Vom Klassenraum ins Lehrerzimmer: Detmolder macht FSJ an seiner alten Schule

Detmold. Viele Schüler fiebern ihm entgegen: dem letzten Schultag. Raus aus der Schule, rein in einen neuen Lebensabschnitt mit Studium, Auszeit oder Berufsausbildung. Bundesfreiwilligendienstleistender (Bufdi) Robin Stührenberg hat sich für ein soziales Jahr entschieden. Aber nicht irgendwo, sondern an seiner ehemaligen Schule, dem Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium in Detmold. Der Übergang vom Schüler zum Mitglied des Kollegiums war fließend. Wie er seine bisherige Zeit erlebte und was er nach dem Jahr für Pläne hat.

Seit dem 21. August 2024 ist Robin Stührenberg zurück an seiner ehemaligen Schule, an der er im vergangenen Jahr das Abitur gemacht hat. Als der Schulabschluss dann immer näher rückte und andere sich für ein Studium oder Ähnliches entschieden, dachte sich Robin: &bdquo;Irgendwie kann ich noch nicht ganz abschließen“, wie er es rückblickend beschreibt. Er habe sich nicht bereit gefühlt, direkt ein Studium oder eine Ausbildung zu beginnen. Also warum nicht ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) an seiner alten Schule und der gewohnten Umgebung, habe er sich gedacht. Da zu der Zeit am Grabbe-Gymnasium noch eine Stelle als Bufdi frei war, habe er sich dann für diese Stelle entschieden und beworben - mit Erfolg.

Von der Klasse ins Lehrerzimmer &bdquo;Am Anfang war es schon etwas komisch, auf einmal im Lehrerzimmer zu sitzen“, beschreibt der 19-Jährige seine Anfangszeit am Grabbe-Gymnasium. Lehrer, die einem noch vor ein paar Wochen Noten und Unterricht gegeben haben, sitzen einem nun im Lehrerzimmer gegenüber. Während die jüngeren Lehrkräfte von vornerein eher wenig Probleme damit gehabt hätten, sei es für die älteren Lehrer zu Beginn etwas ungewohnt gewesen. &bdquo;Das hat sich dann aber schnell geklärt“, beschreibt er.

Nicht nur der Umgang mit dem Kollegium sei ungewohnt gewesen, auch der mit den Schülern. Zu seiner Arbeit gehört eine gewisse Autorität, zum Beispiel beim Anleiten von Arbeitsgruppen oder als Aufsicht im Selbstlernzentrum, der Bibliothek des Gymnasiums. &bdquo;Viele Schüler wussten am Anfang nicht, ob ich jetzt ein Schüler oder Lehrer bin“, erzählt der Diestelbrucher. Und bei der Aufsicht müssen den Schülern auch Regeln und Grenzen gesetzt werden. An die Rolle der Autoritätsperson habe er sich erst herantasten müssen. Besonders die ersten Monate seien schwierig gewesen, aber mit der Zeit habe sich dass dann von selbst eingependelt.

Betreuen, AG-Leitung und die Bücherei Sein Aufgabenbereich am Gymnasium ist vielseitig, wie Robin Stührenberg beschreibt. Vom Unterstützen von den Schülern in der Hausaufgabenbetreuung über die Aufsicht im Selbstlernzentrum, frisch eingetroffene Bücher im Schulsystem erfassen bis hin zur Leitung der künstlerischen Comic-Arbeitsgruppe. Auch das Pflegen der Internetseite des Gymnasiums sei Teil seines Aufgabenbereichs.

Alles Dinge, um die sich Robin Stührenberg kümmert und ihm Spaß bereiten. Denn sie geben ihm eine Routine und einen geregelten Tagesablauf, sagt er. Und noch mehr: &bdquo;Viele der Kinder sind wirklich toll“, erzählt der Bufdi. Generell den sozialen Aspekt an dem FSJ und das Arbeiten mit jungen Menschen findet er besonders toll. Deswegen schließe er ein Lehramtsstudium oder einen sozialorientierten Studiengang nach seiner Zeit am Grabbe nicht aus. Davor habe er aber anderes vor.

Berufsausbildung als nächster Schritt Als Nächstes wolle er eine Lehre zum Koch absolvieren. Am liebsten in einem Betrieb in oder um Detmold und in einer Kantinenküche. Um alles von Grund auf zu lernen, wie er beschreibt. Kochen sei schon länger eines seiner Hobbys. Das FSJ würde Robin Stührenberg jederzeit wieder machen. &bdquo;Schade, dass es bald vorbei ist“, bilanziert er mit Blick auf seine Zeit, an seiner ehemaligen Schule.

Übrigens: Für Robin wird schon ein Nachfolger gesucht. Mehr Infos zum FSJ gibt es direkt beim Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium in Detmold.

Vom Klassenraum ins Lehrerzimmer: Detmolder macht FSJ an seiner alten Schule

Angebot zur Kommunalwahl

Sechs Menschen, viele Erinnerungen: So prägte das Detmolder Grabbe-Gymnasium ihr Leben

100 Jahre Grabbe-Gymnasium: Wie sich die Detmolder Schule immer wieder neu erfand

Netzwerkbildung in Detmold: Grabbe-Gymnasium gründet Alumni-Verein

Gegen Gewalt gegen Frauen: Schülerinnen halten Rede auf Detmolder Marktplatz

Fechenbach-Theaterstück kommt in Detmold gut an

Pokal des Landrats geht an die Grundschule Großenmarpe und das Grabbe-Gymnasium