OGS-Sanierung in Bösingfeld kommt

Extertal-Bösingfeld. Teils sind die Kellerwände so feucht, dass Planer Lutz Brakemeier fast von fließend Wasser sprechen wollte. Die Elektroverteilung ist marode, die Brandalarmierungsanlage ist zu leise. Keine Frage: Die Räume der Offenen Ganztagsschule (OGS) im Souterrain der Bösingfelder Grundschule sind in keinem guten Zustand. Doch ob in sie investiert werden sollte, war politisch umstritten. Jetzt steht fest: Die Sanierung kommt. Und sie wird voraussichtlich 320.000 Euro kosten.

Die AWO als Träger des Offenen Ganztags hatte mehrfach darauf hingewiesen, dass es Probleme mit dem Raumklima gebe. &bdquo;Es gab dazu Untersuchungen“, sagt Nadine Reineke, Fachgebietsleiterin Bauen der Gemeinde Extertal. &bdquo;Diese haben ergeben, dass es keine gesundheitlichen Bedenken gibt.“ Dennoch musste Abhilfe her. Die Feuchtigkeit kommt teils von den Konvektomaten, mit denen das Essen für die 84 OGS-Kinder erwärmt wird. Denn die Räume haben keine kontrollierte Be- und Entlüftung.

Das soll nun anders werden. Neben der frischen Luft für Gruppenräume und Mensa werden sich die Handwerker im Sommer 2020 vor allem an den Lager- und Technikbereich im südlichen Kellerteil des 110 Jahre alten Grundschulgebäudes machen. Geplant ist, die Wände von außen freizulegen und abzudichten. Hinzu kommen neue Fenster und Türen.

Klar ist: &bdquo;Die OGS muss in den Sommerferien ausquartiert werden. Wie und wohin genau, muss noch mit dem Träger abgestimmt werden. Wir werden hierzu in Kürze Gespräche führen“, sagt Nadine Reineke. Die Arbeiten würden zwar wohl bis in den Herbst 2020 hinein dauern, aber der OGS-Betrieb werde voraussichtlich nur in den Ferien beeinträchtigt.

Bis September 2020 muss die Gemeinde handeln, sagt der Tüv Überdies will die Gemeinde auch in die Elektrik investieren – und muss es auch, zumindest bei der Brandalarmierungsanlage. Denn die jetzige Technik entspricht nicht mehr den Anforderungen. So ist der Alarmton insbesondere in der Turnhalle auf dem Gelände nicht mehr laut genug. Der Tüv hatte das schon vor längerer Zeit bemängelt. &bdquo;Jetzt haben die Prüfer sich bereiterklärt, eine letzte Fristverlängerung bis September 2020 zu gewähren“, sagt Elektromeister Rainer Jung. &bdquo;Deshalb werden wir uns als erstes an die Alarmierungsanlage machen.“ Anderenfalls würde im schlimmsten Fall die Schließung der Schule drohen. Auch die restliche Elektrik ist von anno dazumal. &bdquo;Die Elektroverteilung ist nicht mehr zu reparieren“, sagt Rainer Jung. Sie wird erneuert, auch neuer Blitzschutz ist vorgesehen.

Hinter dem langen Zögern der Extertaler Kommunalpolitik für die Sanierung stand auch die Frage, ob die Gemeinde einmal hohe Fördermittel für den OGS-Ausbau bekommen wird – nämlich dann, wenn der Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz kommt. Das ist noch offen. Der Weg, den die Politik jetzt mit einstimmigem Votum gewählt hat, bedeutet Investitionen, um das Gebäude zukunftsfähig zu halten. Die Überlegung, das von Planer Brakemeier als ortsbildprägend bezeichnete Gebäude womöglich sogar abzureißen, ist damit vom Tisch. Saniert werden soll vorsichtshalber in Abschnitten. Kommen dann einmal Fördermittel, könnte für die Mensa ein Neubau mit eventuell weiteren Räumen auf dem Schulgelände entstehen. Denn die Nachfrage nach OGS-Plätzen ist hoch – seit Jahren gibt es eine Warteliste. Auch für die Musikschule, derzeit im benachbarten Pavillon untergebracht, könnte es dann ein neues Quartier auf dem Gelände geben.

Ein Umstand machte den Politikern die Entscheidung pro Sanierung im Bestand zusätzlich einfacher: Der Schmutzwasserkanal unter der Schule ist marode – die Sanierung teuer, aber unumgänglich. Da lag es auf der Hand, die OGS gleich mit anzupacken, sagt Reineke.

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