Detmold. Die Bürgerinitiative „Nachbarschaft Fa. Schomburg“ hat im Rathaus offiziell die Unterlagen zu einer Petition gegen die geplante Änderung des Bebauungsplans 12-18 gegeben, die eine Erweiterung der Firma Schomburg behandelt. In der Petition sprechen sich 249 Bürgerinnen und Bürger gegen eine erneute bauliche Erweiterung auf dem Werksgelände an der Falkenkrugstraße aus. Ein Antrag der Firma wird in der kommenden Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am Mittwoch beraten.
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In einer Pressemitteilung anlässlich der Unterschriften-Übergabe kritisiert die Bürgerinitiative insbesondere den geplanten Standort für eine weitere Expansion. Die Produktionsfläche liegt in Hanglage direkt an der Werre – einem Fluss, der durch die Innenstadt führt. Eine weitere Flächenversiegelung würde das Risiko lokaler Überflutungen bei Starkregen erhöhen und könnte bei einem Störfall erhebliche Auswirkungen auf das Stadtökosystem haben, meint die Initiative. Auch verkehrlich ist der Standort laut Bürgerinitiative ungeeignet. Es fehle eine angemessene Lkw-Zuwegung, wodurch zusätzliche Belastungen für die angrenzenden Wohngebiete sowie Gefahren für die Verkehrssicherheit zu erwarten seien.
Kritik am beschleunigten Verfahren
Darüber hinaus wirft die Initiative der Firma Schomburg Verstöße gegen bisherige Auflagen des Bebauungsplans vor. So seien zentrale Vorgaben des Bebauungsplans 12-18 von 2009 bislang nicht umgesetzt worden. Die geplante Erweiterung bedeute eine unverhältnismäßige Verdichtung und führe zu einem massiven Eingriff in das Wohnumfeld und die angrenzenden schutzwürdigen Landschaftsgebiete.
Für besondere Empörung bei den Unterzeichnenden sorgt laut der Pressemitteilung die Entscheidung der Stadt Detmold, das Planungsverfahren im beschleunigten Verfahren durchzuführen, noch bevor die Petition übergeben werden konnte. In einem beigefügten Schreiben äußert die Initiative ihren Unmut über dieses Vorgehen: „Ein beschleunigtes Verfahren bei einem derart sensiblen Vorhaben bedeutet, dass weder eine Umweltprüfung noch eine ausreichende Bürgerbeteiligung stattfindet. Das untergräbt das Vertrauen in die kommunale Planungspolitik.“
Das fordert die Bürgerinitiative
Die Initiative fordert den Ausschuss für Stadtentwicklung und die Stadtverwaltung auf, keine Genehmigung der beantragten Planänderung zu erteilen sowie die bisherigen Auflagen erneut zu überprüfen und auf dessen Einhaltung zu bestehen. Weiterhin müssen die Aussetzung des beschleunigten Verfahrens und die Rückkehr zur regulären Planung erfolgen.
Die Initiative wünscht sich darüber hinaus einen offenen Dialog mit der Bürgerschaft und fordert von Schomburg die Suche nach alternativen Industrieflächen für künftige Expansionen. Die Bürgerinitiative betont abschließend: „Wir sind für eine verantwortungsvolle, nachhaltige und bürgernahe Entwicklung und Planung in unserem Stadtgeschehen. Die Menschen wollen mitgestalten – nicht übergangen werden.“