Extertal. Geht es um die lippischen Gewässer, dann ist Dietrich Hugenberg Experte in Sachen Fischerei. Als 1973 das Fischereigesetz des Landes NRW in Kraft trat, wurde auch in Lippe eine Fischereigenossenschaft gegründet. Und Hugenberg hat seitdem in diesem Gremium seine Expertise eingebracht. Dafür wurde er geehrt.
Mit dem Fischereigesetz wurden die Fischereirechte an Bächen und Flüssen im Gebiet einer jeden Gemeinde in NRW zu einer Fischereigenossenschaft zusammengeschlossen. Grund für diese Regelung war, die Möglichkeiten zum Schutz und Erhalt der Fischarten zu verbessern und den Menschen in NRW angemessene Angelmöglichkeiten zu bieten. In Lippe entstanden zunächst 16 Fischereigenossenschaften. Weil der Verwaltungsaufwand geringer ist, vereinigte der Kreis Lippe diese und gründete 1974 die Fischereigenossenschaft Lippe, schreibt der Landesverband in einer Pressemitteilung.
Dies gab dem heutigen Vorsitzenden der Fischereigenossenschaft Lippe, Landesverbandsvorsteher Jörg Düning-Gast, die Gelegenheit zu einer seltenen Ehrung. Denn mit Dietrich Hugenberg aus Extertal ist ein Mitglied des im Jahr 1974 von den Fischereirechtseigentümern in Lippe gewählten Gründungsvorstandes bis heute aktiv. Hugenberg war von 1974 bis 1999 Beisitzer im Vorstand. Seit 1999 ist er stellvertretender Vorsitzender der Fischereigenossenschaft.
Stellvertretend für die Fischereirechtsinhaber in Lippe dankten Düning-Gast und die Vorstandsmitglieder Ina Meise-Laukamp, Moritz-Georg Freiherr von Eckardstein sowie Joachim von Reden Hugenberg am Jubiläumstag für seine nunmehr 50 Jahre andauernde Arbeit für die Fischerei in Lippe.
„Sich so lange ehrenamtlich und aktiv in einem Vorstand einzusetzen, ist nicht selbstverständlich. Es verdient eine besondere Anerkennung“, so Düning-Gast.
Ökologische Probleme haben sich verändert
Hugenberg nutzte das Jubiläum für einen kurzen Rückblick auf 50 Jahre Fischereigenossenschaft. Er erinnerte an frühere verdiente Vorstandsmitglieder, wie den Gründungsvorsitzenden und damaligen Verbandsvorsteher Helmut Holländeroder Julius Moritz Freiherr von Eckardstein, der im Jahr 2022 nach 48 Jahren Vorstandsarbeit ausgeschieden war. Und er riss den Wandel in den Problemen an, mit denen sich die Fischereigenossenschaft in all den Jahren zu beschäftigenhatte. So waren am Anfang vor allem organisatorische Fragen zu lösen und die Gewässer in fischereiökologisch passende Angelstrecken zu gliedern. Seit den 1990er Jahren traten neue Probleme in den Vordergrund, wie die zunehmende Verschlammung der Kiesbänke, die Einflussnahme durch den Kormoran, Wassermangel und hohe Wassertemperaturen.
„Nicht zuletzt hat wohl auch die stets offene und sachliche Zusammenarbeit im Vorstand dazu beigetragen, dass ich nun seit fünf Jahrzehnten aktiv dabei bin“, so Hugenberg.