Attraktiveres Extertal: Kritik an Vorschlägen der SPD

Extertal. Die Extertaler Bürger werden immer weniger und immer älter – das ist die Prognose des Statistikbetriebes IT NRW. Bis 2040 wird ein Bevölkerungsrückgang von 23,4 Prozent vorausgesagt. Doch was für Möglichkeiten gibt es, junge Leute in der Gemeinde zu halten?

Die SPD in Extertal möchte sich &bdquo;dem Kampf gegen die düsteren Prognosen" stellen, wie Fraktionschef Karl-Heinz Sievert betont. In einem Antrag vom November benannte die SPD unterschiedliche Ansätze zur Stabilisierung der Bevölkerungszahl mit der Bitte um Beratung und Entscheidung in den politischen Gremien. Die LZ erfragte ein erstes Stimmungsbild bei den politischen Mitbewerbern und im Rathaus.

Die von der SPD-Fraktion aufgezeigten Maßnahmen reichen von der Wohnraumbörse über ein Quartiersmanagement für unterschiedliche Zielgruppen wie Senioren und junge Familien bis hin zum Ausbau von Digitalisierung sowie dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) – und damit verbunden einem Mobilitätspass für Einkommensschwächere.

Mehr Busse müssen finanzierbar sein &bdquo;Diese Ziele kann jeder unterschreiben", erklärt Carsten Thomas, Sprecher der Extertaler Grünen. &bdquo;Aber die Gemeinde müsste in Vorleistung gehen und hoffen, dass das Wirkung zeigt." Die Grünen begrüßten ein Wohnraumkonzept und lippeweit einen 30 Minuten-Takt im ÖPNV. &bdquo;Es mangelt nicht an Visionen. Die Maßnahmen wird es aber nicht zum Nulltarif geben, weshalb wir uns über die vorgeschlagene Steuersenkung in einem rezessionsgefährdeten Umfeld wundern", erinnerte Thomas an einen entsprechenden SPD-Antrag aus Dezember.

Der ebenfalls neue &bdquo;Mitspieler" im politischen Umfeld, die Wählergruppe &bdquo;Zukunft Extertal" setzt laut Sprecher Frank Meier auf die Eigeninitiative der Bürger: &bdquo;Die Extertaler selbst müssen wieder eine positive Einstellung zu ihrer Gemeinde bekommen. Deshalb wollen wir die Sportangebote aufrecht erhalten, also alle Bäder, Rasenspiele und natürlich den TSV Bösingfeld. Ehrenamtliche Leistung soll gestärkt werden mit Geld, das in der Verwaltungsarbeit durch Optimierung der Arbeitsabläufe gespart wird." Ein Stellenabbau stünde aber nicht zur Debatte.

Maik Schlicht, Vorsitzender der CDU Extertal, erklärt: &bdquo;Die Idee, aktiv zu werden, finde ich persönlich gut. Ich glaube aber nicht, dass die Gemeinde Dörfer revitalisieren und den ÖPNV ausbauen kann. Auf vieles haben wir keinen Einfluss. Die Frage, wie die Maßnahmen finanziert werden sollen, fehlt mir in dem Antrag." Insgesamt sei dieser &bdquo;sehr komplex" und beträfe gleich drei Fachbereiche der Verwaltung: Geld, Soziales, Bauamt.

FDP-Chef Jannik Rehmsmeier kritisiert die &bdquo;vage Form" des Antrags: &bdquo;Dies war der einzige Antrag zur Haushaltsberatung der SPD, der fristgerecht einging. Er ist in dieser Form von vielen SPD-Ortsvereinen bundesweit gestellt worden. Ich sehe keinen Bezug zum Extertaler Haushalt. Es handelt sich um allgemeingültige Feststellungen, die auf viele ländliche Gemeinden zutreffen." UWE-Vorsitzender Manfred Stoller verweist darauf, dass der SPD-Antrag noch auf keiner Tagesordnung stand und die Inhalte daher noch nicht in der Fraktion beraten worden seien. Er persönlich attestierte &bdquo;gute Ideen", fragte sich aber &bdquo;ob das alles von unserer Verwaltung geleistet werden kann".

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