Horn-Bad Meinberg. Der Schilfgürtel des Norderteichs ist ein ökologisches Kleinod in Lippe, das zahlreichen Tieren als Nahrungsquelle und Brutstätte dient. Die zunehmende Präsenz von Gänsen hat jedoch in den vergangenen Jahren zu einer Beeinträchtigung dieses empfindlichen Ökosystems geführt. Die Biologische Station Lippe hat laut Pressemitteilung des Landesverbandes Lippe nun reagiert und einen mobilen Zaun zur Erhaltung des Schilfbestandes errichtet.
Fabian Fester, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Biologischen Station, erklärt, dass „die Schilfbestände, insbesondere an der Wasserkante, durch das Fressverhalten der Gänse sichtlich gelitten haben. Insbesondere Graugänse, die in großen Gruppen von bis zu 200 Tieren zusammenkommen, sowie Kanada- und Nilgänse, sind für den Rückgang verantwortlich“.
Gänse verhindern Pflanzenwachstum
Im Frühjahr, während der Wachstumsphase des Schilfs, seien die Gänse besonders aktiv und gefräßig. Sie verhinderten dadurch, dass die Pflanzen kräftig und dicht nachwachsen. „Die neu errichtete Barriere soll den Schilfgürtel schützen, bis er sich erholt hat. Die Maßnahme erfolgt in enger Abstimmung mit dem Landesverband Lippe und der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises“, schreibt der Landesverband.
Claus Gröger vom Landesverband Lippe und Daniel Telaar, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde, befürworten den Zaun „als effektive Methode zum Schutz der Vegetation und der Tierwelt“. Die Mobilität des Zauns ermögliche es, ihn nach erfolgreicher Regeneration des Schilfgürtels an anderen gefährdeten Stellen einzusetzen.