Extertal: Kanalisierung der Rosenstraße soll im späten Frühjahr starten

Extertal-Bösingfeld. Die Sanierung der Bergstraße ist abgeschlossen. Sie hatte allerhand Ärger gebracht: Viel drehte sich um die Beiträge, mit denen die Anwohner zur Kasse gebeten wurden ( die LZ berichtete ). Als nächstes sind nun die Kanäle in der benachbarten Rosenstraße dran. Droht neuer Ärger? Diesmal nicht, hofft man in der Gemeindeverwaltung. Dafür gibt es mehrere Gründe.

Geplant ist, den Kanal in der 460 Meter langen Rosenstraße zu sanieren, die parallel zur Bruchstraße verläuft. Und dass der Mischwasserkanal saniert werden muss, steht nach Angaben von Bürgermeister Frank Meier, seit Herbst 2020 im Amt, definitiv fest. Es soll getrennte Kanäle geben: einen für Regen- und einen für Schmutzwasser. Dazu werden neue Wasserleitungen verlegt, hinzu kommen eventuell neue Versorgungsleitungen und eine neue Straßendecke, erläutert Birk Kühnel, der mit seinem Kollegen Pierre Pohl das Fachgebiet Ver- und Entsorgung im Extertaler Rathaus leitet.

&bdquo;Eine große Maßnahme", stellt Bauamtsleiter Eckhard Paulmann fest. &bdquo;Mit einem Jahr werden wir da nicht auskommen." Der Baustart ist für das späte Frühjahr vorgesehen. Fertig werden die Arbeiten wohl erst im Jahr 2022. Kühnel schätzt die Gesamtkosten auf 1,9 Millionen Euro. Wie in der Bergstraße kommt auf die Anlieger – etwa 45 Häuser und damit Haushalte – eine Beteiligung zu, und zwar für die Straßenbaukosten. Sie sind je nach Grundstücksgröße und Zahl der Geschosse unterschiedlich.

Bauamtsleiter Paulmann ist zuversichtlich, dass es hier besser laufen wird als in der Bergstraße. Wenn es um die Querelen mit der dortigen Sanierung geht, übt die Verwaltung Selbstkritik: Man habe Lehren aus den &bdquo;Kommunikationsproblemen" (Meier) gezogen und früher informiert. &bdquo;Kritik gab es an mangelnder Transparenz. Wir wollen versuchen, das jetzt besser zu machen."

Land NRW zahlt Grundstückseigentümern die Hälfte der Kosten

Nach dem überarbeiteten Kommunalabgabengesetz (KAG) übernimmt das Land die Hälfte der Kosten für die betroffenen Grundstückseigentümer. Dafür braucht die Gemeinde von diesem Jahr an ein &bdquo;Straßen- und Wegekonzept", das die Gemeindeverwaltung erarbeitet hat und das der Rat im Januar beschließen soll. 50 Prozent der Anwohnerbeiträge übernimmt das Land auch bei den Baumaßnahmen Bergstraße und Hackemackweg.

Vorgesehen ist bei den landesweiten Regelungen auch, dass die betroffenen Bürger die Beiträge bei &bdquo;marktüblichen Zinsen" in Raten zahlen können und dass sie vor den Bauarbeiten informiert werden müssen. Hier macht aber Corona im Moment einen Strich durch die Rechnung: &bdquo;Wir können zurzeit keine Bürgerversammlung organisieren", sagte Paulmann kürzlich im Ausschuss für Planen, Bauen und Gemeindeentwicklung.

Stattdessen werden die Anwohner der Rosenstraße schriftlich informiert. Auf Wunsch gibt es auch Einzelgespräche oder kleine Versammlungen. Den Vorschriften werde mit diesem Vorgehen Genüge getan, so Paulmann. Klar ist aber auch: Die Anwohner müssen auch auf ihrem eigenen Grundstück tätig werden und die Regenrinnen an den Regenwasserkanal, die Schmutzwasserleitungen an den neuen Schmutzwasserkanal in der Straße anschließen.

Ein Streitpunkt der Bergstraße war die Frage, ob der alte Schmutzwasserkanal fürs Regenwasser genutzt werden darf. In der Rosenstraße, die ein Stück hangabwärts liegt, sieht es ähnlich aus: Auch hier gibt es einen alten Schmutzwasserkanal, der durch die Gärten auf der Südseite verläuft. &bdquo;Wir lassen den Kanal ganz aktuell noch einmal untersuchen", betont Sven Herzog, Fachgebietsleiter im Bauamt. Dabei wird geprüft, ob der alte Kanal künftig fürs Regenwasser genutzt werden kann. Auf einige Anwohner kämen dann niedrigere Kosten zu.

Bauprojekte mit Anliegerbeiträgen bis 2024

In einem &bdquo;Straßen- und Wegekonzept" hat die Extertaler Gemeindeverwaltung alle Straßenunterhaltungs- und -ausbaumaßnahmen aufgeführt, die sie bis zum Jahr 2024 voraussichtlich ausführen möchte. Dort sind auch die Projekte aufgelistet, bei denen Anwohnerbeiträge fällig werden. Seit der Änderung des NRW-Kommunalabgabengesetzes muss die Gemeinde solch ein Konzept erarbeiten.

So soll es mehr Transparenz geben. Über das Konzept entscheiden am Dienstag, 12. Januar, der Haupt- und Finanzausschuss sowie am Donnerstag, 28. Januar, der Rat. Folgende Straßenbauprojekte, die Anliegerbeiträge auslösen, sind zusätzlich zu Bergstraße, Hackemackweg und Rosenstraße im Entwurf aufgeführt: Schillerstraße (2022), Mönkehütte (Hausnummern 1 bis 15, 2022), Amselweg und Lerchenweg (2023) sowie Finkenweg und Starenweg (2024).

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