Müll nach Volumen oder Gewicht abrechnen? Dörentruper Rat hat entschieden

Dörentrup. Auf Nummer sicher ist der Rat der Gemeinde Dörentrup gegangen, als es um die künftige Art der Abrechnung des Mülls der Bürger ging. Bereits im Haupt- und Finanzausschuss wurde über die Frage diskutiert: Müll wiegen oder nach Volumen bezahlen? Ersteres macht die Kommune seit zwölf Jahren. Doch 2024 ist nun Schluss damit.

Grund dafür sind die nicht vorhersehbaren Kosten, die auf die Gemeinde zukommen würden, bliebe sie beim Verwiegesystem. Denn im Abfallwirtschaftsverband Lippe sind Dörentrup und Detmold die einzigen Kommunen, die das noch nutzen. Bundesweit sei der Trend rückläufig. In Detmold gebe es die Besonderheit, dass die Stadt die Abfallentsorgung selbst übernehme.

Anreiz für weniger Müll Ziel des Abwiegens war es ursprünglich, die Menge an Müll zu reduzieren. Denn jeder Dörentruper Haushalt muss dadurch nur so viel bezahlen, wie er wegwirft. Ein Anreiz, Müll zu vermeiden und so etwas für die Umwelt zu tun. Das betonte Grünen-Fraktionsvorsitzender Volker Althoff noch einmal im Rat.

Das Problem für Dörentrup: Die bisher genutzte Software zur Errechnung der Müllgebühren wird zum Jahresende eingestellt. Ein neues Programm mit einer Drei-Jahres-Lizenz müsste angeschafft werden. Das schlägt mit einem mittleren fünfstelligen Betrag zu Buche. Hinzu komme eventuell ein Tausch der Transponder an den Tonnen, sollte der neue Anbieter in den nächsten Jahren auf den aktuellen Stand der Technik wechseln. Das würde rund 40.000 Euro zusätzlich kosten. Falls die Behälter auch getauscht werden müssten, würden die Kosten sogar 112.000 Euro betragen. "Wir wissen also nicht, was dann auf uns zukommt", sagte Bürgermeister Friso Veldink.

Grünen-Politiker enthalten sich Von der CDU hieß es: "Die Idee mit dem Wiegen war ja nicht schlecht, aber wir sind jetzt die letzten Ideologen, die übrig geblieben sind. Als so kleine Kommune wie Dörentrup können wir das System angesichts der unklaren Kosten dann nur abschaffen." Althoff vermutete, dass die Kosten für Familien bei einer Umstellung aufs Volumensystem steigen werden. Außerdem sei die Idee hinter dem Abwiegesystem für die Grünen-Fraktion wichtig. Diese enthielt sich daher bei der Abstimmung. Alle anderen Ratsmitglieder stimmten für den Wechsel aufs Volumensystem zum 1. Januar 2024.

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