Detmold/Paderborn. Die Verbund-Volksbank OWL blickt zufrieden auf das Geschäftsjahr 2022 zurück. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen (Ukraine-Krieg oder Lieferketten) habe sich die Volksbank als "krisenresilient" erwiesen. Sie konnte laut Pressemitteilung bei der Bilanzsumme erstmals die Zehn-Milliarden- Euro-Grenze überschreiten (plus 5,3 Prozent). Auch im Kreditgeschäft sei ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen - um 5,7 Prozent oder 371 Millionen Euro auf 6,845 Milliarden Euro. Das Wachstum generiere sich hauptsächlich aus dem Bereich der Unternehmenskunden (plus 4,7 Prozent), erneuerbare Energien (plus 14,7 Prozent) und aus dem Privatkunden-Bereich (plus 4,2 Prozent). „Wie sich die Investitionsbereitschaft von Unternehmen und privaten Bauherren weiterentwickeln wird, hängt von mehreren Rahmenbedingungen wie beispielsweise der Baukosten-, der Inflations- und der Zinsentwicklung ab“, wird Karl-Heinz Rawert, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Verbund-Volksbank OWL, zitiert. Anlegen und Sparen Aufgrund der Zinsentwicklung haben Bausparverträge eine Renaissance in 2022 erlebt. Die Bausparsumme bei den neu abgeschlossenen Verträgen belief sich auf 235,6 Millionen Euro. Das sei ein Zuwachs gegenüber 2021 um gut 32 Prozent. Der Bestand an Bauspardarlehen nahm um 24,6 Prozent zu und stieg damit auf 22,2 Millionen Euro. Auch das Thema Anlegen und Sparen stand bei den Kunden 2022 stark im Fokus. Bei den Kundeneinlagen konnte ein spürbares Wachstum erzielt werden. Sie legten dem Bericht zufolge um 5,4 Prozent auf 7,057 Milliarden Euro zu. „Die Nachfrage nach klassischen Anlagelösungen steigt weiter. Ein Inflationsausgleich ist aktuell aber nur durch Anlagen im Wertpapierbereich möglich. Hier verzeichnen wir in unserer Rolle als Vermögensstrukturierer weiter ein gutes Geschäft“, erklärt Thorsten Wolff, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Verbund-Volksbank OWL. Im Wertpapiergeschäft sei ein Trend hin zu nachhaltigen Anlagelösungen erkennbar. Auch die Volksbank habe zum 1. Januar 2022 mit ihrem „Pfau-Invest“ eine ausschließlich nachhaltig ausgerichtete Anlagelösung einer Fonds-Vermögensverwaltung geschaffen. Obwohl der Marktstart "in eine zeithistorisch und wirtschaftlich herausfordernde Phase" fiel, konnte das Institut dadurch einen Mittelzufluss von mehr als 17,5 Millionen Euro verzeichnen. International tätig Eine besondere Stärke der Volksbank sei auch ihre Kompetenz im internationalen Geschäft. Insgesamt wickelte das Team rund 36.600 Transaktionen (plus 6 Prozent) ab und habe so insbesondere den regionalen Mittelstand im Export- und Importgeschäft unterstützt. Erfreulich sei auch die Entwicklung der Mitgliederzahlen. "Die Verbund-Volksbank OWL hat im vergangenen Jahr 4349 neue Mitglieder hinzugewinnen können. Unter Berücksichtigung der ausgeschiedenen Mitglieder und der im Zuge der Fusion zusammengeführten Doppelmitgliedschaften ist die Gesamtzahl der Mitglieder auf 160.528 gestiegen", teilt das Institut dazu mit. Der Jahresüberschuss der Bank verbleibe mit 17,4 Millionen Euro "auf dem guten Niveau des Vorjahres". Aufsichtsrat und Vorstand der Volksbank werden laut Pressemitteilung der Vertreterversammlung im Juni vorschlagen, die Mitglieder mit einer Dividende von 3,0 Prozent am Erfolg im Geschäftsjahr 2022 zu beteiligen. Damit würde die Bank insgesamt 4,3 Millionen Euro an ihre genossenschaftlichen Miteigentümer ausschütten. Zuversichtlich ins Geschäftsjahr 2023 Die Volksbank geht zuversichtlich in das Jahr 2023. Diverse Faktoren wie der weitere Verlauf des Ukraine-Kriegs sowie die künftige Zins- und Inflationsentwicklung bieten die gesamtwirtschaftliche Rahmenkulisse. Die Volksbank rechnet mit einem weiteren Kreditwachstum, das aber voraussichtlich moderater ausfallen wird als in den Vorjahren. Außerdem hat die Volksbank im Vorjahr Jubiläen gefeiert. "Die älteste Wurzel" des genossenschaftlichen Instituts, die Zweigniederlassung Volksbank Detmold, machte im Februar des Vorjahres den Anfang (160 Jahre), unter anderem gefolgt von den Jubiläen der Zweigniederlassungen Volksbank Paderborn und Volksbank Minden (jeweils 125 Jahre). Ferner stand das Jahr im Zeichen der Fusion. Die dezentrale Marktaufstellung des Instituts verstärken fortan die beiden Zweigniederlassungen Volksbank Brilon und Volksbank Büren-Salzkotten.