bildung, Wissenschaft und Unternehmertum als Motor für die Weiterentwicklung der Region. &bdquo;Im Kleinen findet diese bereits statt“, berichtet Prof. Dr. Guido Falkemeier als Vorsitzender des &bdquo;Kreativ Campus Detmold e.V.“, der die Weiterentwicklung des Campus zum Ziel hat. Das zeige sich in dem neu bezogenen Gebäude.

Absolventen in der Region halten Neben der Medienproduktion, in der schwerpunktmäßig die Lehre läuft, ist das &bdquo;KreativInstitut“ als Ort für die Forschung von TH OWL, Universität Paderborn und Hochschule für Musik Detmold entstanden. Im Erdgeschoss befindet sich ein offenes Foyer mit vielen kleinen, modernen Arbeitsbereichen, die von Studenten und Mitarbeitern genutzt werden können. Auch erste Treffen zwischen Ehemaligen und Studenten hat es laut Falkemeier hier schon gegeben. Und genau dieser Austausch soll künftig auch auf größerer Ebene stattfinden.

Die Vision, die der Verein verfolgt, ist, junge Kreative nach dem Studium in der Region zu halten, sie bei ihrem Start-Up zu unterstützen und sie mit Partnern aus der Wirtschaft zusammenzubringen. &bdquo;Gründung wird schon unterstützt. Wir streben nun zusammen mit Paderborn die Ausrichtung auf die Kultur- und Kreativwirtschaft an“, erklärt Falkemeier. Wer ein Unternehmen aufbaue, wolle in der Regel skalieren. Bei Kreativen sei das anders. &bdquo;Wenn jemand zum Beispiel Kamera macht, braucht er Partner. Es geht eher um Vernetzung.“

Dafür soll der &bdquo;Kreativ Campus“ durch neue Räumlichkeiten erweitert werden. Neben einem Zentrum für nachhaltiges digitales Bauen, welches auf das Bauwesen und den entsprechenden Bereich der TH OWL abzielt, sollen zwei weitere Gebäude entstehen. Darunter ein Gründerzentrum, welches in Zukunft über Mittel aus dem Bereich Wirtschaftsförderung und &bdquo;Bildung und Schule“ finanziert werden könnte - auch um eine Brücke zu den nahegelegenen Berufsschulen zu schlagen. Hier sollen von Absolventen gegründete Start-Ups unterkommen und ihre Entwicklung voranbringen.

Wohlfühlorte für kreative Ideen Ein weiteres Gebäude soll unter der Überschrift &bdquo;creativity to business“ für die Verzahnung mit der Wirtschaft sorgen. &bdquo;Viele Unternehmen haben beispielsweise Kommunikationsabteilungen und brauchen Kreative. Sie könnten sich hier niederlassen“, sagt Falkemeier. Der Kontakt mit jungen Menschen könne zudem im Hinblick auf den Fachkräftemangel von Vorteil sein.

Dabei ist den Ideengebern wichtig, dass Orte geschaffen werden, an denen man sich gerne aufhält. &bdquo;Ein Wohlfühlort, an dem man Ideen sammeln und sich in den Teams austauschen kann. Eine inspirierende Umgebung“, sagt Leonie Hans, Geschäftsführung des &bdquo;KreativInstituts OWL“.

Und an dieser Stelle kommt Volker Steinbach ins Spiel. Denn: Für den Bau des letztgenannten Gebäudes werden Geldgeber benötigt. Einen zweistelligen Millionenbetrag will die Familie in die Hand nehmen, weitere Investoren wären willkommen. Angesprochen sind Lipper, die ihre Region voranbringen wollen. &bdquo;Fremden sagt Detmold eher nichts“, schätzt Steinbach. &bdquo;Natürlich muss sich das Gebäude am Ende auch rechnen, aber wir wollen es angehen.“

Freude bei TH-Präsident und Bürgermeister Prof. Dr. Jürgen Krahl, Präsident der TH OWL, freut sich über die Unterstützung: &bdquo;Der ,Kreativ Campus Detmold soll als Begegnungsort für kreative Köpfe etabliert werden, bei dem ein enger Austausch von Wissenschaft und Wirtschaft angestrebt wird. Gemeinsam mit Familie Steinbach können wir Studierenden eine Perspektive bieten, sich auch nach dem Studium auf dem Areal anzusiedeln und für die Region kreative Ideen zu entwickeln.“

Detmolds Bürgermeister Frank Hilker, der auch zweiter Vorsitzender des &bdquo;Kreativ Campus Detmold e.V.“ ist, ergänzt: &bdquo;Detmold ist ein hoch aktiver und zukunftsfähiger Standort der Kreativwirtschaft; der ,Kreativ Campus ist ein Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung und damit eine Bereicherung für die Kulturstadt Detmold. Deshalb freue ich mich sehr darüber, dass ein lokaler Investor sich hier engagiert und damit ein deutliches Bekenntnis zum Standort Detmold abgibt.“

Der &bdquo;Kreativ Campus Detmold e.V.“ hat folgende Mitglieder: TH OWL, Universität Paderborn, Hochschule für Musik Detmold, Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold, Sparkasse Paderborn-Detmold-Höxter, Verbund-Volksbank OWL, Stadt Detmold, Gilde Wirtschaftsförderung, Kreis Lippe.

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