Zwei Cousins aus Detmold präsentieren ihre Klassiker

Detmold-Pivitsheide. Es gibt Autos und es gibt Oldtimer. Letztere sind mehr als nur Fortbewegungsmittel. Es ist der Duft von Leder, das Knacken alter Technik, das Fahrgefühl ohne elektronische Helfer. All das macht den Reiz dieser automobilen Klassiker aus. Doch hinter jedem Oldtimer steht auch eine ganz persönliche Geschichte. So auch bei Horst Friedrich Meier und Wolfram Meier.

Ein Volvo P121 Amazon und ein Mercedes-Benz W111 Coupé 250 SE – das sind die beiden Oldtimer der Cousins Wolfram Meier, dem überzeugten Volvo-Liebhaber, und Prof. Dr. Horst Friedrich Meier, dem stolzen Besitzer des Mercedes. Beide sind Mitglieder im Motorsportclub Hermannsdenkmal-Pivitsheide.

Der Student und der Daimler Seit 2011 besitzt Horst Friedrich Meier seinen Daimler, Baujahr 1965. Gekauft hatte er ihn im Extertal für 10.000 Euro. Das Modell kennt er allerdings schon viel länger. Als Student habe ein solches Auto auf dem Parkplatz der TH OWL in Lemgo gestanden, wo er damals studierte. &bdquo;Schon damals war das für mich ein wunderschönes Auto“, erinnert er sich. Obwohl der Wagen heute wie neu aussieht, war er beim Kauf in keinem guten Zustand, wie Meier berichtet.

Elektrik und Motor mussten überarbeitet werden. Besonders schlimm war der Innenraum, der ganz schön in die Jahre gekommen ist und muffig war. &bdquo;Jedes Mal, nachdem ich darin gesessen habe, musste meine Kleidung direkt in die Wäsche“, erzählt er. Daher ließ er die Innenausstattung von einem Sattler komplett erneuern – mit braunem Leder, ganz nach seinen Wünschen. Alles für sein Traumauto, das in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag feiert. Kein Wunder, dass sich eine besondere Beziehung zu dem Wagen entwickelt hat – liebevoll nennt Horst Friedrich Meier ihn &bdquo;Meine alte Dame“.

Der Volvo und ein Anruf aus Mexiko Was Mercedes-Benz für seinen Cousin ist, ist Volvo für Wolfram Meier. &bdquo;Der eine trinkt gerne Tee, der andere Kaffee – und ein anderer mag eben Volvo“, sagt er schmunzelnd. 2016 entdeckte er seinen Oldie auf den Oldtimer-Tagen in Lippe und kaufte ihn für 8000 Euro. Was ihn daran begeistert? &bdquo;Man kann an diesen Autos noch vieles selbst machen“, erklärt er. Sein Volvo glänzt mit besonderen Details: Schon 1959 verbaute Volvo feste Sicherheitsgurte. Die Handbremse sitzt neben dem Fahrersitz an der Tür, und unter der Kühlerhaube lässt sich ein Rollo hochziehen – eine schwedische Konstruktion, damit im Winter nicht zu viel kalte Luft eindringt.

Zuvor besaß Meier bereits einen Volvo P121, Baujahr 1968, wollte aber unbedingt ein Modell aus den 1950er-Jahren. Nach dem Kauf des &bdquo;neuen“ Volvos von 1959 entschied er sich, den alten zu verkaufen und gab ein Inserat auf. Dann klingelte das Telefon: &bdquo;Ein Mann, der gerade Urlaub in Mexiko machte, bat mich, ihm den Wagen zu reservieren. Er wolle ihn unbedingt kaufen“, erinnert sich Meier. Zunächst war er skeptisch. Einige Tage später rief der Interessent erneut an, diesmal aus Budapest, wo er beruflich unterwegs war. Am nächsten Tag habe er tatsächlich mit einem Anhänger vor der Tür gestanden, um den Wagen zu kaufen. Auch Wolfram Meiers Oldie hat einen Spitznamen. Seine Frau nennt ihn liebevoll &bdquo;alte Möhre“, wie Meier lachend erzählt.

Tradition und Leidenschaft Der Motorsportclub MSC Hermannsdenkmal Pivitsheide wurde 1951 gegründet – mit dem Ziel, Motorsport und Verkehrserziehung miteinander zu verbinden. Erste Veranstaltungen wie &bdquo;Rund um den Büchenberg“ und später &bdquo;Rund um die Höpperkuhle“ bildeten den Auftakt für ein aktives Vereinsleben.

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