Auf der Suche nach Wasser: Dörentrup will mit Landwirten Brunnen bohren

Dörentrup. Die Gemeinde Dörentrup ist auf Expansionskurs. Mit dem Baugebiet Rümeland und drei weiteren geplanten Baugebieten ist in den nächsten Jahren mit einem Anstieg der Bevölkerungszahl zu rechnen. Weil mehr Einwohner auch mehr Trinkwasser benötigen, will die Verwaltung zeitnah neue Trinkwasserquellen erschließen. Als Suchgebiete hat sie hierbei den Ortsteil Sibbentrup und die Flächen um Oelentrup im Visier.

Derzeit werden die Einwohner Dörentrups von einer Quelle und zwei Brunnen mit Trinkwasser versorgt. Die Hauptlast der Wasserlieferung übernimmt die Quelle in Hillentrup. Sie speist 85 Prozent des Trinkwasserbedarfs der Gesamtgemeinde. Zusätzlich hat Dörentrup noch zwei Brunnen in Humfeld in der Bewirtschaftung. &bdquo;Wir suchen aktuell neue Standorte für Wassergewinnungsanlagen", erklärt Harald Vetter vom Fachbereich Wasserversorgung.

Zehn neue Hausanschlüsse für dieses Jahr erwartet

Die Gemeinde wachse zahlenmäßig, bestätigt Vetter. So würden für dieses Jahr ohne die Erschließung von Baugebieten insgesamt rund zehn neue Hausanschlüsse erwartet. &bdquo;Sechs haben wir bereits", so Vetter. Diese Neuanschlüsse lägen verteilt über das gesamte Gemeindegebiet. Zusätzlich werden die 22 Plätze im Baugebiet Rümeland vermarktet.

Auch der Status quo im Wasserverbrauch gebe Anlass, sich über zusätzliche Trinkwasserquellen Gedanken zu machen. Die vergangenen drei Jahre waren Trockenjahre mit wenig Niederschlag. Umso erstaunlicher ist es für Harald Vetter, dass der Wasserverbrauch im laufenden Jahr mit deutlich mehr Niederschlag dennoch auf Vorjahresniveau liege – und das bereits im August. Bis dahin hatten die Dörentruper bereits rund 419.000 Kubikmeter Wasser verbraucht. Die Gemeinde nimmt auch dies zum Anlass, sich auf die Suche nach neuen Trinkwassergewinnungsanlagen zu begeben.

Möglichkeiten dafür sieht die Verwaltung in Sibbentrup und Oelentrup. Den Grund erläutert Bürgermeister Friso Veldink: &bdquo;Hier denken aktuell Landwirte über Brunnenbohrungen für die Feldbewässerung nach." Man wolle sich beteiligen, sich aber &bdquo;nicht gegenseitig das Wasser abgraben", so Veldink. Die erwartete Ergiebigkeit der neuen Anlagen sehe man im fünfstelligen Kubikmeter-Bereich.

Systeme könnten verpflichtend werden

Auch für den privaten Hausbesitzer wird Wassergewinnung in Thema sein. Die Verwaltung plant, finanzielle Anreize zum Einbau von Regenwasser-Sammel-Zisternen zu geben. Hierfür sollen Fördermittel eruiert werden. Diese können sich laut Veldink im Bereich &bdquo;um zehn Prozent der Baukosten bewegen", also lediglich ein Anreiz sein.

Auch müsse zur Förderwürdigkeit eine bestimmte Anlagengröße gegeben sein: &bdquo;Wir sprechen von fest verbauten Rückhaltesystemen in der Erde von mindestens drei Kubikmetern Größe, nicht von mobilen Regenfässern." Für neue Baugebiete wie das Rümeland, für das eine zentrale Regenrückhaltung vorgesehen ist, könnten derartige Systeme künftig verpflichtend sein.

Neue Wasserreserven zu generieren, ist der eine Weg. Zusätzlich setzt die Gemeinde auch auf eine Reduzierung des Wasserverbrauchs. Nach einem Antrag der Grünen wird derzeit an einer &bdquo;Trinkwasser-Ampel" gearbeitet, die nach geplanter Fertigstellung ab Ende des Jahres auf der Internetseite der Gemeinde unter www.doerentrup-lippe.de zur Verfügung stehen soll. Mit einfachen Signalen von grün bis rot kann sich dann jeder Bürger dann über die Wasser-Verfügbarkeit informieren.

&bdquo;Wir erhoffen uns dadurch eine Sensibilisierung für den Wasserverbrauch", erklärt Vetter. Der Fachmann der Gemeindeverwaltung betont aber, dass die Stufe rot auch in den vergangenen Dürrejahren noch nicht ausgerufen worden wäre.

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