In der Detmolder Galerie wird ab jetzt „geflüstert“

Detmold (krü). Zahlreiche Gäste sind zur Vernissage der neuen Ausstellung &bdquo;flüstern“ der Galerie Mellies, Waldheidestraße 24 gekommen, wo die Düsseldorfer Bildhauerin Nele Waldert rund 30 Skulpturen ausstellt. Die Galerie wurde 2020 gegründet und widmet sich der Vermittlung zeitgenössischer Kunst.

Nele Waldert (60) kommt als preisgekrönte Vertreterin einer magischen Figuration erstmals nach Detmold. Ihre Werke widmen sich dem Wechselspiel von Mensch und Natur. Kontextgebend für die in Düsseldorf lebende und arbeitende Bildhauerin sind oft Fundstücke aus der Natur, wie Astwerk, Zweige, Waldfrüchte, Gräser, Platanenholz oder Tannenzapfen, die sie mit menschlichen Figuren verwebt. Ihre Verwandlungsformen scheinen aus regelrechten Übergangswelten zu stammen. Wie aus Wachträumen entstehen seltsamste Figuren, die Realität mit Fiktion verbinden und ganze Geschichten erzählen.

Eigenwillige Nuancen Ihre hüfthohen Skulpturen, Büsten und Wandkeramiken geben dem Wort Naturverbundenheit eine eigenwillige Nuance. In ihren Skulpturen wachsen oft Äste aus Körpern und Menschen beginnen sich, in Bäume zu verwandeln. Die Verbindung von Mensch und Natur schafft kontrastreiche Kreationen mit märchenhaften Fantasy-Elementen, die zum Nachdenken bringen. Hartes verbindet sich mit weichem, Kaltes mit Warmen. Die Klimakrise und ihre Auswirkungen auf den Menschen reflektieren Werke, die Hölzer verarbeiten. Mal bohrt sich eine Naturgewalt aus verdorrendem Buschwerk und Gehölz wie ein Degen in die Figuren, mal legt sie sich wie eine Feder auf sie und verändert sie ganz unwirklich. Dies funktioniert, weil sie die Figuren in handwerklicher Perfektion formt. Nele Waldert hat alle keramischen Arbeitsweisen von der Pike auf gelernt wie Glasbläserei, Gußtechniken und Holzschnitzerei, was ihre Skulpturen erdet.

Ihre kunsthandwerkliche Ausbildung begann sie 1986 in Graz, wo sie die Meisterschule für Bildhauerei 1994 absolvierte. Sie studierte dann an den Kunstakademien in München und Düsseldorf, wurde Meisterschülerin von Professor Fritz Schwegler, gewann Preise und erhielt mehrfach internationale Stipendien für bildhauerische Arbeitsaufenthalte. Von 2004 bis 2011 übernahm sie Lehraufträge an der Kunstakademie Düsseldorf und der Universität Paderborn, wo sie Bildhauerei unterrichtete. Seit 1990 stellt sie ihre Skulpturen aus.

Besichtigung der Ausstellung &bdquo;flüstern“nur nach Vereinbarung. Die Ausstellung endet am 2. März mit einer Finissage. Infos unter: https://galerie-mellies.de/ .

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