Extertaler Schulen und Oberbergklinik bekommen Glasfaser-Anschlüsse

Extertal. Schnelles Internet – das sollen im Jahr 2022 die drei Extertaler Schulen und die Oberbergklinik in Laßbruch erhalten. Sie sind damit Nutznießer des Sonderprogramms &bdquo;Schulen und Krankenhäuser" des Bundes zum Breitbandausbau. Derzeit läuft der Netzausbau mit der Firma Sewikom in mehreren Bereichen Extertals, die in Sachen Internet bislang als &bdquo;weiße Flecken" galten. Mit dem Netzbetreiber könnte es demnächst auch höheres Tempo in Ortsteilen wie Almena oder Laßbruch geben, hoffen Ulrich Stephanides vom Kreis und André Gronemeier von der Stadt Detmold, die den geförderten Breitbandausbau im Kreis koordinieren.

Schulen und Oberbergklinik: Um sie ans schnelle Netz anzuschließen, stehen 200.000 Euro zur Verfügung. 90 Prozent schießen Bund und Land bei. Die Gemeinde hat es bereits schwarz auf weiß, dass dieses Geld fließen wird. Etwa 20.000 Euro als Eigenanteil für Extertal verbleiben. Ende Oktober starten die Ausschreibungen, danach stehen die tatsächlichen Kosten fest. Baubeginn soll Mitte kommenden Jahres sein, ließen Ann-Kathrin Heider, Breitbandbeauftragte der Gemeinde Extertal, und André Gronemeier im Haupt- und Beschwerdeausschuss verlauten. Jeder Anschluss kann dann ein Gigabyte Leistung erhalten. Angeschlossen werden die drei Schulen und die Klinik per Glasfaserkabel. Der Ausbau der Technik innerhalb der Schulgebäude wird ebenfalls mit Förderprogrammen ermöglicht.

Aktuelles Ausbauprogramm: Der Netzbetreiber Sewikom buddelt seit Anfang des Jahres in Extertal und legt Glasfaserleitungen, um eine Vielzahl der &bdquo;weißen Flecken" beim schnellen Internet zu tilgen – hier geht es unter anderem um den östlichen Teil von Bösingfeld, um Nalhof, Kükenbruch, Rott und viele weitere Bereiche. Insgesamt geht es um 2000 Postadressen im Gemeindegebiet. Die Firma aus Beverungen hatte die Ausschreibung für die fünfte Stufe des staatlich geförderten Breitbandprogramms im Kreis Lippe gewonnen. 2,2 Millionen Euro werden dafür in Extertal verbaut, 90 Prozent kommen als Zuschuss. Die Privathaushalte würden aber größtenteils über die herkömmlichen Kupferleitungen angeschlossen, die ohnehin im Boden liegen, sagt Ulrich Stephanides. Damit sinkt das Tempo, je nach Entfernung von der Glasfaserleitung. Es müssen laut Stephanides aber mindestens 50 MBit pro Sekunde beim Kunden ankommen. &bdquo;In der Regel werden es zwischen 50 und 100 MBit sein." Doch trotz dieses millionenschweren Programms bleiben immer noch unterversorgte Gebiete – damit sind laut Richtlinien Gebiete gemeint, in denen das Download-Tempo bei weniger als 30 MBit pro Sekunde liegt.

&bdquo;Sechster Call": Bislang gucken nämlich manche Straßenzüge in die Röhre – etwa in Meierberg, wo sich eine private Initiative bildete, um an schnelles Internet zu kommen (die LZ berichtete). Grund dafür waren die Daten des Breitbandatlasses der Bundesregierung von 2016, auf dessen Grundlage die Gebietskulisse des aktuellen Ausbauprogramms entworfen wurde. Den Kommunen hätten damals keine anderen Daten zur Verfügung gestanden, erklären die Koordinatoren. Doch weil die Sewikom bereits viel Infrastruktur im Kreis liegen hat, könnten nun wohl auch verbliebene weiße Flecken ohne weitere Zuschüsse mit schnellen Anschlüssen ausgebaut werden. Teilweise würden mit den Einwohnern jedoch Vorverträge abgeschlossen – Netzbetreiber würden dort nur ausbauen, wenn genügend Kundeninteresse vorhanden wäre. Es liege auf der Hand, dass es sich für das Unternehmen dann rechne, den Bewohnern schnelles Internet anzubieten, so Stephanides. &bdquo;Das wäre ein Ausbau ohne staatliche Zuschüsse" – was für die öffentliche Hand durchaus wünschenswert ist. Denn Berechnungen zeigen, dass es in Extertal ansonsten 846 Anschlüsse gäbe, die mit Geschwindigkeiten von deutlich unter 30 MBit pro Sekunde als unterversorgt gelten. Diese teils abgelegenen Adressen ans Glasfasernetz anzuschließen, wird mit fast fünf Millionen Euro kalkuliert. Das sei allerdings eine theoretische Zahl, betonen die Koordinatoren, weil davon auszugehen sei, dass von Sewikom im kommenden Jahr noch vieles davon auch ohne Zuschüsse mitausgebaut werden kann. Allerdings gibt es dafür auch noch eine weitere Stufe des Ausbau-Förderprogramms des Bundes, den sogenannten &bdquo;Sechsten Call". Der zehnprozentige Eigenanteil für Extertal würde 500.000 Euro betragen. &bdquo;Das ist ein Mehrfaches von dem, was die Gemeinde bis jetzt investiert hat", erklärte Gronemeier.

So geht es weiter: Zurzeit werde geprüft, welche Adressen tatsächlich noch unterversorgt sind, welche auf eigene Kosten der Sewikom erschlossen werden können – und wie hoch die Investitionen für den Rest der Adressen sei. Unter den fraglichen Gebieten sind Teile von Bösingfeld, Asmissen, Linderhofe, Almena und Laßbruch. In den meisten Ortsteilen seien über die Sewikom zurzeit Geschwindigkeiten zwischen 6 und 15 MBit verfügbar, in den Außenlagen zwischen 3 und 5.

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