Dörentrups Bürgermeister-Kandidaten im Gespräch

Dörentrup. Die Bürgermeisterkandidaten persönlich kennenlernen, Fragen stellen dürfen und Meinungen vergleichen, das hat der Seniorenbeirat den Dörentrupern ermöglicht. Alle vier Kandidaten für das Bürgermeisteramt haben sich und ihre Ansichten im Bürgerhaus vorgestellt und die Fragen der knapp 50 interessierten Gäste ausführlich beantwortet.

Verschiedene Themengebiete, die für Dörentrup aktuelle von Bedeutung sind, hatte der Seniorenbeirat den Kandidaten vorab mitgeteilt, sodass sich diese darauf einrichten konnten. Vorrangig ging es daher um Digitalisierung, Infrastruktur, Seniorenförderung und Ehrenamt sowie Verkehr in Form der Begatalbahn, die eventuell wieder aufgenommen und ausgebaut werden soll.

Kleine Sticheleien, verschiedene Schwerpunkte Zwar von der einen oder anderen Stichelei begleitet, gaben die Kandidaten, Friso Veldink von der CDU, die parteilose Michaela Lehnert, Martin Grohnert von der SPD und Ewa Hermann von den Grünen, aber insgesamt doch ein harmonisches Bild ab. Je nach beruflicher Vorbildung waren schnell individuelle Schwerpunktbereiche erkennbar.

Martin Grohnert legte als Bautechniker beim Landesbetrieb Straßenbau sein Hauptaugenmerk auf die Wege und Straßen der Gemeinde. Mit seinem geschulten Blick habe er schon länger die Schwachstellen aufgetan, um die sich gekümmert werden müsse. &bdquo;Das ist besonders der Hochwasser- und Verschlammungsschutz, denn bei den letzten Unwettern fehlte dieser ganz deutlich. Auf die Straßen gespülter Schlamm machte diese für mehrere Tage unpassierbar." Spezifische Nachfragen zu den Straßen durfte er hinsichtlich seines Arbeitgebers allerdings nicht beantworten.

Ewa Hermann als Fachbereichsleiterin im Bauamt Kalletal möchte Dörentrup auf dem Zukunftsweg gestalten. Als Stadtplanerin möchte sie vor allem für die Jugend wieder mehr Treffpunkte schaffen, die, wie sie betonte, auch nicht Unmengen an Geld kosten müssen. Bedarfe abfragen und Räume gestalten, das soll die Herangehensweise sein. Dabei sehe sie den demografischen Wandel als große Herausforderung und möchte Möglichkeiten schaffen, dass die Menschen so lange wie möglich in ihrem eigenen Haus wohnen bleiben können.

Michaela Lehnert, Diplom- Verwaltungswirtin und Leiterin des Geschäftsbereichs Digitalisierung im Kommunalen Rechenzentrum, die sich selbst als sehr durchsetzungsfähig bezeichnete, sieht ihre Stärken in der Digitalisierung. Offenheit und Transparenz seien ihre Ziele. So wolle sie die Digitalisierung in Kommunen auch in Dörentrup etablieren, denn die Gemeinde sei diesbezüglich momentan eher am unteren Rand einzustufen. &bdquo;Die Digitalisierung sehe ich vor allem in der Verwaltung selbst, mit der sämtliche Anträge und Angelegenheiten online gestellt und abgewickelt werden können."

Friso Veldink als Diplom-Ingenieur Agrar und Unternehmensberater bei der Landwirtschaftskammer NRW behielt bei allen Themen stets die Kosten für die Bürger im Blick. Der Weg zur Digitalisierung sei bereits eingeschlagen, aber bei dem Ausbau der Straßen müsse man fairerweise auch auf die Kosten für den Einzelnen achten. &bdquo;Um die Finanzen zu stärken, müssen wir mehr Menschen nach Dörentrup locken und die Gemeinde entsprechend attraktiv gestalten", sagte er. Eine stärkere Vernetzung der Vereine sei dafür ein wichtiger Schritt.

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