Heidelbecker Museumsprojekt hält Budget ein

Kalletal-Heidelbeck/Dörentrup-Wendlinghausen. Der Umbau des Wald- und Forstmuseums Heidelbeck zum &bdquo;Walderlebniszentrum" ist ein Stück wahrscheinlicher geworden. Das &bdquo;Feinkonzept" für die Neuausrichtung des Museums hat nach Angaben von Bürgermeister Mario Hecker ergeben, dass die prognostizierten Kosten für Bau und Betrieb eingehalten werden. &bdquo;Wenn es nun mit den Fördermitteln klappt, dann bauen wir das", sagte Hecker der LZ.

Mit dem Feinkonzept liege nun eine Kostenberechnung vor, die die früheren Berechnungen bestätige. Die Zahlen lägen leicht unter den Prognosen. Damit werde dem Projekt &bdquo;Umsetzungsreife" bescheinigt. Museumsplaner Dr. Ulrich Hermanns aus Münster stellte das Konzept am Donnerstag beim Besuch von NRW-Staatssekretär Dr. Heinrich Bottermann in Wendlinghausen vor, wo dieser sich über mehrere Leader-Projekte informieren ließ. Das Feinkonzept war eines davon. Dessen Kosten von 123.500 Euro wurden mit etwa 80.000 Euro aus dem Förderprogramm bezuschusst.

Wie berichtet , wollen der Kreis Lippe und die Gemeinde Kalletal das derzeit geschlossene Heidelbecker Haus umbauen und mit einem Neubau, dem &bdquo;Waldauge", ergänzen. Die Ausstellung in der alten Wassermühle soll neu konzipiert werden. In der benachbarten Scheune soll es Sonderausstellungen und ein Bürgerbüro geben.

Investition von zwei Millionen Euro In der Tat gehe es jetzt darum, die Fördermittel festzuzurren, sagte Hecker. Damit sollen 80 Prozent der Investitionskosten von knapp zwei Millionen Euro bestritten werden. Unter anderem Stiftungen hatten die Verantwortlichen angesprochen. Den Rest wollen sich Kreis und Gemeinde teilen – jeweils maximal 200.000 Euro.

Ein Knackpunkt der Diskussionen in der Vergangenheit waren die Betriebskosten. Auch hier hatten Kreistag und Kalletaler Rat eine Kostenübernahme beschlossen, allerdings nur bis zu einem Höchstbetrag von jeweils 57.000 Euro pro Jahr. Hecker wies darauf hin, dass der Kalletaler Ratsbeschluss von November 2018 auch ein &bdquo;Umsetzungsauftrag" für die Neugestaltung des Museums gewesen sei, wenn der Eigenanteil sich nicht erhöhe. Das Konzept habe ergeben, dass sich dieses Ziel erreichen lasse.

"Waldauge" für Experimente Das &bdquo;Walderlebniszentrum" soll sich in erster Linie an Kinder richten. Sie sollten den Wald im Wald kennenlernen, sagte Planer Hermanns. Im neu konzipierten Museum und vor allem im &bdquo;Waldauge" als Experimentiergebäude sollen sie dann erkennen, &bdquo;was dahinter ist", was sich mit bloßem Auge im Wald nicht wahrnehmen lasse.

Für die Ausstellung in der Wassermühle soll es etwa 270 Quadratmeter Platz geben. Das dominierende Element ist laut Planung ein künstlicher Baum, der vom Keller bis zum zweiten Stock durch alle Etagen reicht. Auf der Eingangsebene soll ein &bdquo;Mediales Waldtheater" die Besucher begrüßen, in dem Figuren vom Waldbewohner bis zum Waldbesitzer mit den Kindern sprechen. &bdquo;Das ist die einzige Medienstation", betonte Hermanns. Denn es geht nach Heckers Worten ums &bdquo;Fühlen, Greifen, Riechen, Schmecken". Auf den vier Ebenen wird den Besuchern dann der Baum von der Wurzel bis zur Krone nähergebracht. Das Waldsterben soll dabei ebenfalls Thema sein.

Mehrere 100.000 Euro Fördermittel fließen nicht nur ins Feinkonzept, sondern auch in fünf weitere Leader-Projekte in Nordlippe, über die sich NRW-Staatssekretär Dr. Heinrich Bottermann im Wendlinghauser Innovationszentrum informierte. Das Geld stammt von der EU und vom Land. Nordlippe als kleinste Leader-Region habe die Zuschüsse aus seiner Sicht sinnvoll verwendet, sagte Dörentrups Bürgermeister Friedrich Ehlert dem Mann aus dem Landesministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz.

Jens Kronsbein von der Bezirksregierung lobte, die Nordlipper seien sehr gut aufgestellt: &bdquo;Es gibt keine Leader-Region, in der ich so viele Förderbescheide vorbeigebracht habe." Aktuell hatte Kronsbein einen solchen über 145.000 Euro im Gepäck für das Barntruper Projekt, bei dem der Süden der Stadt mit neun Fitness-Stationen und einer 400-Meter-Laufbahn aufgewertet wird. Lacher erntete der Abteilungsleiter der Bezirksregierung mit dem Hinweis darauf, dass die Fitnessanlage ausgerechnet auf der &bdquo;Faulen Wiese" verwirklicht werden solle, wie das Areal nahe dem Freibad heißt.

Dosierte Kritik an der Bürokratie Bevor er mit Bottermann, den Bürgermeistern und anderen hinter verschlossenen Türen verschwand, wurde bei der Vorstellungsrunde auch dosierte Kritik an der Leader-Bürokratie laut. Er würde sich wünschen, dass man zwischen der Beantragung und der Bewilligung der Fördermittel &bdquo;mehr Fahrt" bekäme, sagte Heino Rinne aus Extertal, der anschaulich die Mobile Mosterei vorstellte. Bottermann entgegnete: &bdquo;Ich bin froh, dass unsere Behörden sorgfältig arbeiten." In Eile würden womöglich &bdquo;unsachgemäße Entscheidungen" provoziert.

Derweil berichteten Pfarrer Thorsten Rosenau und Ute Seidemann vom Kirchenvorstand der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Talle, dass es beim Erlebnis- und Besinnungsort Talle im Frühjahr 2020 losgehen soll. Die Kirchengemeinde will die historischen Grabsteine und den Kirchhof wieder zugänglich und &bdquo;erlebbar" machen. Zentrales Element sind Strahlen, die wie Lichtstrahlen vom Fenster der Peterskirche ausgehen und sich in den Kirchhof erstrecken. &bdquo;Wir werden sie aus Thymian pflanzen. Damit sind sie auch trittfest", sagte Seidemann. Rosenau schilderte das Vorhaben, die Grabsteine mit QR-Codes auszustatten, so dass sich Informationen aus dem Internet abrufen lassen. &bdquo;Man könnte auch einen Blanko-Grabstein aufstellen und fragen: ,Was soll denn bei Ihnen draufstehen?".

Bewegung steht in Alverdissen im Fokus In Alverdissen wird der Trainingsplatz an der Sportanlage Hettberg bereits zum Multifunktionsspielfeld mit Kunstrasen umgestaltet. Thomas Schwekendiek, Vorsitzender des TBV Jahn Alverdissen, schilderte, dass dort nicht nur Fußball gespielt werden soll. &bdquo;Wir wollen die Leute und vor allem die Kinder dazu bringen, sich zu bewegen."

Das ist auch ein zentraler Punkt beim Rebirth Active School Village. Fabian Duprée ist derzeit unterwegs, um Schüler zur Fitness im Unterricht zu animieren. Dass mangelnde Bewegung zum Problem geworden ist, liegt nach Bottermanns Einschätzung auch &bdquo;an unserer veränderten Lebensweise". Während Kinder heute mit dem Auto zur Schule gebracht würden, &bdquo;bin ich mit dem Rad gefahren".

Dr. Rudolf Diekmeier vom Verein &bdquo;Tiere im Dorf" ließ die Projekte "Dorf der Tiere 2.0 und 3.0" in Schwelentrup Revue passieren. So soll die Grünfläche vor dem neuen Bienenhaus im Kurpark zur Blühwiese werden. Außerdem schilderte Diekmeier den Plan, einen &bdquo;Hochstand" als Aussichtsmöglichkeit aufzustellen.

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