Detmolder Parkhaus steht auf Abriss - und soll trotzdem neue Technik bekommen

Detmold. Wer des Öfteren im Parkhaus &bdquo;Lustgarten“ parkt, hat vielleicht auch schon einmal vergeblich versucht, seine Gebühren zu bezahlen. Grund dafür ist die Technik, die nach Angaben der Verantwortlichen nicht mehr up-to-date ist. So kommt es vor, dass die Bezahlautomaten die Magnetstreifenkarten einfach wieder ausspucken, weil sie nicht gelesen werden können. Diese Probleme sollen nun behoben werden und das Parkhaus noch ein bisschen weiterbetrieben werden - obwohl es eigentlich auf Abriss steht.

Die Großgarage ist schon seit vielen Jahren marode . Grund dafür ist, dass Tausalz in die Konstruktion eingedrungen ist und Schäden verursacht hat. Nach und nach wurden immer mehr der ursprünglich 670 Stellplätze gesperrt; ein Gutachter bescheinigte schließlich die Notwendigkeit eines Abrisses mit anschließendem Neubau, der eigentlich einmal bis Ende 2024 stehen sollte.

&bdquo;Durch zwischenzeitlich ergriffene Sicherungsmaßnahmen konnte eine weitere Verschlechterung der Bausubstanz aufgehalten werden“, berichtet Christian Nicke, Geschäftsführer der Stadtverkehr Detmold (SVD) GmbH. Die SVD hat das Parkhaus von der Stadt gepachtet und betreibt es. Und das soll nun auch noch einige Zeit lang so bleiben. Denn der Neubau soll erst dann erfolgen, wenn am Hornschen Tor neuer Parkraum geschaffen worden ist, um ausreichende Stellplatzkapazität im Innenstadtbereich vorzuhalten.

Häufige Störungen und unleserliche Tickets &bdquo;Wir gehen daher von einem mehrjährigen Weiterbetrieb aus“, erklärt der SVD-Chef in einer Vorlage für den Aufsichtsrat der DetCon - der städtischen Beteiligungsgesellschaft, in der die Tochterfirmen der Stadt versammelt sind, inklusive der SVD. Dazu gehört auch, dass in die Technik investiert werden soll. &bdquo;Die bisherige Abfertigungstechnik mit Magnetstreifen-Karten entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen, was sich in häufigen Störungen und zahlreichen unleserlichen Tickets zeigt“, so Nicke.

Geplant ist, Zufahrtsschranken, Kassenautomaten und Abfertigungstechnik zu erneuern, sodass wie in anderen Parkhäusern mit Kennzeichenerkennung und Chipkarten gearbeitet werden kann. Immer vorausgesetzt, dass der Aufsichtsrat dem Vorhaben in seiner Sitzung am Mittwoch, 15. Mai, zustimmt und die Gelder dafür freigibt. Die Kosten werden auf bis zu 190.000 Euro geschätzt.

Aktuell gehen Einnahmen flöten Demgegenüber stehen nach Angaben der SVD Mehreinnahmen von 20 Prozent beziehungsweise 100.000 Euro pro Jahr. Geld, dass der Stadtverkehrsgesellschaft durch die Vielzahl unleserlicher Tickets momentan flöten gehe, wie es heißt. Dementsprechend würde sich die Investition in die Technik bereits bis Anfang 2026 amortisieren. Kommt dann in einigen Jahren der Neubau, sollen die Anlagen ausgebaut und in der neuen Großgarage wieder eingesetzt werden.

Für den Parkhaus-Neubau hat 2021 ein Architekturwettbewerb stattgefunden, wobei neben dem reinen Abstellen von Autos auch andere Aspekte aus dem Themenfeld Mobilität einbezogen wurden. Fahrrad- und Sharing-Angebote, Quartiersparken, Beratungsangebote sowie multifunktionale Flächen und mehr Grün. Der Auftrag zur Planung ist zwischenzeitlich an das Gewinnerbüro erteilt worden, wie Anfang des Jahres von der Stadtverwaltung zu erfahren war. Ergebnisse sollen voraussichtlich Ende des Jahres vorliegen. Dann wird sich auch zeigen, wie sich die Kosten entwickelt haben, die einmal mit rund 6 Millionen Euro angegeben worden waren.

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