Horn-Bad Meinberg. Die Sozialdemokraten möchten Ausschuss- und Ratssitzungen bürgerfreundlicher gestalten. Fraktionschef Celil Celik wünscht sich in einem Antrag, mehr Menschen für die Politik zu interessieren. Warum das nicht so viele Bürger tun und meist sehr wenige an Sitzungen teilnehmen, das machten einige Antworten im Haupt- und Finanzausschuss deutlich. Wie die SPD im Vorfeld ausgeführt hatte, hänge die Arbeit der kommunalpolitischen Gremien maßgeblich vom Engagement, auch über die eigentliche Sitzungsarbeit hinaus, ab. "Der Zeitaufwand für dieses Engagement ist enorm und hat in den vergangenen Jahren nicht abgenommen", heißt es. Dabei soll die Zusammensetzung der Gremien unterschiedliche Lebensrealitäten der Bevölkerung widerspiegeln, unterschiedliche Perspektiven bereicherten die Entscheidungsprozesse. Doch viele Bürger winken ab, oft aus Zeitgründen. Sitzungen straffer organisieren Sitzungen ziehen sich meist über mehr als zwei Stunden. Nur wenige Frauen engagieren sich, etliche Mitglieder sind älter als 60 Jahre, es fehlt junger Nachwuchs. Die SPD schlägt deshalb unter anderem vor, die Sitzungslänge zu begrenzen, dafür häufiger zu tagen, Redebeiträge zu begrenzen und die Sitzungsleitung klarer zu bestimmen. Auch sollten Tagesordnungen besser strukturiert werden. Das meiste sei durch Geschäftsordnung und Gemeindeordnung bereits geregelt, wandte Frank Kuhlmann vom Bürgerbündnis ein. Er kritisierte, dass die Fraktionen Mitglieder unterbringen müssten, es deshalb so viele Ausschüsse gebe - dennoch diese teilweise nur selten tagten. Er sprach sich für eine zeitliche Begrenzung der Sitzungen aus, die dafür öfter tagen sollten. Mehr Sitzungen bedeuten allerdings höhere Kosten für die Stadt, denn jeder Teilnehmer bekommt Sitzungsgeld. Dr. Stella Junger-Schwenner (Bündnisgrüne) gab ehrlich zu: "Ich denke mit Grauen an bestimmte Sitzungen." Dabei habe es Vorträge mit mehr als zweistündiger Dauer gegeben. Um dies zu vermeiden, müsse es bessere Vorlagen und straffere Vorträge geben. Sie sprach sich gegen häufigere Sitzungen aus. CDU-Fraktionschef Dr. Alexander schlug vor, die Inhalte von Vorträgen vorher in Sitzungsunterlagen mitzuschicken. Einen Beschluss fassten die Politiker nicht. Celil Celik formulierte abschließend den Appell, die Sitzungsdauer künftig zu begrenzen - so verging eine dreiviertel Stunde.