Ziel: Schnelles Internet für alle Extertaler

Extertal. Die Diskussionen über die Breitbandversorgung laufen schon lange. Dass aber nach wie vor Kommunen unterversorgt sind, zeigt das Beispiel Extertal. Gerade in Zeiten von Homeoffice und Homeschooling ein großes Problem, dessen sich die Initiative Breitband angenommen hat ( die LZ berichtete ). Durch einen entsprechenden Ratsbeschluss hat sich aus dieser heraus das Kompetenzteam Breitband gegründet, dem Mitglieder aller im Rat vertretenen Fraktionen angehören. Die Vorsitzenden Markus Marcinczyck und Jörg Schwichtenberg erzählen, was sich seitdem getan hat und was es künftig braucht, damit jeder Extertaler über eine ausreichende Internetversorgung verfügt.

&bdquo;Ein großes Problem ist die Diskrepanz zwischen der Verbindung, die beim Anbieter gebucht werden kann, und dem, was letztlich auch beim Kunden ankommt", erklärt Jörg Schwichtenberg. Eine Analyse habe gezeigt, dass in Extertal zwar im Durchschnitt 23,8 MBit gebucht werden können, im Durchschnitt aber nur 5,2 ankämen. &bdquo;Da passt einfach etwas nicht", sagt Markus Marcinczyk. 150 Haushalte hätten bisher beim Kompetenzteam ihr Interesse an schnellerem Internet bekundet, der Bedarf sei also da. Das habe vor allem die Pandemie gezeigt.

Datenbasis war fehlerhaft

Inzwischen habe das Team vor allem die Datenbasis überarbeitet, denn die sogenannte Weiße-Flecken-Karte, die auf Angaben der Anbieter beruht, war fehlerhaft und wies teils zufriedenstellende Anbindungen an Haushalten aus, an denen in Wirklichkeit aber nur etwa ein Zehntel der versprochenen Bandbreite ankam. Dazu hatten die Mitglieder Hunderte Briefe im Gemeindegebiet verteilt.&bdquo;Eine flächendeckende Basisversorgung ist das definierte Ziel", erklärt Jörg Schwichtenberg. Denn bei allem Einsatz müsse das Team auch realistisch sein. Auch nach dem derzeitigen Ausbau durch die Sewikom würden noch unterversorgte Haushalte bleiben. &bdquo;Für die müssen andere Lösungen gefunden werden, zum Beispiel per Satellitenfunk", sagt Markus Marcinczyk.

Der Großteil der Haushalte solle indes an die insgesamt 36 Verteilerschränke in der Gemeinde angebunden werden. Die jüngste Analyse habe allerdings ergeben, dass bisher nur 19 dieser Schränke mit Glasfaser versorgt werden. Das Kompetenzteam hoffe nun, dass auch für die übrigen Fördermittel bewilligt und diese auch entsprechende ausgerüstet werden. &bdquo;Das wird aber nichts vor 2027/28", sagt Jörg Schwichtenberg. Denn erst dann stehe die nächste Förderperiode an. Deshalb gehe es dem Team momentan vor allem darum, Zwischenlösungen zu schaffen. Auch mit einem privaten Anbieter fänden Gespräche statt, um weitere Möglichkeiten zu erörtern.

Wichtig bei ihrem Vorhaben finden Markus Marcinczyk und Jörg Schwichtenberg auch die Vernetzung. So habe sich die Gemeinde mit Dörentrup und Barntrup an einen Tisch gesetzt, wo der Breitbandausbau ebenfalls vorangetrieben werden soll. Zudem sei es unerlässlich, dass Verwaltung, Politik und die Initiative Hand und Hand arbeiten. &bdquo;Das funktioniert sehr gut", betont Jörg Schwichtenberg. &bdquo;Ebenso die Kommunikation mit der Sewikom und dem Kreis Lippe. Wir möchten schließlich keine Parallelstrukturen schaffen."

Bei den Ausbauarbeiten der Sewikom war es zuletzt zu Verzögerungen gekommen. Das Kompetenzteam hofft nun ebenso wie die Gemeinde, dass die Arbeiten im Frühjahr 2022 abgeschlossen sind und das Ziel &bdquo;Breitband für alle" damit ein Stück greifbarer wird. Wer Fragen hat, kann sich per E-Mail an initiative@breitband-extertal.de wenden.

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