Künstlergruppe „TheatreFragile“ warnt Entscheider vor Hangar-21-Verkauf

Detmold. Die Künstler der freien Theatergruppe &bdquo;TheatreFragile" blicken sorgenvoll in die Zukunft. Sie fürchten den Verkauf des Hangar 21, der ihnen seit über zwölf Jahren als Probenraum und Spielstätte dient. Aus Sicht der CDU-Fraktion ist das Gebäude wirtschaftlich nicht länger tragbar . Die CDU beantragte bei der städtischen Beteiligungsgesellschaft DetCon den Verkauf der Halle, nachdem die Zweckbindung mit der Stadt im vergangenen Jahr abgelaufen war. Die Stadt musste den Hangar 21 bis 2023 für kulturelle Zwecke nutzen, weil eine Millionen-Förderung daran gebunden war. Aber was wird dann aus &bdquo;TheatreFragile" und der Kultur, die im Hangar 21 eine Heimat gefunden hat?

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Noch ist nichts entschieden und &bdquo;TheatreFragile" geht weiter seiner Arbeit nach, dennoch wirft die anstehende DetCon-Aufsichtsratsitzung am 12. September Fragen auf. Grund genug für die Leiterinnen Marianne Cornil und Luzie Ackers, eine Lanze für den Hangar 21 und den Kulturstandort Detmold zu brechen. So war der Hangar laut Cornil ein entscheidender Grund dafür, dass &bdquo;TheatreFragile" vor etwa zwölf Jahren von Berlin nach Detmold zog. &bdquo;Wir sind nach Detmold gekommen wegen des Hangars. Dieser Ort hat eine enorme Anziehungskraft." Ackers ergänzt: &bdquo;Der Hangar ermöglicht es uns, Theater im öffentlichen Raum ganzjährig zu proben und Projekte zu entwickeln."

Umfassendes Angebot Der Hangar sei unerlässlich für die Inszenierungen, die oftmals große Aufbauten und ausladende Requisiten mit sich bringen. Sieben Inszenierungen kreierte &bdquo;TheatreFragile" in den vergangenen Jahren in dem Kulturzentrum am Charles-Lindbergh-Ring. Hinzu kommen etliche Projekte für die Region. Neben der künstlerischen Arbeit der Gruppe finden im Hangar 21 vielfältige Veranstaltungen für ein diverses Publikum statt, da trifft Musik, Film, Tanz auf Kunst oder Artistik. So offen und großzügig das Gebäude sei, so vielfältig und interdisziplinär gestalte sich dort auch die Kultur und das Zusammensein.

Darauf sollte aufgebaut werden, finden Cornil und Ackers. Ihrer Meinung nach habe der Hangar 21 sein volles Potenzial noch gar nicht entfalten können. Er müsse noch viel stärker genutzt und beworben werden. Als Vorbild dafür, wie es in Detmold einmal werden kann, führen sie das Kunst- und Kulturzentrum &bdquo;Le Boulon" bei Valenciennes an. &bdquo;Die gesamte Stadtgesellschaft hat das zu einem Zentrum für Kunst und Kultur gemacht", sagt Ackers. &bdquo;Wir halten es für möglich, den Hangar für Detmold zu etwas Ähnlichem werden zu lassen." Nur müsse jetzt die richtige Entscheidung getroffen werden, meint Cornil. Die Entscheidungsträger dürften sich nicht nur auf den ökonomischen Aspekt beschränken, sondern die Reichweite und überregionale Strahlkraft des Hangar 21 erkennen - und das innovative Potenzial des Standortes bestärken.

Bedrohung für die Kultur Ein mögliches Aus für den Hangar 21 sehen die beiden als Bedrohung für die Vielfalt der Kultur in der Stadt. Und den Hangar als Ort, wo Menschen zusammenkommen, brauche es ihrer Ansicht nach heutzutage mehr denn je. &bdquo;Wenn so ein Ort wegfällt, kommt er auch nicht wieder", wird Cornil deutlich.

Dass die rund 30 Mitglieder umfassende Theatergruppe ihr Zuhause im Hangar 21 hat, liegt an einer Kooperation mit dem Kultur-Team der Stadt, die modellhaft dank des Standortes Hangar 21 seit mehr als Jahren erfolgreich ermöglichen werden konnte. Im Gegenzug bereichert TheatreFragile mit ihren Projekten das kulturelle Stadtleben und repräsentiert die Kulturstadt Detmold auf Festivals und bei Auftritten in Deutschland, Europa und der ganzen Welt. So ist Luzie Ackers im September für &bdquo;TheatreFragile" auf Empfehlung des Goethe-Instituts zu Besuch in Yaoundé in Kamerun - auch, um Detmold und den Hangar 21 einmal mehr hinaus in die Welt zu tragen.

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