Neuer Bürgerradweg sorgt für Lückenschluss

Horn-Bad Meinberg/Steinheim. Die stark frequentierte L 954 zwischen dem lippischen Leopoldstal und Steinheim-Sandebeck im Kreis Höxter ist für Radfahrer nun sicherer geworden. Auf einer Länge von 1350 Metern ist dort ein Bürgerradweg entstanden.

Dieser Lückenschluss ist dem Einsatz des Vereins &bdquo;Ländlicher Raum aktiv" zu verdanken, der dieses Projekt federführend in enger Zusammenarbeit mit den Städten Horn-Bad Meinberg und Steinheim angestoßen und durchgeführt hat. &bdquo;Es war das bisher anspruchsvollste und schwierigste Projekt", stellt der Vorsitzende des Vereins, Heribert Gensicki, fest. &bdquo;Die Topographie, das angrenzende Naturschutz- und FFH-Gebiet, das nicht von der Baumaßnahme betroffen war, die starke Frequentierung der Straße, viele Sonderbauwerke – all das hat viele Nerven gekostet", resümiert er. &bdquo;Mehr als 5000 Kubikmeter Boden, die zu 90 Prozent wieder eingebaut wurden, mussten bewegt werden", fügt Wolfgang Diekmann, Pressesprecher des Vereins, hinzu. Dabei sei sogar ein besonderer Fund gemacht worden: Ein 140 Millionen alter fossiler Ammonit, berichten die Vereinsmitglieder. An diesen Fund soll künftig eine Tafel am Radweg erinnern.

Die Erdarbeiten und Aufschüttungen an Böschungen und das Umlegen von Hydranten stellten weitere Herausforderungen dar. Umso mehr freuen sich nun alle Beteiligten, dass der Radweg nach einer Bauzeit von nur 14 Wochen fertiggestellt werden konnte. Lediglich einige Verkehrsschilder und Sicherheitsgeländer sowie eine Querung in Höhe der Firma Kronospan müssen in den nächsten Tagen noch angebracht werden.

Vereinsmitglied Werner Reimann bezeichnet die Fertigstellung des Radwegs als &bdquo;sein schönstes Geburtstagsgeschenk". Schon viele Jahre habe er für einen Radweg zwischen Sandebeck und Leopoldstal gekämpft. &bdquo;Von Sandebeck aus bis zum Kronospan-Verwaltungsgebäude ist ein Radweg vorhanden. Aber dann war Schluss", berichtet er. Daher seien Fußgänger und Radfahrer dort den Gefahren des Straßenverkehrs ausgesetzt gewesen. &bdquo;Allein 300 Lastwagen fahren täglich das Spanplattenwerk an", verdeutlicht Steinheims Bürgermeister Carsten Tolke das hohe Verkehrsaufkommen. &bdquo;Wir haben daher, ebenso wie die Stadt Horn-Bad Meinberg, das Anliegen des Vereins ernst genommen, und dieses Projekt gemeinsam bei Straßen.NRW beantragt", so Tolke.

Sein Amtskollege aus Horn-Bad Meinberg, Stefan Rother, nannte den Radwegebau des Vereins durch die praktizierte Nachbarschaft sowie die vertrauensvolle unbürokratische Zusammenarbeit &bdquo;eine Erfolgsgeschichte".Die Kosten für den Bürgerradweg wurden mit 426.000 Euro kalkuliert. &bdquo;Aufgrund von unvorhergesehenen Arbeiten werden sich die Kosten aber um 44.000 Euro erhöhen", berichtet Hubert Ebers, Kassierer des Vereins.

Straßen.NRW werde 280.000 Euro und einen Kostenzuschuss zu den Bauwerken aufgrund der besonderen Topographie beisteuern. Die Stadt Steinheim beteilige sich mit 12.000 Euro, die Stadt Horn-Bad Meinberg mit 5000 Euro. 52.000 Euro seien vom Verein &bdquo;Ländlicher Raum aktiv" durch Spenden und Eigenleistungen zu erbringen, berichtete Ebers. &bdquo;Es gilt eine Finanzierungslücke zu schließen", sagte Gensicki und rief daher die Region noch einmal zum Spenden auf. Für die bisher große Spendenbereitschaft bedankt sich der Verein bei den Bürgern, Vereinen und dem Bezirksausschuss Sandebeck.

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