Sechster Familiensamstag in Detmold kommt gut an

Detmold. Der sechste Familiensamstag hat bei gutem Wetter auf dem Kaiser-Wilhelm-Platz großen Andrang gefunden. Der Familiensamstag fiel zusammen mit dem Auftakt der Aktionswoche zum Europäischen Protesttag für Menschen mit Behinderung. Daher stand er unter dem Motto &bdquo;Gemeinsam mobil“.

&bdquo;Keine Barrieren –Teilhabe jetzt!“ skandierten mehr als 400 Teilnehmende der Demonstration, die mit Trillerpfeifen und Plakaten vom Hasselter Platz durch die Innenstadt zum Kaiser-Wilhelm-Platz zogen, wo sie von Bürgermeister Frank Hilker empfangen wurden. Demonstrationsleiter Philipp Klemenz von der Lebenshilfe Detmold, die die Demonstration mit organisiert hatte, sagte: &bdquo;Wir wollen das Bewusstsein der Bevölkerung für Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen wecken und fordern mehr Rechte und Selbstbestimmung von Menschen mit Handicap.“

Auf der Bühne begrüßte Hilker die Gäste, dankte allen Demonstranten und sagte: &bdquo;Mobilität ist ein entscheidender Faktor für Lebensqualität und bedeutet, in Bewegung zu bleiben und am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.“ Mobilität müsse inklusiv gestaltet sein. In Detmold habe das Thema eine hohe Bedeutung. &bdquo;Kostenlose Ferientickets und bezahlbare Schülertickets ermöglichen Jugendlichen selbstständig unterwegs zu sein.“ Mit dem SVD sei für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen und Senioren vor zwei Wochen ein neues Angebot entwickelt worden, um Scooter in der Innenstadt kostenlos zu nutzen.

Viele Mitmach-Aktionen

Der Parkplatz am Gericht wurde zum Geschicklichkeitsparcours für Radfahrer. Auch auf der Krummen Straße drehte sich alles um Mobilität. Dort konnten auf einer Teststrecke neue Fahrräder bei kompetenter Beratung ausprobiert werden. Rund 30 Einrichtungen und Vereine präsentierten sich an den Ständen des Kaiser-Wilhelm-Platzes und informierten zum Thema &bdquo;Gemeinsam mobil“. Wie bewegen sich Menschen, die nichts sehen oder hören? Wie und wo können alle Menschen zusammen Sport machen? Können blinde Menschen Fahrrad fahren? Außerdem gab es jede Menge Mitmach-Aktionen zum Thema &bdquo;Bewegung“ und auf der Bühne ein buntes Familienprogramm, das die Band Stopprock, die Schülerband der Tophelen-Schule der v. Bodelschwingschen Stiftungen Bethel, mit sozialkritischen Liedern umrahmte.

Auf dem Podium kam Frank Schröder, Nachrichtenredakteur von Radio Lippe, mit Vertretern verschiedener Einrichtungen und Politikern ins Gespräch. Die Reden wurden durch eine Gebärdendolmetscherin übersetzt. Die Inklusionsbeauftragten vom Kreis Lippe, Simone Ackermann und Monika Heel, warben gemeinsam für Inklusion. &bdquo;Werkstätten für Menschen mit Behinderungen seien wichtig und strukturierten die Tageskultur. Ein gerechteres Endgeldsystem ist jedoch wichtig“, forderten viele Mitarbeiter. Inklusion sei ein Menschenrecht und eine gleichberechtigtere Teilhabe notwendig. Die Landtagsabgeordneten Dennis Maelzer (SPD), Julia Eisentraut (Grüne) und Klaus Hansen (CDU) versprachen, sich für das Thema Inklusion vor Ort weiterhin einzusetzen. &bdquo;Die Übergänge des Inklusionsbedarfs von der Kita zur Grundschule müssen entbürokratisiert werden“, forderte Maelzer.

500 Kinder starten beim zweiten Hermilauf

Ein besonderes Highlight war der zweite Hermilauf, der kleine Bruder vom großen Hermannslauf, zu dem Bürgermeister Hilker pünktlich um 12 Uhr den Startschuss gab. Rund 500 Kinder, begleitet von Eltern, nahmen daran teil und umrundeten den Kaiser-Wilhelm-Platz. Die Kuschelfigur &bdquo;Hermi“ avancierte dabei zum Liebling aller Kinder. Die Fackel der Special Olympics NRW für Menschen mit Beeinträchtigungen begleitete den Lauf.

Die größten Teilnehmergruppen erhielten von Carsten Lemm, Vorsitzender des Sportverbandes Detmold, einen Preis. Der TV09 Pivitsheide war mit 80 Kindern angemeldet und erhielt einen Gutschein in Höhe von 150 Euro. Mit 56 Kindern war die Kita Hiddeser Berg am Start und bekam Gutscheine für sechs Trainingsangebote der &bdquo;Starkmachschmiede“, die Menschen jeden Alters hilft, ihr Potenzial an Mobilität zu entfalten.

Die inklusive Tanzgruppe des Tanzstudios Detmold führte in Kooperation mit der Lebenshilfe ebenso wie der Lippische Blinden- und Sehbehindertenverein Tänze auf. Die Taiko-Trommelgruppe des Kampfkunstvereins Taekyon Detmold bereicherte das Bühnenprogramm.

Die Lippische Landeskirche bot einen Einführungskurs in Gebärdensprache mit Dozentin Sibel Bostanci-Winter und Gebärdendolmetscherin Andrea Schäfer sowie einen Gebärdenstammtisch an. Fahrradfahrer waren herzlich willkommen und die Busse der SVD fuhren kostenlos.

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